Löhr-Abschied„Hannes schaut von einer rot-weißen Wolke zu“
Köln – Pfarrer Dr. Wolfgang Fey kündigt zum Abschluss einer ergreifenden Trauerfeier für Hannes Löhr (†73) „ein trauriges und ein fröhliches Lied“ an.
Als Bläck-Fööss-Sänger Kafi Biermann, Löhrs Freund seit gemeinsamen Studentenzeiten an der Sporthochschule, dann mit dem fröhlichen Song an der Reihe ist, kann kaum noch jemand in der Junkersdorfer St. Pankratius-Kirche ein Tränchen unterdrücken.
„Maach et jot, mer sin uns widder“, lautet die in der Tat fröhliche Botschaft des Liedes, das einen jedoch im Moment des Abschieds nur weinen lässt. Vor allem die, die eng waren mit Löhr: Tochter Katrin mit Familie, enge Freunde und viele, viele langjährige Wegbegleiter aus dem Fußball, die den Menschen Löhr so sehr geschätzt haben.
„Wenn er jetzt von seiner rot-weißen Wolke zuschaut“, sagt Pfarrer Fey zu Beginn des Gottesdienstes, „dann wird er sich freuen, dass wir alle gekommen sind.“ Jedoch nicht, weil Löhr sich dadurch geehrt fühle, so Fey: „Sondern weil wir das Wochenende mal mit was Anständigem beginnen und nicht mit irgendeinem Quatsch.“ Der Pfarrer erinnert an den tief gläubigen und stets bodenständigen Löhr, ein Promi zwar, aber einer, der „nie in einer RTL-Krawallshow aufgetaucht wäre.“
FC-Präsident Werner Spinner eröffnet seine Trauerrede mit einer ähnlichen Anekdote: „Hannes würde sagen: Werner, mach’ nicht so ein Gedöns. Aber ein bisschen Gedöns muss schon sein, zu groß ist der Verlust. Er war und ist ein Teil unserer FC-Familie und wird es immer bleiben.“
Ganz Fußball-Deutschland nimmt Abschied
Doch nicht nur Köln und der FC, sondern ganz Fußball-Deutschland verneigen sich vor Hannes Löhr. „Er hat unzählige Verdienste für den Fußball, er hinterlässt tiefe Spuren“, sagt DFB-Interims-Präsident Rainer Koch. Auch sein Vorgänger Wolfgang Niersbach ist gekommen.
An Löhrs Grab liegen Kränze nicht nur vom 1. FC Köln, sondern auch von den rheinischen Rivalen Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen, vom großen FC Bayern oder auch von Familie Jürgen Klinsmann. Nur ein paar Hinweise darauf, welch feiner Mensch er war , dieser Hannes Löhr.
Auch EXPRESS verneigt sich und sagt: „Maach et jot, Hannes.“