Das Pascha in der Kölner Hornstraße soll eine zentrale Rolle im Schleuser-Skandal gespielt haben. Das hat jetzt Folgen.
Staat greift bei Kölner Bordell ein„Pascha“-Knall enthüllt – Schleuser-Skandal hat jetzt drastische Folgen
Erneut gerät das „Pascha“ in Köln, Europas größtes Bordell, im Rahmen des Schleuser-Skandals in die Schlagzeilen. Jetzt greift der Staat drastisch durch!
Wie jetzt bekannt wurde, ist das „Pascha“ vom Land NRW (vertreten durch die Staatsanwaltschaft Düsseldorf) beschlagnahmt worden, laut einem Bericht der Bild bereits am 8. August. „Es ist richtig, dass unsere Behörde das Grundstück inklusive Immobilie beschlagnahmt hat“, sagte Julius Sterzel, Sprecher der Staatsanwaltschaft Düsseldorf.
Pascha wurde bereits vor mehr als einem Monat beschlagnahmt
Hintergrund des Falls: Mitte April 2024 hatten mehr als 1000 Beamte von Bundespolizei und Staatsanwaltschaft in acht Bundesländern mehr als 200 Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht – darunter auch an zahlreichen Orten in NRW.
Mit der Großrazzia wurde eine international agierende Schleuserbande zerschlagen, die sich besonders auf Reiche aus China und dem Oman spezialisiert hatte. Dabei wurden zehn Personen verhaftet.
In den Skandal verwickelt sollen auch Mitglieder der Firma sein, die im Jahr 2021 das „Pascha“ für elf Millionen Euro gekauft hatte. Unter anderem sollen im Pascha-Hotel in der neunten Etage auch chinesische Agenten und Agentinnen beherbergt worden sein.
Die Folge: Das Pascha geriet immer mehr in den Fokus. Sowohl im Mai als auch im Juni 2024 waren Razzien der Steuerfahndung im Kölner Bordell durchgeführt worden.
Die Vermittlung einer Aufenthaltserlaubnis kostete nach Angaben der Staatsanwaltschaft bis zu 360.000 Euro. Der Tatvorwurf lautet auf banden- und gewerbsmäßiges Schleusen von Ausländern sowie auf Bestechung und Bestechlichkeit von Mitarbeitern lokaler Behörden.
Dreh- und Angelpunkt der Luxus-Schleusungen: Zwei Anwaltskanzleien in Köln beziehungsweise im Kölner Raum, über die die Anwältin und der Anwalt die wohlhabende „Kundschaft“ angeworben haben sollen.
Für den Betrieb des Pascha ändert sich durch die Beschlagnahmung vorläufig nichts. Und: Der Beschluss ist vorläufig. Endgültig kann der Staat erst nach einem richterlichen Beschluss einziehen. Eine Anklage gegen die Schleuserbande lässt jedoch bislang auf sich warten.
Die aktuellen Eigentümer dürfen das „Pascha“ allerdings jetzt weder verkaufen noch etwas an dem Grundstück oder dem pinken Bau (wurde nach der Übernahme 2021 frisch angepinselt) verändern.