Der 1. FC Köln feierte in Münster einen hart umkämpften Arbeitssieg. Eric Martel musste dabei Kapitän Timo Hübers gleich in doppelter Hinsicht vertreten.
„Das gibt uns recht“Doppelter Vertreter feiert erfolgreiche FC-Premiere – Update bei Hübers
Das Spiel in Münster war für Timo Hübers (28) bereits vorbei, bevor es so richtig losgegangen war. Während seine Teamkollegen den dreckigen 1:0-Sieg bei Preußen über die Zeit schaukelten, saß der Kapitän mit einem ordentlichen Brummschädel draußen.
Hübers hatte zuvor zwei böse Kopf-Treffer kassiert. In der dritten Minute war er nach einer Ecke mit Joshua Mees zusammengestoßen. 20 Minuten später war es erneut Mees, der nach einem Zweikampf unglücklich mit dem Bein auf dem Kopf des Kölner Abwehrchefs landete.
Martel springt als doppelter Stellvertreter in die Bresche
Der Innenverteidiger wurde anschließend länger behandelt, konnte die Partie dann aber nicht mehr fortsetzen. Er verschwand mit Physio Daniel Schütz in der Kabine. „Hübi hat eine Gehirnerschütterung”, sagte Gerhard Struber (47) auf der anschließenden Pressekonferenz.
Der FC-Profi musste allerdings nicht ins Krankenhaus, bereits nach Spielschluss schlich er wieder durch die Katakomben und fühlte sich deutlich besser als bei seiner Auswechslung in der 24. Minute. Am Samstag konnte er dann zwar nicht trainieren, weilte aber mit seinen Kollegen am Geißbockheim.
Nach dem frühen Kapitäns-Aus musste Struber reagieren. Doch statt mit dem gelernten Innenverteidiger Elias Bakatukanda (20) einen Eins-zu-eins-Wechsel vorzunehmen, brachte der FC-Coach Mathias Olesen (23). Der Luxemburger ging auf die Sechs, während Eric Martel (22) dafür zurück in die Dreierkette rückte.
Der U21-Nationalspieler sprang sogar doppelt in die Bresche für Hübers. Er übernahm nicht nur die Position, sondern auch die Kapitänsbinde – seine FC-Premiere. „Es war ein perfekter Einstand. Umso schöner hier bei einem Sieg die Binde zu haben, das ist eine riesige Ehre für mich“, sagte Martel später stolz.
Doch nicht nur das Kapitäns-Amt füllte er souverän aus, auch die Rolle als zentraler Abwehr-Mann. Martel, der als einziger Kölner mit kurzen Ärmeln spielte, überzeugte mit 67 Prozent gewonnenen Zweikämpfen und einer Passquote von starken 91 Prozent.
„Gegen Hertha musste ich auch in den letzten zehn Minuten nach hinten wandern. Ich kenne die Aufgaben von früher, habe das ja auch schon in der Jugend gespielt. Ich weiß, was da auf mich zukommt und was mein Job ist“, sagte der Martel nach dem vierten Zu-Null-Sieg in Folge: „Das Ergebnis steht über allem. Ergebnisse geben uns Punkte und das gibt uns recht. Nur so können wir nach oben wandern.“
Und nur so lohnt sich endlich mal wieder ein Blick auf die Tabelle. „Ich werde ein bisschen öfter auf die Tabelle schauen. Die letzten Wochen waren nicht so, dass ich drauf schauen konnte, aber jetzt haben wir die Ergebnisse“, sagte ein rundum zufriedener Ersatz-Kapitän.