„Nicht zufrieden“Erschreckende EM-Zahl aus Köln – werden nach Samstag Konsequenzen gezogen?

England-Fans beim Public Viewing am Konrad-Adenauer-Ufer.

Das England-Public-Viewing am Konrad-Adenauer-Ufer am 25. Juni 2024 - die ersten Reihen waren gut gefüllt, dahinter wurde es schnell sehr leer.

Am Samstag (29. Juni 2024) steht das nächste EM-Highlight an – dann reagiert auch die Stadt Köln erstmals bei einem Deutschland-Spiel mit einem dritten Public Viewing. Im Vorfeld gibt es aber ein Eingeständnis.

von Daniel Thiel (dth)

Das haben sich alle Beteiligten ganz anders vorgestellt! Nach dem Fußball-Fest der Schottland-Fans am Mittwoch (19. Juni 2024) im Rahmen ihres Spiels in Köln gegen die Schweiz (1:1) war noch von einer erfolgreichen „Generalprobe“ die Rede – sechs Tage später ein fetter Dämpfer!

Eine der Erkenntnisse aus Kölner Sicht aus der EM-Gruppenphase: Wenn Deutschland spielt, musste bisher bei jeder Partie am offiziellen Public-Viewing-Standort am Heumarkt ein Einlassstopp in die Wege geleitet werden.

Nach guter „Generalprobe“: Public Viewing in Köln floppt im zweiten Anlauf

Um auf den großen Andrang zu reagieren, entschied sich das verantwortliche Organisations-Team schon eine Woche vor dem Achtelfinal-Spiel der deutschen Mannschaft, das am Samstag (30. Juni, 21 Uhr) stattfindet, auch das Public Viewing am Konrad-Adenauer-Ufer freizugeben.

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In der Gruppenphase kam das dritte Public Viewing zweimal zum Einsatz: Beim Spiel Schottland gegen Schweiz nutzten rund 20.000 Fans das Extra-Angebot der Stadt Köln, ein ordentliches Interesse.

EM in Köln

Fanzone am Rhein: Nicht viel los beim England-Spiel

Sechs Tage später sah das aber ganz anders aus. Es wurde vorab mit einem ähnlichen Andrang der England-Fans gerechnet, die Prognose aber nach und nach heruntergeschraubt.

Die bittere Erkenntnis nach dem müden 0:0 der Engländer gegen Slowenien am Dienstag (25. Juni): Laut der „Kölnischen Rundschau“ waren nur 1500 Fans am Konrad-Adenauer-Ufer – auf einer Fläche, die eigentlich für 50.000 Personen ausgelegt ist.

Mit den Worten „Wir sind mit der Situation am Dienstagabend nicht zufrieden“ greift die „Rundschau“ die Reaktion seitens der Stadt auf – ein deutliches Eingeständnis, dass da nicht alles nach Plan gelaufen ist.

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Der Blick geht nun natürlich in die Zukunft: Der Großteil der internationalen Fans ist zum Ende der Gruppenphase ohnehin abgereist. Die Kölnerinnen und Kölner wissen viel besser, sich im ganzen Stadtgebiet aufzuteilen – und auch, wo im kleineren Rahmen in ihrem Veedel die Spiele gezeigt werden.

Braucht Köln überhaupt das dritte Public Viewing? Für das Achtelfinale gegen die Schweiz ist die Maschinerie, um auch am Rheinufer das Spiel zu übertragen, längst angelaufen.

Die zusätzliche Möglichkeit wird am Samstagabend, zu einer der arbeitnehmerfreundlichsten Anstoßzeiten des Turniers, angeboten. Die Stadt wird aller Voraussicht nach noch einmal voller sein als bei den beiden vergangenen DFB-Partien.

Ein guter Gradmesser für die Verantwortlichen, die letztlich auch entscheiden müssen, wie es mit der Anlaufstelle am Konrad-Adenauer-Ufer weitergeht.

Die Stadt wollte im Rahmen der Verkündung, dass das Rheinufer-Public-Viewing im Achtelfinale freigegeben wird, noch nicht bestätigen, dass das fortan für alle Deutschland-Spiele der Fall sein wird. Mit Blick auf das 1500-Personen-Fiasko vom England-Spiel ist das rückblickend wohl eine weise Entscheidung gewesen.