Von wegen, die Kassen klingeln an Karneval. Drei Kiosk-Besitzer aus dem Kwartier Latäng schildern ihre Probleme.
Mega-Geschäft am 11.11.?Diese drei Kölner Kiosk-Besitzer sind total frustriert
Karneval, das große Geschäft? Für diese drei Kölner Kiosk-Besitzer absolut nicht.
„Seitdem die Stadt das Sicherheitskonzept auf der Zülpicher Straße und dem Kwartier Latäng angeordnet hat, herrscht hier tote Hose“, beklagt sich Gala Galali im EXPRESS.de-Gespräch.
Karneval auf der Zülpicher Straße: Kioske im Niemandsland
Sein Kiosk „Tiam“ befindet sich auf der Zülpicher Straße im Niemandsland, zwischen der Uni-Mensa und der Dasselstraße. Dieser Bereich diente am 11.11.2024 erneut als Eingang zur Zülpicher Straße. Eine Einbahnstraße für alle Jecken. Nach der Schließung der Feiermeile aufgrund von Überfüllung war hier so gut wie gar kein Fußgänger mehr zu sehen. Nur Anwohnende, Sicherheitspersonal und Polizei gingen über die Straße. Eine Geister-Atmosphäre.
„Die Leute, die hier zur ‚Zülpi‘ gehen, kaufen nichts, die haben bereits alles. Die freuen sich, dass sie überhaupt rein dürfen und wollen erstmal feiern“, ist Galali frustriert. „Und wenn der Zugang gesperrt ist, verkaufen wir gar nichts mehr.“ Eine Dose Kölsch kostet hier drei Euro. Aber die sind Ladenhüter.
Nur wenige Meter weiter ist der Kings Kiosk auf der Zülpicher Straße. Auch hier herrscht am Mittag gähnende Leere.
„Was wir früher in zwei Stunden verkauft haben, verkaufen wir jetzt in zehn Stunden. Das totale Minus-Geschäft“, sagen die beiden Betreiber des Büdchens. Hier kostet die Dose 3,50 Euro.
Und auch in der Kyffhäuserstraße, eine Nebenstraße der Zülpicher Straße, herrscht Unzufriedenheit. Hasan Hayri Bicci betreibt hier ebenfalls einen Kiosk. Die Kyffhäuser ist am 11.11. keine Party-Meile. Hierher verirren sich nur wenige Jecken.
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„Eigentlich wollten wir am 11.11. gar nicht öffnen, aber wir versuchen es trotzdem“, so Bicci. Doch der Aufwand sei riesig.
„Flaschen dürfen wir nicht verkaufen – es gilt ja ein Glasverbot. Deshalb mussten wir die Kühlschränke alle ausräumen. Flaschen-Kölsch raus, Dosen-Kölsch rein. Aber der Verkauf ist sehr, sehr schleppend“, sagt Bicci.
Zum Glück habe das Dosen-Kölsch ja eine relativ lange Haltbarkeit, „mal sehen, ob wir an Weiberfastnacht mehr verkaufen“. Karneval sei zum Glück nicht jedes Wochenende, sonst könnten wir hier für immer zu machen.