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Tausende hoffen auf seine HilfeBundeskanzler Scholz in Köln – Selfie mit Ford-Mitarbeiter

Schon 2023 kam Kanzler Scholz zu Ford nach Köln, damals unter ganz anderen Vorzeichen: Es ging um eine Milliardeninvestition in E-Autos. Nun kam Scholz erneut, diesmal herrschte Frust statt Freude.

Tausende hoffen auf seine Hilfe!

Nach der Bekanntgabe eines weitreichenden Stellenabbaus beim Autobauer Ford in Köln hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei der Betriebsversammlung am Dienstag (10. Dezember 2024, 10 Uhr) zu den Beschäftigten gesprochen.

Bundeskanzler Olaf Scholz bei Ford in Köln

Im Vorfeld war die Belegschaft mit Plakaten, Fahnen und Trillerpfeifen in die Halle W an der Emdenerstraße in Köln-Niehl gezogen. Aufgrund des großen Andrangs musste eine zweite Halle geöffnet werden.

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Man brauche eine funktionierende europaweite Verkaufsförderung, sagte Scholz bei einem Besuch des Autobauers Ford in Köln. Das wäre der beste Weg – „weil er dann auch begleitet wird zum Beispiel von einem Ausbau der Ladeinfrastruktur überall in Europa“. Als zweitbesten Weg nannte er die Erlaubnis Europas, die Produktion von Elektroautos national anzuregen. Konkreter wurde er nicht. Ende 2023 lief eine Kaufprämie des Bundes auf Elektroautos – der „Umweltbonus“ – aus, danach sackte die Nachfrage nach Stromern ab.

Anlässlich des Besuchs des Bundeskanzlers hat der Gesamtbetriebsrat des Autobauers mehr Unterstützung bei der Umstellung auf Elektroautos angemahnt. Deutschland müsse eine Kaufprämie einführen und den Ausbau der Ladeinfrastruktur vorantreiben, erklärte der Betriebsratsvorsitzende Benjamin Gruschka. Er nannte es „inakzeptabel“, dass Politiker und Politikerinnen „immer wieder“ das von der EU beschlossene Aus für Verbrennungsmotoren ab 2035 in Frage stellen.

Scholz als amtierender Bundeskanzler müsse „alles in seiner Macht Stehende tun, um Unternehmen wie Ford, die sich proaktiv auf die Transformation zur Elektromobilität eingelassen haben, zu unterstützen“, erklärte Gruschka. Eine Rückkehr zur Produktion von Verbrennerfahrzeugen sei am Standort Köln ausgeschlossen. Die Ford-Beschäftigten „appellieren an die Verantwortung der Politik, die Weichen für die Elektromobilität richtig zu stellen“, erklärte Gruschka.

Ford will bis Ende 2027 in ganz Europa 4000 Jobs streichen. Am härtesten betroffen ist der Standort Köln, wo 2900 Stellen wegfallen sollen. Ford hatte in Europa zuletzt mehr als 28.000 Beschäftigte, davon über 15.000 in Deutschland.

Allein im Kölner Werk waren zuletzt rund 12.000 Menschen beschäftigt. Dort soll nun der Großteil des angekündigten Stellenabbaus erfolgen, außerdem sollen hunderte Jobs in Großbritannien wegfallen.

Die Beschäftigten hoffen darauf, dass sich Bundeskanzler Scholz für eine neue Elektroauto-Förderung einsetzt und der Markt dadurch angekurbelt wird. (dpa/mt)