Das sind Momente, die man im Fußball-Tempel Rhein-Energie-Stadion nicht sehen will. Nach dem sportlichen Desaster gegen Darmstadt mussten sich die FC-Profis einiges anhören.
Klare Worte aus der SüdKainz verrät Ultra-Ansage an die FC-Verlierer und kämpft mit den Tränen
Der ganze Frust musste raus! Nach der bitteren Niederlage des 1. FC Köln gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten Darmstadt 98 (20. April 2024) zitierten die Fans auf der Süd die Verlierer in die Kurve.
Nur widerwillig stellte sich Florian Kainz (31) dem wütenden Anhang, Kollege Jeff Chabot (26), der als einer der wenigen Wille und Einsatz gezeigt hatte, musste den Kapitän erst überzeugen. Was das Duo stellvertretend zu hören bekam, war klar und deutlich.
Florian Kainz: FC-Ultras wollen Spieler nicht mehr sehen
Kainz verriet auf die Frage, was die Fans der Mannschaft gesagt haben: „Dass sie nicht zufrieden sind, dass wir noch alles reinhauen sollen und dass sie uns nicht mehr sehen wollen.“ Die FC-Profis hatten Verständnis für die Wut und die Enttäuschung des Kölner Anhangs. Das Darmstadt-Spiel war auch von den Verantwortlichen als Endspiel auserkoren worden. Statt richtig einen rauszuhauen und ums nackte Überleben zu kämpfen, ergab sich der Großteil völlig verunsichert seinem Schicksal. Der Fan-Anschiss war die logische Konsequenz.
Schon in den 95 Minuten auf dem Platz war es für die FC-Profis unangenehm, danach wurde es noch unangenehmer. Zunächst schauten die Spieler noch verlegen und mit reichlich Sicherheitsabstand auf die Stehplatz-Tribüne, dann trotteten sie wie geprügelte Hunde Richtung Zaun. Einige Ultras waren da schon drüber geklettert und attackierten die FC-Mannschaft verbal.
Für Sky-Experte Didi Hamann (50) eine fragwürdige Aktion der FC-Ultras. Der ehemalige Nationalspieler hielt davon gar nichts und fragte: „Ob das dann im nächsten Spiel hilft, wenn sich da ein 20-Jähriger oder 22-Jähriger vor die Fans stellt?“
Kainz jedenfalls hatte Verständnis für die Wut der Fans, in den Katakomben kämpfte er mit den Tränen: „Es ist ganz klar, dass sie sauer sind und ihren Zorn rauslassen. Es ist auch verständlich. Die sind auch enttäuscht, wir sind auch enttäuscht. Jetzt müssen wir uns sammeln und die Woche gut nutzen, um nächste Woche in Mainz anzugreifen. Wir werden weitermachen. Bis zum Schluss, solange es möglich ist, werden wir alles raushauen. Natürlich sind solche Situationen als Fußballer nicht schön.“
Kollege Mark Uth (32), der sein Bundesliga-Comeback nach genau vier Monaten Verletzungspause feierte, ergänzte: „Dass sie unzufrieden sind, ist ganz klar. Wir verlieren hier mit einem sehr, sehr schlechten Auftritt zu Hause gegen Darmstadt. Das Spiel mussten wir unbedingt gewinnen. Wir sind sehr, sehr enttäuscht. Auch über die Art und Weise. Wenn du Angst hast zu verlieren, dann wird es schwierig irgendwann mal ein Spiel zu gewinnen. Der Unmut ist sehr verständlich.“
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Trainer Timo Schultz (46) stand die Ratlosigkeit und Enttäuschung nach Schlusspfiff ebenfalls ins Gesicht geschrieben. Obwohl er versucht hatte, den Druck von den Schultern seiner Spieler zu nehmen, wog der Rucksack ganz offensichtlich noch schwerer als in den vergangenen Wochen.
Nach der Pleite war er völlig bedient und greift nun nach dem allerletzten Strohhalm. Er sagt: „Vielleicht ist das genau die Situation, die den Jungs den letzten Umschwung bringt und sie sagen ‚Okay, jetzt ist auch alles egal‘ – dass sie so eine Scheißegal-Stimmung aufkommen lassen. Und dass wir dann sagen, wir gehen in jedes Spiel und brettern alles raus.“