Bombe in Köln1,80-Meter-Riese entschärft – Mann weigerte sich, Wohnung zu verlassen

Im Kölner Stadtgebiet wurde mal wieder ein weiterer Blindgänger gefunden – er wurde am Dienstag entschärft.

Wieder einmal ein Bombenfund im Kölner Stadtgebiet: Bei Bauarbeiten wurde am Montag (12. August 2024) eine amerikanische 20-Zentner-Bombe im Bereich der Kaserne im Stadtteil Porz-Westhoven gefunden.

Es handelte sich um einen Blindgänger mit Front- und Heckaufschlagzünder, der am Dienstag (13. August) erfolgreich entschärft werden konnte. Unter anderem mussten mehrere tausend Anwohnerinnen und Anwohner den Gefahrenbereich am Dienstagmorgen verlassen.

Bombenfund in Köln: Mann weigerte sich, Wohnung zu verlassen

Der endgültige Gefahrenbereich wurde vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf (KBD) mit einem Radius von 1000 Metern festgelegt.

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In diesem Bereich befinden sich unter anderem die LVR-Klinik Porz, ein Altenheim sowie der Güterbahnhof. Die ersten Patientinnen und Patienten der LVR-Klinik wurden gegen 10.45 Uhr aufgrund der Evakuierung abgeholt.

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Rund 7000 Anwohnerinnen und Anwohner mussten ihre Häuser und Wohnungen ebenfalls verlassen. Gegen 9 Uhr begann das Ordnungsamt mit dem ersten Klingeldurchgang. „Alle Personen werden gebeten, das Evakuierungsgebiet zügig zu verlassen“, hieß es in einer Mitteilung der Stadt.

Hier ist der Evakuierungsradius zu sehen, den der KBD für die Entschärfung in Westhoven festgelegt hatte.

Hier ist der Evakuierungsradius zu sehen, den der KBD für die Entschärfung in Westhoven festgelegt hatte.

Gegen 12.30 Uhr wurde mit dem zweiten Klingeldurchgang begonnen. Ein Mann weigerte sich, seine Wohnung zu verlassen. Er sei der Bitte der Ordnungsamtsmitarbeiter trotz mehrfacher Aufforderung nicht nachkommen, teilte die Stadt mit. Die Wohnung wurde von der Feuerwehr geöffnet und der Mann sowie seine beiden Hunde aus dem Gefahrenbereich transportiert.

Kurz nach 14 Uhr wurde die Freigabe zur Entschärfung erteilt. Gegen 15 Uhr konnte die Bombe dann entschärft werden.

Die Straßensperren wurden ebenfalls ab 9 Uhr eingerichtet. Folgende Straßen waren betroffen, die nun nach und nach wieder für den Verkehr freigegeben werden:

  1. Porzer Ringstraße
  2. Kölner Straße, Ecke Gilgaustraße
  3. Kölner Straße im Westen Richtung Autobahnabfahrt
  4. Am Blauen Stein (Nähe Gilgaustraße)
  5. Erastraße, Ecke Paulinenweg
  6. Mathildenstraße (Nähe Gilgaustraße)
  7. Elisenstraße
  8. Siepstraße, Ecke Gilgaustraße
  9. Hohe Straße, Ecke Gilgaustraße
  10. In der Westhovener Aue
  11. Poller Weg
  12. Fußgängerweg Rheinpromenade
  13. Fuß- und Radwege innerhalb des Radius in der Westhovener Aue

Außerdem war die KVB-Linie 7 betroffen.

Es wurde eine Anlaufstelle für die Betroffenen im Cologne Sportspark (Poller Weg 1, 51149 Köln) eingerichtet.

Erst vergangene Woche waren zwei Weltkriegsbomben in der Domstadt entschärft worden. Von den Evakuierungen in den Stadtteilen Lindenthal und Rodenkirchen waren insgesamt rund 10.000 Menschen betroffen. Evakuiert werden mussten dabei auch ein Krankenhaus, Bewohner von Altenheimen sowie Patienten von zwei Tageskliniken.

Blindgänger-Funde sind in Köln nicht ungewöhnlich. Etwa die Hälfte der Luftattacken gegen Nazi-Deutschland konzentrierte sich auf das heutige Nordrhein-Westfalen – wegen der damals überragenden industriellen Bedeutung des Ruhrgebiets, und auch wegen der geografischen Nähe westdeutscher Städte zu England.