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Bauarbeiten sofort gestopptNächster Tiefschlag für Kölner Traditionsverein – „katastrophale Nachricht“

Der RSV Rath-Heumar ist wirklich nicht vom Glück verfolgt: Nach einem jahrelangen Kampf sollte in den nächsten Wochen der neue Kunstrasenplatz eingeweiht werden – dazu kommt es erstmal nicht.

von Niklas Brühl  (nb)

Die Pechsträhne des RSV Rath-Heumar reißt einfach nicht ab: Nach einem jahrelangen Kampf sollte der Amateurverein Ende Oktober eigentlich endlich seinen neuen Kunstrasenplatz einweihen.

Die Bauarbeiten starteten im August (EXPRESS.de berichtete), die Verantwortlichen waren voller Tatendrang und Vorfreude.

Nächste Hiobsbotschaft für Kölner Traditionsverein – „absoluter Schock“

Doch vor einigen Tagen ereilte sie eine Hiobsbotschaft – die Arbeiten können nicht wie geplant fortgesetzt werden. Und den neuen Platz erhält der Verein wohl frühestens im Frühjahr 2025.

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Emotional sei es gewesen, als die Bagger im August endlich am Sportplatz an der Rather Burg anrollten, sagte Präsident Hans-Georg Offermann gegenüber EXPRESS.de. Der alte Aschenplatz, der aufgrund seines maroden Zustandes immer wieder für Frustration bei den Vereinsmitgliedern sorgte, sollte endlich zu einem modernen Kunstrasenplatz umgebaut werden.

Die Bauarbeiten schritten voran – bis Mitte September die schlechte Nachricht durchsickerte. „Am 13. September erreichte uns in Bezug auf den laufenden Umbau unseres Sportplatzes eine katastrophale Nachricht, die man durchaus in die Reihe der Pechsträhnen einordnen kann. Auf der Grundlage von Luftaufnahmen wurde auf unserem Sportplatz ein Verdachtsfall einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg definiert. Das bedeutet, dass im Umkreis von 15 Metern zu dem Verdachtspunkt keine Erdarbeiten mehr stattfinden dürfen“, heißt es in einer Mitteilung des Vereins aus der vergangenen Woche.

Außerhalb des definierten Radius setze die bauausführende Firma ihre Arbeiten zwar zunächst fort, im Bereich des südwestlichen Teils des Sportplatzes müssen diese allerdings erstmal ruhen. Im Statement des Vereins heißt es weiter: „Das Ordnungsamt der Stadt Köln setzt auf der Grundlage der Richtlinien der Bezirksregierung Düsseldorf die weitere Bearbeitung zu dem Bombenverdachtsfall fort. Diese Bearbeitung wird etwa vier bis sechs Wochen in Anspruch nehmen. Bei Zuwiderhandlung können erhebliche Bußgelder verhängt werden.“

Präsident Hans-Georg Offermann (l.) und Abteilungsleiter Mario Petrovic stehen am Platz des RSV Rath-Heumar.

Präsident Hans-Georg Offermann (l.) und Abteilungsleiter Mario Petrovic waren zum Start der Bauarbeiten im August noch voller Vorfreude. Im September ereilte sie dann die nächste schlechte Nachricht.

Heißt konkret: Der angesetzte Termin Ende Oktober, an dem die Fußballer vom RSV endlich erstmals auf ihrem neuen Geläuf hätten kicken sollen, verschiebt sich erstmal weiter in die Zukunft. Die Klärung des Blindgänger-Verdachtsfalls werde sich wohl bis Mitte November hinziehen – und selbst bei einem Fehlalarm oder einer Entschärfung einer möglichen Bombe werde der neue Kunstrasen wohl nicht noch in diesem Jahr verlegt werden können.

Was eine Bombenentschärfung kostet, erfährst du oben im Video.

„Dann ist es aber nicht mehr möglich den Kunstrasen zu verlegen, da insbesondere für den Kleber eine ständige Temperatur von über 5 Grad herrschen muss. Letztendlich kann mit der Verlegung des Kunstrasens erst im Frühjahr 2025 gerechnet werden“, heißt es vonseiten des RSV.

Am markierten Punkt befindet sich der Verdachtsfall des Blindgängers aus dem Zweiten Weltkrieg. In einem Radius von 15 Metern können die Bauarbeiten auf dem Fußballplatz vom RSV Rath-Heumar nicht fortgesetzt werden.

Am markierten Punkt befindet sich der Verdachtsfall des Blindgängers aus dem Zweiten Weltkrieg. In einem Radius von 15 Metern können die Bauarbeiten auf dem Fußballplatz vom RSV Rath-Heumar nicht fortgesetzt werden.

Der Verein kann seine Heimspielstätte also erstmal weitere Monate nicht nutzen, ist auf die Hilfe von Nachbarclubs angewiesen, wo die Mannschaften vom RSV überbrückend trainieren und spielen können. Jahrelang hatten die Verantwortlichen für einen neuen Platz gekämpft, zogen sogar protestierend vor das Historische Rathaus am Alter Markt oder präsentierten einen metaphorischen RSV-Sarg vor dem Gebäude der Bezirksvertretung Kalk.

Nun kommt ein weiteres Kapitel zur Pechsträhne dazu. Selbstironisch heißt es am Ende des Statements: „Für den gesamten Vorstandskreis war die Nachricht ein absoluter Schock. Andererseits passt es aber auch in das Bild unserer Erlebnisse der letzten zwölf Jahre. Bei unserem ‚Glück‘ wird wahrscheinlich nach Fertigstellung der Anlage ein Meteorit auf unseren Platz stürzen.“