Gagen im KarnevalErhöhung? Kölner Top-Bands treffen eindeutige Entscheidung

Die Band Brings auf der Bühne.

Brings, hier bei einem Auftritt im Jahr 2022.

Die Kölner Top-Bands werden ihre Gagen für die Session 2023/2024 nicht erhöhen.

von Bastian Ebel  (bas)

Der Kölner Karneval steht kurz vor der Jubiläumsession. Mit Vorfreude blicken die Jecke auf die fünfte Jahreszeit. Aber auch mit berechtigten Sorgen und Nöten. Aber mitten in die Diskussion mischen sich auch immer mehr positive Signale: Ein tolles Dreigestirn der Roten Funken, „Jeck im Sunnesching“ in Bonn war ein voller Erfolg und die Vorfreude auf den Rosenmontagszug, erstmals über die Schäl Sick.

Und noch eine gute Nachricht und ein starkes Signal bereits für 2024 erreichte die Vereine in diesen Tagen: Die Kölner Top-Bands werden ihre Gage für diese Session nicht erhöhen. Das haben Brings, Kasalla und Cat Ballou in gemeinsamen Gesprächen entschieden.

Köln: Top-Bands verzichten auf Gagenerhöhung im Karneval

„Wir haben seit sieben Jahren die Gagen nicht erhöht“, sagt Brings-Manager Stefan Kleinehr im EXPRESS.de-Gespräch. „Jetzt einen Aufschlag zu machen, wäre das falscheste Signal an das Brauchtum“, sagt Kleinehr klipp und klar.

Alles zum Thema Cat Ballou

Im Gegenteil: „Das ist ein tolles und positives Signal“, findet Dennis Hille, Literat der Prinzen-Garde Köln. „Dadurch wird das Ehrenamt nicht weiter belastet und es ist schön, dass die Bands die Vereine im Blick haben.“

Die Band Cat Ballou verfasste ein Schreiben an Vereine, Agenturen und Programmgestalter: „Uns ist bewusst, dass wir diese schwere Phase nur gemeinsam bewältigen können und wir haben die Überzeugung und den Willen, dass uns das gelingt“, so die aufmunternden Zeilen. Deshalb habe man sich „gegen den bundesweiten Trend der Verteuerung“ entschieden und eben dafür, dass man 2024 nicht erhöhen werde.

Und das, obwohl den Bands nachweislich mehr Belastungen ins Haus stehen. Ein Insider: „Das Technik-Personal ist sehr knapp und will auch bezahlt werden. Täglich fallen für die Bands je nach Personalaufwand bis zu 1000 Euro mehr am Tag an.“

Auch Horst Müller, Chef der größten Agentur in Köln, zieht vor der Entscheidung der Bands seinen Hut. „Ein wichtiges Zeichen der Solidarität mit den Vereinen. Hier zeigt sich, dass es auch anders geht und man versucht, Arm in Arm durch die Krise zu gehen.“