Interview

Premiere bei jecker KreuzfahrtMarc Metzger gibt Blötschkopp-Comeback – „Leute stimmen mit den Füßen ab“

Marc Metzger als Blötschkopp auf dem Jeckliner.

Marc Metzger präsentiert sich auf der diesjährigen „Jeckliner“-Tour bei mehreren Veranstaltungen als Blötschkopp.

Marc Metzger ist als Blötschkopp einer der Star-Gäste auf dem „Jeckliner 4“. Mit seinen Reden räumte er auf dem Kreuzfahrtschiff mächtig ab. EXPRESS.de traf den Komiker zum Interview.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Als stolzer Besitzer des Boot-Führerscheins hat Marc Metzger (51) ein Faible für Schiffe und das Meer. Doch eine derart verrückte Kreuzfahrt, wie er sie in den vergangenen Tagen auf dem „Jeckliner 4“ erlebt hat, war auch für den Star-Komiker Neuland.

Der Blötschkopp hat mit seinen Reden auf der „Mein Schiff 3“ von TUI Cruises mächtig abgeräumt, weil er im Vortrag auch immer wieder auf die Gegebenheiten an Bord eingegangen ist. „Das Programm an Bord ist wirklich super. Ich habe mir gestern gleich dreimal die Sicherheitseinweisung angeguckt“, spaßte er.

Marc Metzger begeistert als Blötschkopp auf dem „Jeckliner“

„Für mich ist das hier auch alles sehr ungewohnt. Wir Künstler wohnen ja im Maschinenraum. Da sind wir froh, wenn wir mal rauskommen und hier im Schiffskeller auftreten können“, witzelte er auf der Theater-Bühne, die sich im Bug befindet. „Ich rede die ganze Zeit gegen die Fahrtrichtung, mir wird ja schon schlecht.“

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Als der erste Tusch ertönte, zuckte der Redner zusammen. „Eine Milliarde für so ein Schiff investieren, aber keinen Cent für eine Kapelle. Kann nicht Janine Kunze wenigstens auf dem Kamm blasen?“, spaßte er. „Als ich gefragt wurde, ob ich nicht mal mitfahren will, habe ich gesagt: ‚Ruft Roberto Blanco an. Der singt, da tobt die Hütte.‘ Gut, der wollte 12.000 Euro. Ich mache es für 11.000.“

Traditionell bezog Metzger auch wieder das Publikum in sein Programm mit ein. „Hast du Freude bei der Veranstaltung? Sagst du dann deinem Gesicht Bescheid, das weiß nichts davon“, nahm er einen Gast in der ersten Reihe aufs Korn.

Seit Karneval hatte der Blötschkopp eigentlich Sendepause. EXPRESS.de traf den Redner auf seiner Premieren-Kreuzfahrt zum Interview über das „Jeckliner“-Erlebnis und seine Tournee-Pläne.

Marc Metzger gibt Autogramme.

Marc Metzger bei der Autogrammstunde auf der Mein Schiff 3.

Wie fühlt sich die erste Tour auf diesem jecken Schiff an?

Marc Metzger: Großartig. Das ist Straßen- und Saal-Karneval komprimiert auf einem Fleck. Das Publikum würde ich als bundesdeutsche Kölnerinnen und Kölner bezeichnen. Obwohl der überwiegende Teil gar nicht aus dem Rheinland kommt, gehen sie total ab, identifizieren sich mit der Stadt und dem Brauchtum und freuen sich, wenn sie mich treffen.

Marc Metzger auf der Brücke des Jeckliners.

Schiffskapitän Panagiotis Varotsos ließ Marc Metzger auch mal einen Blick auf die Brücke werfen.

Eigentlich waren Sie bisher immer skeptisch, wenn es um Auftritte im Karo-Kostüm im Sommer ging.

Marc Metzger: Ich bin kein überzeugter Sommer-Karnevalist, weil ich Traditionalist bin. Einige Geschichten passen für mich nur in die Zeit zwischen dem 11.11. und Aschermittwoch. Aber die Zeiten ändern sich. Die Leute stimmen mit den Füßen ab. Und wenn solche Sachen wie dieses Format funktionieren, dann hat es seine Berechtigung. Es macht ja auch total Spaß.

Woran liegt das?

Marc Metzger: Die Menschen nutzen dieses Gefühl als Ventil. Machen wir uns nichts vor. Nahezu jede Feier, egal aus welchem Anlass, mündet am Ende doch im Rheinland wieder in eine Karnevals-Party. „Jeck im Sunnesching“ funktioniert ja auch. Warum sollen wir Redner denn zu Hause bleiben?

Die Bands testen schon mal neue Songs vor Publikum. Wie macht es der Blötschkopp?

Marc Metzger: Im Sommer halte ich einen humoristischen Vortrag mit allgemeinen Themen. Aktuelle Köln-Themen bleiben dem Karneval vorbehalten. Ich fange immer erst im November an, meine neue Rede zu schreiben, weil ich die Nähe zur Session brauche. Erst rund um die Weihnachtszeit ist dann das neue Stück fertig. Damit geht es dann direkt ohne Tests los. Hat bisher auch immer geklappt.

Marc Metzger geht wieder auf Weihnachts-Tour mit den Paveiern

Eigentlich hatten Sie angekündigt, in diesem Jahr mit einem neuen Programm auf Tour zu gehen. Warum ist es noch nicht dazu gekommen?

Marc Metzger: Ich habe Probleme mit der Entscheidungsfindung. Jede Tour war bisher anders. Mal war ich allein, mal mit einer Drei-Mann-Kapelle, mal mit zehn Leuten. Wir machen uns keinen Stress. Eigentlich wollten wir im Herbst mit den ersten Test-Abenden beginnen. Das verschieben wir erst mal auf 2025. Im Dezember bin ich zunächst wieder mit den Paveiern auf Weihnachtstour.

Und Ihr 35-jähriges Bühnenjubiläum wird auch nicht besonders zelebriert?

Marc Metzger: Nein, ich muss nicht jeden Anlass suchen. Vielleicht feiere ich mal 44 Jahre auf der Bühne. Ich könnte auch 20 Jahre TV-Präsenz oder 15 Jahre „Lachende Kölnarena“ feiern. Mein Kerngeschäft ist es, Quatsch zu erzählen. Die Nachfrage und die Ideen sind da. Da muss ich nicht unbedingt irgendeinen Anlass in den Vordergrund rücken.