Wird die Uniwiese beim anstehenden Straßenkarneval letztmals als Ausweichfläche genutzt? Die Stadt Köln verfolgt zumindest dieses Ziel. Eine konkrete Alternative kann aber noch niemand nennen.
Stadt Köln will Fläche letztmals nutzenKein Karneval mehr auf der Uniwiese: Ist das die Alternative?
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Am 11.11.2024 wurde die Uniwiese wieder als Ausweichfläche genutzt. Auch beim anstehenden Straßenkarneval wird der Bereich wieder mit Platten abgedeckt.
In fünf Wochen startet in Köln wieder der Straßenkarneval und erfahrungsgemäß wird vor allem an Weiberfastnacht die Stadt von zehntausenden jungen Menschen aus dem Umland angesteuert. Das Ziel war dabei in den vergangenen Jahren meist das Zülpicher Viertel.
Um den Andrang zu bewältigen, hatte die Stadt in den vergangenen Jahren die 25.000 Quadratmeter große Uniwiese als Entlastungsfläche für die Zülpicher Straße mit Schutzplatten abgedeckt, umzäunt, Toiletten aufgestellt und Unfallhilfestellen eingerichtet. Das ganze Szenario hatte die Stadt zuletzt rund 1,5 Millionen Euro gekostet.
Uniwiese wird beim Straßenkarneval erneut in reduzierter Größe genutzt
Diese Vorkehrungen sind auch wieder Ende Februar/Anfang März vorgesehen. Sechs Tage vor Weiberfastnacht startet der Aufbau, am 10. März soll alles wieder verschwunden sein. Wie zum Elften im Elften 2024 wird die Fläche wieder um 15 Prozent kleiner ausfallen. Außerdem wird es keinen Alkoholausschank geben.
Nach dem nun bevorstehenden Straßenkarneval soll die Grünfläche im Landschaftsschutzgebiet jedoch nicht mehr als Ausweichfläche herhalten. Beim Runden Tisch Karneval teilte die Stadtverwaltung am 14. Januar 2025 mit, dass es das erklärte Ziel sei, die Uniwiese letztmals zu nutzen.
Zum Sessionsstart am 11.11. soll der Ansturm anders unter Kontrolle gebracht werden. Wie, steht jedoch noch völlig in den Sternen. Die Verantwortlichen der Stadt sind weiter auf der Suche nach Alternativen. Ein Hauptgrund: Der Umweltverband BUND hatte mehrfach Widerspruch bei der Stadt und Bezirksregierung eingelegt und sitzt der Verwaltung im Nacken.
Jedes Jahr muss bei der im Amt für Umwelt und Verbraucherschutz angesiedelten Unteren Naturschutzbehörde eine Befreiung von den Verboten des Landschaftsplans beantragt werden. Die Stadtverwaltung und ihre Sicherheitspartner hielten bisher die Nutzung der Uniwiese zur Abwehr einer Gefahr für Leib und Leben von Menschen für zwingend erforderlich.
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Auch beim bevorstehenden Straßenkarneval wird das Gelände rund um die Uni und den Aachener Weiher großflächig umzäunt.
Schon im vergangenen Oktober hatte der neue Ordnungsamt-Leiter Ralf Mayer deutlich gemacht, dass er die Suche nach Alternativen nun vorantreibe. Nach dem Runden Tisch stehen weiterhin lediglich Absichtserklärungen im Raum. Damit das Ziel erreicht werden könne, bedürfe es weiterer Planungen und Abstimmungen, teilte die Stadt mit.
Bezirksbürgermeister Andreas Hupke (75) saß mit am Runden Tisch und war trotzdem positiv gestimmt. „Es kommt etwas in Bewegung. Die geplante Dezentralisierung der Masse birgt die Chance, im Veedel wieder zu einem vernünftigen Karneval zurückzukehren“, sagte er zu EXPRESS.de. „Um im Kwartier Latäng wieder vom Image des Sauf-Hotspots wegzukommen, wird es aber sicher noch Jahre brauchen“.
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Das Konrad-Adenauer-Ufer diente während der Fußball-EM im Sommer 2024 als Public-Viewing-Fläche. Dieser Bereich könnte auch für Karneval eine entscheidende Rolle spielen.
Damit in zehn Monaten zum Start der nächsten Session wirklich konkrete Konzepte umgesetzt werden können, müsse man nun aufs Tempo drücken, forderte der Politiker. Er sieht das Konrad-Adenauer-Ufer, wo während der Fußball-EM Public Viewing stattgefunden hat, als ideale Alternative. „Die Massen, die an den Tagen Köln ansteuern, könnten direkt vom Bahnhof runter ans Rheinufer gelenkt werden. Mit einem guten Karnevalsprogramm und zivilen Preisen könnte diese Fläche attraktiver als das Umfeld der Zülpicher Straße werden“.
Wie die Stadt künftig ohne Uniwiese den Ansturm in den Griff bekommen will, steht also noch völlig in den Sternen. Zudem muss ein Konzept her, wie das Landschaftsschutzgebiet zwischen Luxemburger und Aachener Straße gesichert werden kann, damit die jungen Jecken nicht aus alter Gewohnheit weiterhin dorthin pilgern und dann ihren Müll dort hinterlassen.
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