50 Jahre Bläck FöössMirko Bäumer: „Logisch sind die Fööss nicht mehr die Fööss”

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Bläck Fööss-Sänger Mirko Bäumer im Kölner Stadtmuseum.

von Bastian Ebel  (bas)

Köln – Er ist eines der neuen Gesichter der Bläck Fööss und steht als Sänger exponiert auf der Bühne: Musik an für Mirko Bäumer, der seit vier Jahren ganz vorne bei der Mutter aller kölschen Bands dabei ist. Im EXPRESS-Gespräch gibt er Einblicke in sein Seelenleben und erzählt, wie er bei den Bläck Fööss angekommen ist. Dazu hat sich Mirko den Song „Schön, dass wir noch zusammen sind“ ausgesucht.

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„Das war das erste Lied, bei dem ich meine eigene Note reinbringen konnte. Da konnte ich mich zum ersten Mal selber zeigen, ohne direkt verglichen zu werden.“ Für Mirko Bäumer ein gutes Gefühl. „Plötzlich hattest du den Respekt von anderen Kollegen oder Präsidenten. Es war zum ersten Mal das Gefühl, angekommen zu sein bei den Fööss.“

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Mirko bei einem Auftritt in der Lanxess-Arena 2018.

Mirko Bäumer war sich sehr bewusst, dass er sich nach Tommy Engel und Kafi Biermann in eine Riege der Top-Sänger einreiht. „Ich habe das gar nicht als Druck empfunden. Wie groß das ist, habe ich erst nach und nach mitbekommen.“

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Schrittweise habe er aber die Möglichkeit gehabt, sich zu etablieren. „Es ist doch klar: Wenn du neu dabei bist, bist du erstmal ein Fremdkörper. Die Zeit hilft einem, aus einem Fremdkörper etwas zu machen, was sich einreiht.“

Hier sieht Mirko auch den Schritt für die nächsten Jahre. „Es ist ja kein Vergehen, 20 Jahre später geboren zu sein. Wir sind jetzt dran und wir müssen zeigen, dass es unsere Zeit ist.“ Er ist sich bewusst, ein Vertreter der jüngeren Generation zu sein. Den Spruch „das sind nicht mehr meine Fööss“ hört er hier und da natürlich.

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August 2016: Kafi Biermann (l.) mit seinem Nachfolger Mirko Bäumer

„Inhaltlich ist das ja auch völlig richtig, dass wir nicht mehr die ursprünglichen Fööss sind. Das ist ja die Logik mit den Wechseln in der Band. Das braucht ja auch Zeit und man muss die Leute überzeugen.“

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Der Sänger kann sich nicht davon freisprechen, dass der Start zunächst nicht leicht war. „Manche Menschen haben ihre schönen Erfahrungen mit den Fööss gemacht in ihrer Vergangenheit. Das können sie mit den neuen Gesichtern nicht so verbinden. Aber wenn sie dann wieder ein paar alte Lieder hören, hören sie gerne zu. Sie gehen dann mit einem Lächeln nach Hause.“

Er erinnert sich noch an ein Konzert, bei dem krankheitsbedingt kein einziges Ur-Mitglied mehr dabei war. „Wir sind rausgegangen und haben gesagt: Wir möchten uns kurz vorstellen. Wir sind die Bläck Fööss, auch wenn wir nicht so aussehen“, lacht Mirko. Da musste man sich alleine beweisen. „Man merkt dann aber nach zwei Songs: Es läuft gut und die Menschen nehmen es an.“

Die Bläck Fööss, soviel steht für Mirko Bäumer fest, „gehören der ganzen Stadt. Deshalb will auch jeder mitreden.“ Für ihn ist eine Sache wichtig. „Solange Erry und Bömmel nach den Auftritten kommen und sagen, dass es gut war, sind wir auf dem richtigen Weg.“

Passend dazu hat Bömmel einmal gesagt: „Ich bin froh, dass wir nicht aufgehört haben und Jungs gefunden haben, die das mit dem nötigen Kopf und mit Herz weitertragen.“ Eine Aufgabe, der sich Mirko Bäumer mit Haut und Haaren verschrieben hat.