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„Nicht an Schmitz Backes vorbei“Bömmel gibt emotionales Comeback bei den Bläck Fööss
Köln – Was für ein emotionales Comeback!
Nach seinem Schlaganfall am 1. März stand Gitarrist und Fööss-Ur-Gestein Bömmel Lückerath (70) am Samstagabend zum ersten Mal wieder auf der Bühne.
Auch, wenn die Kraft noch nicht für das komplette 44. Tanzbrunnen-Konzert der Bläck Fööss reichte, strahlte Lückerath über beide Ohren bei seinem Mini-Comeback.
Bömmel Lückerath mit nicht enden wollenden Applaus empfangen
Nach nicht enden wollenden Applaus, schmetterte Bömmel mit den über 4000 Fans „Wenn et Leech usjing im Roxy“ und „Schäl Sick“. Dabei trotzte er seiner Nervosität und genoss in vollen Zügen die „Freude“, endlich wieder mit seinen Kollegen auf der Bühne stehen zu können.
„Ich mache bald 50 Jahre Musik, aber das war einer der intensivsten Momente, die ich je auf der Bühne erlebt habe. Dieser Moment hat mir ganz neue Lebensqualität gegeben, die mir auf meinem weiteren Weg viel Kraft gibt. Es ist wunderbar zu sehen, dass das Publikum einen nicht vergessen hat“, betonte Bömmel sichtlich überwältigt und gestand: „Nach dem letzten halben Jahr ist das wie eine neue Welt, an die ich mich erst wieder gewöhnen muss.“
Bömmel Lückerath will am 11.11. wieder dabei sein
Sein nächstes großes Ziel ist der Start in die Session am 11. im 11. auf dem Altermarkt: „Ob es funktioniert, kann ich noch nicht sagen, aber ich werde mit ganzer Kraft darauf hinarbeiten.“
Nach dem Gastauftritt übernahm Christoph Granderath wieder den Platz von Bömmel: „Er macht seine Sache richtig gut und das beruhigt mich sehr.“ Zum 44. „Bläck Fööss“-Tanzbrunnen-Konzert zog die Band alle Register ihrer fast 50-jährigen musikalischen Geschichte.
Für eine dicke Gänsehaut sorgte Mirko Bäumer beim Publikum (unter den Gästen: KölnKongress-Geschäftsführer Bernhard Conin und Ex-Fööss Hartmut Priess) und bei seinen Kollegen, als er für Bömmel den Song „Schön, dat mir noch zosamme sind“ anstimmte.
Bömmel Lückerath: „Schlaganfall hat mich aus heiterem Himmel getroffen“
Das letzte halbe Jahr war für den Vollblutmusiker kein leichter Spaziergang: „Der Schlaganfall hat mich wirklich aus heiterem Himmel getroffen. Das war wie ein Schlag ins Gesicht und das ohne Vorwarnung“, betont Lückerath.
Es folgte ein Weg mit Höhen und Tiefen. „Die ersten Wochen konnte ich nur im Rollstuhl über die Station fahren. Das war wirklich eine sch... Situation.“
Doch die Ärzte machten dem Fööss-Mitgründer immer wieder Mut: „In dieser Zeit hat mich die Prognose meiner Ärzte aufrecht gehalten, die zwar warnten, ich müsste Geduld haben, doch es werde wieder.“
Geduld zählt aber nicht gerade zu Bömmels Stärken: „Ich dachte zuerst nach den Sommerferien bin ich wieder fit, aber daran ist noch kein Denken. Es war eine schwere und es ist noch eine schwere Zeit, denn ich bin noch nicht an Schmitz Backes vorbei (Anm. d. Red.: bedeutet soviel wie noch nicht über den Berg sein oder es ist noch nicht durchgestanden), aber es ist kein Vergleich mehr zur Anfangsphase wo ich nur wie ein Häuflein Elend rumlag.“