Die Jubiläums-Konzerte von Cat Ballou in der Lanxess-Arena wurden zum Treffen vieler bekannter Gäste. Die kölsche Popband spielte zwei Shows auf beeindruckendem Niveau mit erstklassiger Lichttechnik.
25.000 Fans beim JubiläumCat Ballou überrascht mit vielen Gästen und setzt mit Show neue Maßstäbe
Als nach „Hück steiht de Welt still“ erneut ein Jubelorkan durch die Lanxess-Arena tobte, war es um Oliver Niesen endgültig geschehen. Der Frontmann von Cat Ballou kämpfte mit den Tränen und schaute glücklich und fassungslos zugleich in die Menge.
„Unglaublich, was ihr mit uns gemacht hat“, sagte der Sänger nach einem Konzertabend, der für eine kölsche Band neue Maßstäbe gesetzt hat. Das 25-jährige Jubiläum der früheren Schülerband wurde am Freitagabend (4. Oktober 2024) zum großen Treffen vieler musikalischer Gäste. Am Samstagabend wiederholte sich das Spektakel. Insgesamt rund 25.000 Fans feierten diese beiden besonderen Abende.
Cat Ballou: Zwei spektakuläre Abende in der Lanxess-Arena
Schon das Vorprogramm hatte Konzertlänge. Mit Eldorado, Benjrose und Stadtrand brachten gleich drei Bands die 10.000 Fans überzeugend auf Touren. Mit 25-minütiger Verspätung und Pyrotechnik-Knalleffekten übernahmen dann die Katzen die gigantische Arena-Bühne.
„Dat he kann uns keiner nemme“, sang Niesen voller Überzeugung in „Mer fiere et Levve“. In der Tat dürften diese Abende im Herzen der Musiker für immer einen festen Platz finden. „Wir sind ein bisschen sprachlos“, sagte der Sänger nach den ersten Titeln. „Die letzten Wochen waren etwas strapaziös. Aber worauf will ich eigentlich hinaus? Lasst uns einfach singen, tanzen und Spaß haben“.
Und das tat die Band mit ihrem ausflippenden Anhang von der ersten Minute. Mit „Oh wie schön“, „Gute Zeit“ oder „Liebe deine Stadt“ präsentierte sie gleich einige ihrer Hits. Doch Cat Ballou bestreitet die beiden Jubiläumsabende nicht allein. „Wenn man Geburtstag hat, lädt man sich die besten Leute ein, die man sich vorstellen kann“, sagte der Frontmann und holte Nico Gomez zu „Dabei sein“ auf die Bühne.
Besonders stolz war die Gruppe, dass der deutsche Popsänger Joris den Doppelpack mit ihnen bestreitet. Der sang zunächst seinen Hit „Herz über Kopf“ und präsentierte dann die Premiere eines neuen Songs, den er gemeinsam mit Cat Ballou geschrieben hat: „Wasser im Rhing“. Das Nordlicht singt darin sogar auf Kölsch. „Vor 25 Jahren war ich noch nicht mal geboren“, scherzte der 34-Jährige und stimmte ein „Happy Birthday“-Ständchen an.
Auch Kasalla-Frontmann Bastian Campmann kam zum Gratulieren vorbei und sang „Bütz mich“. Die Veedelperlen unterstützten die „Katzen“ beim Mega-Hit „Et jitt kei Wood“ und beim neuen Titel „Kumm loss uns fiere“. Dazu leuchteten in der Halle tausende blauer Lichter, die vorher verteilt worden waren. Nicht nur in diesem Moment musste man unweigerlich an die gigantischen Coldplay-Shows denken.
Überhaupt hatte Keyboarder Dominik Schönenborn, der ein großer Anhänger der Band von Chris Martin ist, einige Elemente von seinen Vorbildern übernommen. Die Lichtshow rund um die drei Leinwände war auf allerhöchstem Niveau, die Bühne samt Steg und B-Stage hatte Dimensionen wie bei internationalen Produktionen. Dennoch gelang es der Gruppe, wunderbar Nähe zum Publikum herzustellen.
Schon ihr 20-jähriges Bestehen hatte Cat Ballou in der Arena gefeiert. Jetzt wurde mit dieser XXL-Show noch mal einer draufgesetzt. „Wir haben uns als Band in den vergangenen fünf Jahren noch mal regelrecht auf den Kopf gestellt“, sagte ihr Frontmann.
Für den letzten Überraschungsmoment sorgte vor dem Finale Henning Krautmacher. Bei „Sing doch wieder met – Das zweite kölsche Tauschkonzert“ hatte Cat Ballou den Höhner-Hit „Schenk mir dein Herz“ gecovert. Nun sang ihn der frühere Frontmann voller Stolz. „Ich war ziemlich aufgeregt“, gestand der nach seinem Auftritt. „Ich war schon ewig lange nicht mehr auf einer Bühne – und dann direkt solch eine“. Zur Feier des Tages hatte er extra eine 25 Jahre alte Jacke rausgesucht.
„Was für eine Ehre“, freute sich Niesen. „Mit Henning fing bei mir dieser Spaß an der kölschen Musik an. Für mich war Karneval mit dem Schnäuzer und dieser Pizzabäcker-Mütze verbunden.“
Für mehr als 200.000 verkaufte Exemplare des Songs überreichte nach dem Titel Arena-Geschäftsführer Stefan Löcher eine goldene Schallplatte an die Band. Der Hallen-Gastgeber hatte zuvor schon den Jubiläums-Award sowie eine Torte in Form einer „25“ in die Garderobe gebracht.
„Cat Ballou ist für uns eine absolute Herzensangelegenheit. Ich persönlich kenne die Jungs seit vielen Jahren und durfte hautnah diese beeindruckende Entwicklung miterleben“, sagte er bei der Ehrung. „Dass beide Shows im gebuchten Layout voll sein werden, bietet den perfekten Rahmen für die Feierlichkeiten“.
Auch wenn die Band nach „Guter Stern“, „Lass uns nicht gehen“ und „König“ nach über 135 Minuten Konzert eigentlich schon jeden Wunsch erfüllt hatte, tauchte sie sogar noch mal bei der Aftershow-Party im benachbarten Henkelmännchen auf. Die besten Geburtstage können halt einfach nicht lange genug gefeiert werden.