Steffen Baumgart überraschte bei der 1:2-Niederlage bei Werder Bremen mit einem taktischen Kniff. Kapitän Florian Kainz spielte erstmals auf der Sechs. Hinterher verriet der Coach die Idee dahinter.
„Reicht nicht, um in der Bundesliga zu gewinnen“Baumgart lässt Dampf ab und erklärt Kainz-Experiment
Die FC-Fans staunten nicht schlecht, als sich der 1. FC Köln für das Auswärtsspiel bei Werder Bremen (23. September 2023) formierte. Florian Kainz positionierte sich beim Anstoß auf der Sechs.
Steffen Baumgart (51) wollte die Gastgeber mit dem Experiment überraschen. „Der Trainer hat mir am Anfang der Woche schon gesagt, was er vorhat“, sagte Kainz nach Schlusspfiff.
Steffen Baumgart: „Kainzi ist als Kapitän vorangegangen“
Die Idee dahinter: Mit Dejan Ljubicic und Linton Maina wollte der FC-Coach Tempo auf den Außen haben, der Kapitän sollte mit seiner Spielintelligenz die Fäden im Zentrum ziehen. „Kainzi ist als Kapitän vorangegangen. Er hat viele Bälle abgefangen und versucht, mit seinen technischen Möglichkeiten Situationen zu lösen“, erklärte Baumgart.
Der Plan ging – wenn überhaupt – aber nur 45 Minuten auf. Denn speziell in der zweiten Halbzeit war dem Österreicher in der einen oder anderen Situation anzumerken, dass er nicht auf der Sechs zu Hause ist.
Kein Wunder, „Kainzi“ hat die Position noch nie in seiner Karriere gespielt. „Das war das erste Mal, dass ich das gespielt habe. Es ist eine andere Position, aber ich war in meiner Karriere schon immer so flexibel, dass ich auf mehreren Positionen spielen kann. Ich habe mich in der Woche natürlich damit beschäftigt“, sagte der Ösi über seiner Sechser-Premiere.
Die Probleme im Zentrum blieben auch Baumgart nicht verborgen. In den zweiten 45 Minuten fehlte plötzlich der Zugriff, Werder hatte viel zu viel Platz. „Wir haben dann die Räume zu groß werden lassen, das hat aber nicht nur was mit 'Kainzi' zu tun, sondern mit dem Verhalten der ganzen Mannschaft“, ärgerte sich Baumgart.
Es war zu spüren, der Trainer war maßlos enttäuscht von der Leistung seiner Schützlinge im zweiten Durchgang. Dementsprechend musste er sich hinterher Luft verschaffen: „Das hatte nicht annähernd so, wie ich mir Fußball vorstelle. Das hatte in der zweiten Halbzeit auch gar nichts mit der Statik zu tun. Wir haben einfach das Spielfeld zu groß werden lassen. Das ist das, wo ich mir Fragen stelle, warum“, raunte der Trainer und fügte an: „30 bis 40 Minuten reichen nicht, um in der Bundesliga ein Spiel zu gewinnen.“