Das Monster-DingKölns größter Bombenfund – der Wolf hat sie unscharf gemacht

Das Foto zeigt einen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg im Boden.

Das Foto zeigt eine baugleiche 1000-Kilo-Bombe, die 2014 in Köln gefunden wurde. Damals mussten 10.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen.

Auf dem Kölner Stadtgebiet werden immer wieder Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Aber was war eigentlich die größte Bombe?

von Matthias Trzeciak  (mt)

Köln und die gefährliche Fracht im Boden: Immer wieder werden in Köln Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft. Aber was war eigentlich die größte Bombe, die jemals in Köln gefunden wurde?

Vor fast zehn Jahren, am 27. Mai 2015, gab es die größte Evakuierung – verursacht durch die größte Bombe Kölns!

1000-Kilo-Bombe lag am Rhein in Köln-Riehl

20.000 Menschen waren damals betroffen. 1000 Kilo wog der Blindgänger amerikanischer Bauart. Was für ein Koloss. Das Ungetüm wurde im Kölner Stadtteil Riehl am Kuhweg, nicht weit von der Mülheimer Brücke entfernt, gefunden.

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Die Bombe lag etwa fünf Meter tief im Erdreich und war bei der Untersuchung des Geländes zur Vorbereitung des Baus einer Fernwärmeleitung der Rheinenergie aufgespürt worden.

Bomben-Entschärfer Wolfgang Wolf

Entschärfer Wolfgang Wolf am Tag vor der Entschärfung (26. Mai 2015) am Fundort der 1000-Kilo-Bombe an der Mülheimer Brücke.

„Um die Bombe entschärfen zu können, war ein enormer logistischer Aufwand mit einigen Tagen Vorlauf nötig. Es mussten nicht nur 20.000 Anwohner und Anwohnerinnen evakuiert werden, sondern auch die kompletten Sozialbetriebe der Stadt Köln (Riehler Heimstätten) und der Kölner Zoo“, erinnert sich Stadtsprecher Robert Baumanns. „Es handelte sich um eine der größten Evakuierungen in Köln seit Ende des Zweiten Weltkriegs.“

Bomben in Köln: Er machte den Koloss unscharf

Zusammen mit Entschärfer-Kollegen Dirk Putzer war Wolfgang Wolf vom Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) 2015 für den Einsatz verantwortlich. Der damals 62-jährige Wolf ist inzwischen im Ruhestand. Er machte die Bombe unscharf.

Die Größe der Bombe war extrem. Das Ausmaß der Zerstörung durch die ober- und unterirdische Druckwelle wäre verheerend gewesen. Deshalb mussten die beiden Zünder entfernt werden.

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Die bis dato größte Evakuierungsaktion hatte es im Juli 2014 gegeben – damals mussten, ebenfalls in Riehl, 10.000 Menschen wegen eines Weltkriegs-Blindgängers ihre Wohnungen verlassen. Im Jahr 2010 war – wiederum in Riehl – auch eine 20-Zentner-Bombe gefunden worden. Aber nur 5000 Menschen mussten raus, weil die Bombe weiter abseits lag als die, die im Mai 2015 gefunden wurde.

Im Zweitraum ab 2012 wurden insgesamt vier 1000 Kilo (20 Zentner) schwere Bombenblindgänger gefunden, entschärft und geborgen, erklärt Baumanns. Vor 2012 wurden Größe und Beschaffenheit von Bombenblindgängern von der Stadt Köln nicht systematisch dokumentiert.