Heidewitzka, DreigestirnMem Böötche in die Hofburg – „größte und bunteste Patchwork-Familie der Stadt“

Das designierte Kölner Dreigestirn ist offiziell in die Hofburg eingezogen. Im Hotel am Heumarkt residiert das Trifolium nun bis zum Ende der jecken Tage. Vor dem emotionalen Moment gab es eine Schiffstour.

Eigentlich wohnen sie bereits seit dem vergangenen Samstag in ihrem „neuen Zuhause“ mit Domblick. Doch am Dienstag (7. Januar 2025) zog das designierte Kölner Dreigestirn der Session 2025 offiziell in seine Hofburg ein.

Passend zu ihrem maritimen Stil startete die Dreigestirns-Gesellschaft StattGarde Colonia Ahoj in Begleitung von Vertretern verschiedenster Karnevalsgesellschaften mit der MS RheinMagie von der Altstadt zur Bastei.

Kölner Dreigestirn hat in der Session insgesamt 420 Termine

Dort ging dann das Trifolium unter großem Jubel der 500 Gäste an Bord. StattGarde-Präsident Dieter Hellermann übergab die drei symbolisch an Festkomitee-Vizepräsident Lutz Schade. „Wir geben euch das Wertvollste, was unsere Gesellschaft derzeit zu bieten hat“, sagte Hellermann. „Wir versprechen, dass wir es in Ehren halten und drauf aufpassen“, entgegnete Schade.

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Zu den Klängen von „Du bes die Stadt“ von den Bläck Fööss ging es für das designierte Dreigestirn auf die Bühne und dort war bei dem ganzen Trubel auch Platz für ernste Worte. „Wir leben in Zeiten, die schwieriger werden. Die Bundestagswahl findet in der Session statt und es zeigt sich, dass Strömungen aufziehen, die wir nicht haben wollen. Bei allem, was braun ist, zeigen wir klare Kante.“

Das Dreigestirn sei der perfekte Botschafter in komplizierten Zeiten. „Die drei leben Offenheit, Vielfalt und Toleranz. Das braucht die Gesellschaft in diesen Tagen“, sagte der Vize-Präsident und erinnerte an den Jahrestag der Terroranschläge gegen das Satiremagazin Charlie Hebdo in Frankreich.

„Wir werden garantiert eine traumhafte Session erleben.“ Gemeinsam ging es wieder über den Rhein zurück in die Altstadt. Dann führte ein Fackelzug die jecke Gruppe, angeführt von der Bord-Kapelle der StattGarde, zum Dorint-Hotel am Heumarkt.

Dreigestirn beim Gang auf das Schiff.

Beim Gang auf das Schiff bildete die StattGarde Colonia Ahoj am Dienstagabend (7. Januar 2025) ein Spalier für das designierte Dreigestirn und die Vertreter des Festkomitees.

„Herbergsvater“ und Hoteldirektor Holger Hess übergab den Dreien symbolisch den goldenen Schlüssel des Hauses, zudem einen Scheck über 11.111,11 Euro für den Verein „Levve un levve losse“. „Wir sind für euch da und möchten euch stärken für die Session“, sagte Hess.

Werner Klupsch (l.) und Marco Schneefeld (r.) mit dem designierten Bauer Michael Samm.

Die Ex-Bauern Werner Klupsch (l.) und Marco Schneefeld (r.) verpassten dem designierten Bauer Michael Samm den angekündigten Ohrring.

Der designierte Prinz René I., der designierte Bauer Michael und die designierte Jungfrau Marlis werden nun bis zum Ende der tollen Tage im siebten Stock der Hofburg ihr Domizil haben und von dort täglich zu den insgesamt 420 Auftritten fahren. Selbst in den Aufzügen wurde passend zur StattGarde dekoriert.

Insgesamt zehn Räume werden für den jecken Tross benötigt. Das Dreigestirn, die drei Adjutanten Michael Palm, Dr. Marco Hollekamp und Frank Rehfus, Equipe-Chef Gary Bingener, Prinzenführer Marcus Heller und Hoffrisör Mike Engels wohnen dauerhaft dort. Zudem gibt es einen großen Aufenthaltsraum, der als Treffpunkt dient, mit einer Küche ausgestattet ist und wo die Maske aufgebaut wird.

Gäste im Schiff bei der Tour mit dem Dreigestirn.

500 geladene Gästen von vielen Karnevalsgesellschaften machten die kleine Schiffstour vor dem Einzug Hofburg mit.

Die Herausforderung, ein Pittermännchen anzuschlagen, erledigte René Klöver übrigens unfallfrei mit drei Schlägen. „Wir bilden hier die größte und bunteste Patchwork-Familie, die Köln je gesehen hat“, sagte der designierte Prinz. „Als das Schiff im Dunkeln an der Bastei vorgefahren ist, war es für uns ein unfassbar emotionaler Moment. Unser Märchen und unser Traum wird wahr.“

Einzug des designierten Dreigestirns in die Hofburg.

Nach dem Verlassen des Schiffs in der Altstadt ging es per Fackelzug zur Hofburg. Nur der Regen störte die schöne Atmosphäre.

Wie bereits gegenüber EXPRESS.de angekündigt, hatte das Dreigestirn auch seine Glücksbringer dabei. Jeder hatte im Vorfeld seine Figur in gehäkelter Form geschenkt bekommen. Außerdem durfte auch der selbstgemachte Eierlikör beim Einzug nicht fehlen. Die designierte Jungfrau stieß mit einem Sekt an.

Einzug des designierten Dreigestirns in die Hofburg.
Fassanstich im Hotel.

Das traditionelle Anschlagen des Pittermännchens gelang dem designierten Prinz René in der Hofburg unfallfrei. Nach drei Schlägen floss das Kölsch.

Bauer Michael erhielt zudem von den beiden Vorgängern Marco Schneefeld und Werner Klupsch seinen versprochenen Ohrring. Drauf zu sehen sind die Buchstaben B und M für „Bauer Michael“ sowie der Bauernhut. „Ich habe noch nie Schmuck am Körper getragen. Das ist ein echtes Novum“, sagte er.

Designierter Bauer tanzt zu „Staatse Kölsche Boor“

Eine Besonderheit gab es auch beim ersten Tanz. Nachdem der designierte Prinz zu „Der schmucke Prinz“ auftrat, ertönte beim Bauer „Staatse Kölsche Boor“ von den Kläävbotze statt der Klassiker „Op dem Maat“ von den Räubern. „Ich werde in der Session zu beiden Liedern tanzen“, sagte er zu EXPRESS.de. Jungfrau Marlis bleibt natürlich bei „Oh, wie bist du schön.“

Bevor am Freitagabend die Proklamation im Gürzenich ansteht und sich Prinz, Bauer und Jungfrau erstmals im Ornat zeigen dürfen, findet am Mittwoch um 18.30 Uhr noch zum 18. Mal ein ökumenischer Gottesdienst im Dom statt, bei dem die Karnevalisten um den Segen für die Session bitten.