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Bombenentschärfung in KölnKontrollierte Sprengung erfolgreich – dumpfer Knall um 17.57 Uhr

Die Bombenentschärfung in Köln am Freitag (11. Oktober) stellte alles seit dem Zweiten Weltkrieg in den Schatten.

Eine gut 80 Jahre alte Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg stellte Köln vor große Herausforderungen!

Nach dem Fund des 500-Kilo-Blindgängers auf dem Gelände der Städtischen Kliniken in Köln-Merheim am Mittwoch (9. Oktober 2024) lief eine riesige Evakuierungs-Aktion. EXPRESS.de berichtete am Freitag (11. Oktober) durchgehend aktuell von der Bombenentschärfung in Köln.

  1. 20.23 Uhr: Alle Straßensperrungen sind aufgehoben, einzig das Klinikgelände selbst bleibt abgesperrt. Die Rückführung der Patientinnen und Patienten der LVR-Klinik ist angelaufen und soll noch am Freitagabend abgeschlossen sein. Ins Krankenhauses Merheim (Städtische Kliniken Köln) und der RehaNova werden im Laufe des morgigen Samstags alle zurückkehren.
  2. 18.05 Uhr: Die Stadt meldet, dass die Zehn-Zentner-Weltkriegsbombe um 17.57 Uhr durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst kontrolliert gesprengt wurde. Seitens der städtischen Bauaufsicht werde nun das betroffene Klinikgebäude auf mögliche Schäden kontrolliert. Die Reste des Blindgängers werden gesammelt und abtransportiert. Außerdem wird geprüft, inwieweit die Umgebung durch Bombensplitter kontaminiert ist. Das Klinikgelände und die Servatiusstraße bleiben gesperrt, um den Rücktransport der Patienten und Patientinnen durchführen zu können. Die übrigen Sperrungen werden schrittweise aufgehoben, alle können wieder zurück in ihre Wohnungen. 
  3. 17.53 Uhr: Die Freigabe zur kontrollierten Sprengung wurde erteilt.
  4. 17.29 Uhr: Der erforderliche Sand ist jetzt vor Ort. Die Vorbereitungen für die Sprengung seien somit fast abgeschlossen, meldet die Stadt. Neben dem Fundort sei ein Loch gegraben worden, in das der Blindgänger vorsichtig gelegt worden sei. Darauf wird jetzt der Sand abgeladen. Er soll die Sprengwirkung (Druckwelle, Splitterflug) dämpfen. Die Einsatzleitung weist darauf hin, dass durch die Sprengung ein dumpfer Knall auch über den 500-Meter-Gefahrenbereich zu hören sein wird. 
  5. 16.34 Uhr: Die Vorbereitungen dauern weiter an. Zwei Schwerlaster mit 50 Tonnen Sand wurden bereits an der Fundstelle entladen, einer dritter mit 25 Tonnen steht bereit. Zwei weitere Schwerlaster mit 50 Tonnen Sand sind mit Polizei-Eskorte und Blaulicht auf dem Weg von Bornheim zum Merheimer Klinikgelände. Die Einsatzleitung appelliert: Autofahrer und -fahrerinnen mögen bitte Platz für die Schwerlasttransporte machen!
  6. 15.21 Uhr: Kurz vor dem erhofften Ende die Wende! Wie die Stadt Köln mitteilt, verzögert sich die Entschärfung. Die Entschärfer des Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) konnten nur einen der beiden Aufschlagzünder der amerikanischen Zehn-Zentner-Bombe entschärfen. Der Blindgänger muss daher kontrolliert gesprengt werden. Am Evakuierungsradius und festgelegten Gefahrenbereich ändert sich nichts. Die Entschärfung verzögert sich auf unbestimmte Zeit.
  7. 14.31 Uhr: Die Freigabe zur Entschärfung wurde um 14.14 Uhr erteilt.
  8. 14.04 Uhr: Auch die vollständige Evakuierung der LVR-Klinik steht kurz bevor, sie ist nach Angaben der Stadt zu 85 Prozent abgeschlossen.
  9. 14.03 Uhr: Die Anzahl der Krankentransporte aus den privaten Räumlichkeiten ist mittlerweile auf 14 angestiegen.
  10. 13.55 Uhr: Der zweite Klingelrundgang von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Ordnungsamtes ist gegen 13 Uhr beendet worden, offenbar ohne größere Probleme oder Vorfälle. Die Einsatzkräfte schützen nun weiterhin den Gefahrenbereich.
  11. 12.40 Uhr: Der zweite Klingelrundgang läuft. Hier überprüft das Ordnungsamt, ob sich alle Menschen aus der Gefahrenzone entfernt haben. Wer nicht freiwillig kooperiert, wird zwanghaft in sicheres Gebiet gebracht. Das hatte die Stadt Köln im Vorfeld angekündigt.
  12. 12.02 Uhr: Es befinden sich laut Stadt derzeit 35 Personen in der Anlaufstelle in der Aula der Gesamtschule Holweide. Bislang wurden neun Krankentransporte aus den Privathäusern aufgenommen.
  13. 11.50 Uhr: Allerdings liegt der Fortschritt der Räumung der LVR-Klinik bisher nur bei 15 Prozent. Dieser Punkt wird noch Zeit in Anspruch nehmen.
  14. 11.15 Uhr: Erster Klingeldurchgang ist abgeschlossen. Das Ordnungsamt wird nun noch einen zweiten Klingeldurchgang durchführen. Läuft der ebenfalls nach Plan, könnte die Freigabe für die Entschärfung eventuell früher als gedacht erfolgen. Das Team des Ordnungsamts hatte einen Verlauf bis in den frühen Abend eingeplant.
  15. 10.10 Uhr: Die Zufahrten in den Gefahrenbereich werden jetzt sukzessive gesperrt. Von den Sperrungen nicht betroffen sind die Autobahn 3 und die KVB-Linie 1. Die KVB-Buslinie 157 wird umgeleitet, die Linie 158 ist eingestellt.
  16. 9.54 Uhr: Eine Anlaufstelle für die rund 6400 betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner wurde in der Gesamtschule Holweide (Burgwiesenstraße 125, 51067 Köln) eingerichtet. Sie ist seit 9.30 Uhr geöffnet.
  17. Die Stadt wird Pendel-Busse einsetzen, die Betroffene zur Anlaufstelle und nach der Evakuierung zurück bringen. Die Busse starten an der KVB-Haltestelle Ludwig-Quidde-Platz und halten an den KVB-Haltestellen Straßburger Platz und Europaring. Betroffene können außerdem an den Bedarfshaltestellen an der Olpener Straße vor der Hausnummer 493 und der Hausnummer 41 zusteigen.
  18. 9.30 Uhr: Das Ordnungsamt beginnt jetzt mit dem ersten Klingelrundgang.
  19. 9.22 Uhr: Aus dem Krankenhaus Merheim wurden bereits am Mittwoch 287 Patientinnen und Patienten in andere Kliniken (u.a. nach Holweide) verlegt, aus der RehaNova am Donnerstag (10. Oktober) 70 Patientinnen und Patienten. Am Freitag ist dann die LVR-Klinik dran, mit 285 Patientinnen und Patienten.

Kaum zu glauben: Mit der Entschärfung ging die wohl größte Evakuierungs-Aktion in Köln seit dem Zweiten Weltkrieg einher! Denn aus Sicherheitsgründen mussten nicht nur gut 6400 Menschen aus ihren Häusern und Wohnungen raus, auch mehrere große Einrichtungen waren betroffen.

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Der organisatorische (und finanzielle) Aufwand für die Stadt war riesig, aber in Gänze durchaus sinnvoll. Denn: Auf dem Gelände in Merheim soll der neue „Gesundheitscampus“ entstehen, der außer der Kinder- und Jugendpsychiatrie alle medizinischen Leistungen in Köln bündeln soll.

Damit der Bau in Zukunft schneller geplant und gestartet werden kann, müssen die Gefahren im Boden beseitigt werden – das war der Grund für die umfangreiche Prüfung des Geländes, die schließlich in der Evakuierung mündete.