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Drama um Pflegerin (†43)Tiger-Attacke endet tödlich – als im Kölner Zoo die Zeit stillstand

Dutzende Menschen stehen vor dem Kölner Zoo, der evakuiert werden musste.

Der Kölner Zoo wurde aufgrund der Tiger-Attacke evakuiert, Gefahr für die Besucherinnen und Besucher bestand an diesem 25. August 2012 aber nicht.

Die tödliche Tiger-Tragödie im Kölner Zoo jährt sich bereits zum zwölften Mal. Der 25. August 2012 ist der wohl schlimmste in der Geschichte des Zoos.

von Thomas Werner  (tw)

Es war eine der schlimmsten Tragödien in der Geschichte des Kölner Zoos. Und sie hat sich in die Köpfe aller Beteiligten eingebrannt.

Am Sonntag (25. August 2024) jährt sich die tödliche Tiger-Attacke auf Pflegerin Ruth K. (†43) zum zwölften Mal. Und wieder werden Zoo-Chef Theo Pagel und ehemalige Kolleginnen und Kollegen traurig an den Sommertag im Jahr 2012 denken.

Tiger-Attacke 2012 im Kölner Zoo – Pflegerin und Tier sterben

Der 25. August 2012, ein Samstag, wurde für Pagel zum „schwärzesten meines Lebens“, wie er später zu EXPRESS sagte.

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Gegen den 300-Kilo-Riesen Altai hatte Ruth K. keine Chance. Um kurz vor 12 Uhr betrat die Tiger-Chefpflegerin das Innengehege, in dem sich mehrere Einzelkäfige befanden. Untereinander waren die Gitterboxen mit Schiebetüren verbunden, die zum Zeitpunkt des Unglücks alle geöffnet waren.

Die Tiger konnten sich also frei zwischen den Stallungen bewegen. Nach der Fütterung zog Ruth K., wie jeden Tag, die Klappen zum Außengelände hoch, um die fünf Tiger an die frische Luft zu lassen. Das Weibchen und die drei Jungtiere liefen nach draußen.

Tigermännchen „Altai“ aber blieb in einem der Käfige zurück, obwohl es eigentlich ebenfalls hätte ausgesperrt werden müssen. Ein verhängnisvoller Fehler. Denn die Raubkatze griff Ruth K. an und biss ihr in den Hals – die letztlich tödliche Verletzung.

Der Tiger Altai geht im Zoo in Köln durch ein Gewässer.

Der Tiger Altai war erst 2011 in den Kölner Zoo gekommen, hatte für dreifachen Nachwuchs gesorgt. Den 25. August 2012 bezahlte auch er mit dem Leben – im Alter von vier Jahren.

Eine Kollegin findet K. im Gehege, neben ihr auch Altai. Sie kann fliehen und Alarm schlagen. Die Polizei wird verständigt und lässt den Zoo evakuieren.

Von der Polizei erhält Pagel den Befehl, das Tier zu erschießen – was den Tag nur noch dramatischer macht. Pagel, der mit seiner Familie auf dem Zoogelände wohnt, holt sein großkalibriges Jagdgewehr, für das er einen Waffenschein besitzt, und eilt zum Unglücksort.

Er klettert auf das Dach eines angrenzenden Wirtschaftsraumes und versucht, den Tiger ins Visier zu nehmen. Als er sicher ist, dass er mit seinem Schuss auf keinen Fall die schwer verletzte Pflegerin treffen kann, drückt er ab und und erschießt Altai um 12.15 Uhr mit einem Schuss ins Herz.

Rettungskräfte eilen ins Gehege, können Ruth K. aber nicht mehr retten.

Seit 1990 war Ruth K. im Zoo tätig gewesen, seit acht Jahren als Revierpflegerin bei den Raubtieren. Doch ihr Leben verlor sie offenbar wegen eines Fehlers in der täglichen Routine. „Es war eine Zwischentür offen, die nicht hätte offen sein dürfen“, stellte Pagel noch am Tag des Unglücks fest. Deshalb konnte der Tiger die so erfahrene Pflegerin angreifen.

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„Wir werden das niemals vergessen“, sagt Zoo-Direktor Theo Pagel rückblickend. Der 25. August sei „für uns immer ein Tag der Trauer und des Gedenkens.“ Die Tragödie um den Tod der Tierpflegerin zeige, „dass der Beruf durchaus gefährlich ist“, mahnt Pagel, „in einem Zoo ist kein Tag Routine.“

In den Sozialen Netzwerken hatte der Zoo für den tödlichen Schuss auf den Tiger viel Kritik einstecken müssen. Ermittlungen wegen einer fahrlässigen Tötung wurden aber genauso eingestellt wie die wegen möglicher Verletzung der arbeitsschutzrechtlichen Pflichten.

Der Zoo ist – zumindest in dieser Hinsicht – mit sich im Reinen. „Bei der Rettung unserer Mitarbeiter hätte ihr Leben von Sekunden abhängen können. Zum anderen bestand die Gefahr, dass der Tiger durch eine nicht verschlossene Sicherheitstür fliehen könnte. Dieses Risiko konnten wir nicht eingehen“, erklärte Zoo-Vorstand Christoph Landsberg schon damals.