Nach Nebel-ChaosFC-Spiel bei Slovacko abgebrochen – Partie wird Freitagmittag fortgesetzt

Nach sieben Minuten unterbrach Schiedsrichter Giorgi Kruaschwili (r.) am Donnerstagabend (27. Oktober 2022) die Conference-League-Partie zwischen dem 1. FC Slovacko und dem 1. FC Köln.

Nach sieben Minuten unterbrach Schiedsrichter Giorgi Kruaschwili (r.) am Donnerstagabend (27. Oktober 2022) die Conference-League-Partie zwischen dem 1. FC Slovacko und dem 1. FC Köln.

Das Conference-League-Spiel des 1. FC Köln beim 1. FC Slovacko wurde unterbrochen und auf Freitag verschoben. Nebel machte eine reguläre Partie in Uherské Hradiště unmöglich.

von Jürgen Kemper  (kem)Tobias Schrader  (tsc)Martin Zenge  (mze)

Kölns fünfter Conference-League-Auftritt versinkt im tschechischen Nebel! Eigentlich wollte der FC am Donnerstagabend bei Slovacko um seine Achtelfinal-Chance kämpfen. Doch das Auswärtsspiel der Geißböcke wurde erst um 75 Minuten verschoben – und dann, sieben Minuten nach Anpfiff, auf Freitagmittag (28. Oktober 2022. 13 Uhr) verlegt.

Keine kölsche Euro-Reise ohne Chaos. Gut eine Stunde vor dem geplanten Start, 18.45 Uhr, zog immer mehr Nebel ins Stadion Miroslav Valenta in Uherské Hradiště. Schiri Giorgi Kruaschwili (36, Georgien) verlegte den Spielbeginn zunächst auf 19.15 Uhr, dann auf 20 Uhr.

1. FC Köln bei Slovacko zu Gast: Anpfiff zweimal verschoben

Wie auf wundersame Weise lichtete sich der Nebel tatsächlich und der Ball rollte – allerdings nur sieben Minuten! Denn mit Anpfiff verschlechterte sich die Sicht wieder dramatisch, sowohl in der Mini-Arena (8.000 Plätze) als auch im Stream bei RTL+ war nur Grau zu sehen, sodass unterbrochen werden musste.

Alles zum Thema Florian Kainz

15 Minuten lang berieten sich die Unparteiischen und Klub-Verantwortlichen an der Seitenlinie, dann rief Kruaschwili die beiden Kapitäne Florian Kainz (30) und Michal Kadlec (37) zu sich und verkündete ihnen die Fortsetzung am Freitagmittag.

„Erst mal muss man sagen: Sehr gute Leistung in den ersten sieben Minuten“, lachte FC-Coach Steffen Baumgart (50) nach der Entscheidung, erklärte: „Anderthalb Jahre in Köln und ich kann drei Bücher schreiben. So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich glaube aber, dass der Abbruch richtig ist, vor allem wenn man auf die Verletzungsgefahr schaut.“

Fand auch Kainz: „Es war eine ganz schwierige Situation. Immer die Pause, neu aufwärmen. Aber es ist sinnvoll, dass wir nicht weitergespielt haben, weil es einige Spieler gab, die nichts mehr gesehen haben. Der Schiedsrichter hat gesagt, die Assistenten haben auch nichts mehr gesehen.“

Die Conference-League-Auswärtsspiele des FC stehen unter keinem guten Stern: Erst die Gewalt-Orgie in Nizza, dann die Pyro-Unterbrechung in Belgrad und nun die Verlegung im Südosten Tschechiens.

Baumgart: „So etwas kannst du ja nur mit Humor nehmen. Wichtig ist, dass wir ein gutes Kollektiv sind und gucken, dass wir die Fokussierung auf Freitag legen. Wir müssen schauen, dass wir die richtigen Abläufe haben. Zum Glück war ich lange in der 2. Liga – da weiß ich, wie 13 Uhr geht...“

FC-Fans fordern „Freibier für alle“

Was der neue Slovacko-Termin für die Bundesliga heißt, bleibt abzuwarten. Eigentlich soll der FC am Sonntag (30. Oktober 2022, 19.30 Uhr) im Rhein-Energie-Stadion die TSG Hoffenheim empfangen. „Das wird normal stattfinden. Ich denke nicht, dass da irgendetwas kommt“, so Baumgarts Befürchtung.

Aber: Als 2020 Eintracht Frankfurts Europa-League-Spiel bei Red Bull Salzburg wetterbedingt auf den Folgetag verschoben wurde, terminierte die DFL das folgende Bundesliga-Duell gegen Werder Bremen neu.

Kainz, der in Abwesenheit des verletzten Kapitäns Jonas Hector (32) zumindest ein paar Minütchen die Binde trug, sagte unmittelbar nach der Verlegung: „Was man so hört, reichen zwei Tage Pause. Wir spielen erst mal das Spiel hier und dann schauen wir.“

Stark: Mehr als 1000 Kölner Fans, die es trotz UEFA-Strafe ins Slovacko-Stadion geschafft hatten, sorgten während des langen Wartens auf den Anpfiff für Heimspiel-Stimmung. Zwischenzeitlich forderten sie „Freibier für alle“. Hätten sie sich definitiv verdient, nach diesem Hickhack-Abend!

„Das ist total bitter, dass einige am Freitag nicht mehr dabei sein können“, leidet Kainz mit den Fans: „Es tut mir sehr leid für die, die das Spiel dann nicht schauen können, weil es ein Riesen-Erlebnis ist, zu so einem Auswärtsspiel zu fahren und den FC international zu sehen.“

Baumgart über das ewige Warten auf eine Entscheidung: „Ich glaube, den Zeitpunkt sollte man jetzt gar nicht diskutieren. Wenn man solche Abbrüche macht, muss man schon das Ganze im Auge haben. Da geht es um Fernsehen, Reisen und viele weitere Sachen, die man nicht so einfach entscheiden kann. Deswegen halte ich das aus meiner Sicht für normal, dass eben länger gewartet wird. Wir müssen damit leben und jetzt alle gucken, dass wir das Beste daraus machen.“

Nizza gewann am Donnerstag mit 2:1 gegen Partizan Belgrad, daher muss der FC am Freitagmittag, wenn es ab Minute sieben weitergeht, mindestens einen Punkt holen, um noch eine Chance auf den Einzug ins Achtelfinale zu haben!