Gerhard Struber hat bei der 1:2-Pleite gegen den HSV eine unglückliche Premiere als Trainer des 1. FC Köln erlebt. Knackpunkt war ausgerechnet ein Spannungsfeld, auf das der Österreicher vor dem Start hingewiesen hat.
„Unbarmherzig“FC-Coach Struber hadert mit Debüt-Pleite – „Spannungsfeld“ direkt ein Problem
Die Gefühlswelt nach 90 Minuten hatte sich bei Gerhard Struber (47) um 180 Grad gedreht. Während der neue Trainer des 1. FC Köln vor seiner Premiere in Müngersdorf noch ein Leuchten in den Augen hatte, stand ihm nach der bitteren 1:2-Niederlage gegen den Hamburger SV die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.
Doch von vorn: Der Österreicher wurde von den Kameras dabei erwischt, wie er strahlend in Richtung Kurve blickte, während er zum ersten Mal die FC-Hymne hörte und 50.000 Fans frenetisch mitsangen.
Gerhard Struber hadert mit der Niederlage beim Debüt
„Der Moment vor dem Spiel war Gänsehaut pur. Das war ein wunderschöner Moment, den ich heute erleben durfte – wenn auch mit einem bitteren Ausgang“, sagte Struber nach intensiven 90 Minuten.
Nach einer tadellosen Vorbereitung mit überzeugenden Tests und einem Vorgeschmack auf Strubers Power-Fußball folgte die Ernüchterung bei der ersten Standort-Bestimmung.
Der FC investierte, drückte und dominierte das Spiel, doch der HSV entführte die Punkte. Der einhellige Tenor danach war: Dieses Spiel darf/muss man nicht verlieren. Das sah auch Struber nach seinem enttäuschenden Debüt so.
Er sagte: „Wir haben den HSV speziell in der zweiten Halbzeit gut bespielt. Die Statistik zeigt: Das Glück hat uns verlassen, es wäre viel mehr drin gewesen. Ich kann mit der Niederlage nicht gut leben, weil wir viele Dinge sehr gut gemacht und nur in einigen Momente das Spiel aus der Hand gegeben haben. Das ist bitter, aber so unbarmherzig kann die Liga sein.“
Dabei war genau das der Knackpunkt, was der neue Coach im Interview mit EXPRESS.de schon als „Spannungsfeld“ für die Saison bezeichnete: der schmale Grat zwischen Talentförderung auf der einen Seite und Erfolgsdruck auf der anderen.
Denn mit Jonas Urbig (20) und Julian Pauli (19) patzten ausgerechnet die beiden Jüngsten. „Wir wollen unsere Talente mitnehmen und ihnen Lösungen aufzeigen, wenn sie mal etwas falsch machen. Und das wird passieren, das ist ganz normal in so einer Entwicklungsphase“, sagte Struber vor dem Start.
Da ist der FC-Coach, der seinen Schützlingen noch am Freitagabend die volle Rückendeckung zusicherte, schon früh in der Saison gefragt. Es heißt Mund abputzen, aus den Fehlern lernen und es nächste Woche in Elversberg besser machen.