Jan Thielmann hatte am 1. Spieltag seine liebe Mühe mit Gegenspieler Jean-Luc Dompé – und mit der für ihn ungewohnten Position. Doch Trainer Gerhard Struber hält wohl an ihm fest.
Rechtsverteidiger mit ProblemenThielmann schwächelt bedenklich – verliert er seinen Stammplatz?
Er stand beim Auftakt gegen den Hamburger SV auf verlorenem Posten. Jan Thielmann bekam bei der 1:2-Pleite des 1. FC Köln klar seine Grenzen von Gegenspieler Jean-Luc Dompé aufgezeigt.
Der Hamburger spielte Katz und Maus mit dem FC-Youngster. Sobald Thielmann keine Unterstützung seiner Mitspieler bekam, stand er auf verlorenem Posten. „Wir spielen ein riskantes System, bei dem der Außenverteidiger schon mal ins Eins-gegen-Eins mit einem Angreifer kommen kann“, bemerkte Kapitän Timo Hübers hinterher.
Ist Thielmann die optimale Besetzung auf der Rechtsverteidiger-Postion?
Und wenn diese Duelle dann verloren gehen, kann es hinten auch schon mal rappeln. So fielen beide Gegentore über die rechte Abwehrseite. Vor dem 0:1 konnte Thielmann den zugegebenermaßen quirligen Dompé nicht entscheidend am Abschluss hindern, beim zweiten Gegentor kam er zu spät gegen Karabec und ließ diesen ungehindert flanken.
Die Frage, die sich nach dem Auftakt stellt: Ist Thielmann die optimale Besetzung auf der Rechtsverteidiger-Postion? Denn nicht erst seit dem HSV-Spiel ist klar, dass der ehemalige U-Nationalspieler seine Stärken – wie in der zweiten Hälfte unter Beweis gestellt – eindeutig in der Offensive hat. Daraus hat er selbst auch nie einen Hehl gemacht.
Thielmann lebt von seiner unermüdlichen Power, seinem Tempo und dem Zug zum Tor. Der Defensiv-Zweikampf und vor allem das Stellungsspiel genügen dagegen (noch) nicht den höchsten Anforderungen.
Daher ist Thielmann auf dieser Position gewiss nicht am besten aufgehoben, doch es gibt zwei Probleme. Erstens: Eine offensivere Position gibt es für Thielmann im System von Gerhard Struber (48) nicht, da die beiden Achter keine klassischen Flügelspieler sind.
Zweitens gibt es aktuell keine Alternative, da Rasmus Carstensen eine schwache Vorbereitung hinter sich hat und sich nicht gerade aufdrängt. Im Training am Mittwoch testete Struber sogar für einige Minuten Linton Maina auf der Position, der aber keine ernsthafte Option sein dürfte. Alternativ bliebe nur Meiko Wäschenbach, der aber auch unter Struber offenbar keine Chance bekommt. Heißt: Thielmann wird wohl auch in den kommenden Wochen hinten rechts verteidigen.
Da ist nun Struber gefordert, um ihm das nötige Rüstzeug mit an die Hand zu geben. Der Österreicher ist jedenfalls überzeugt von dieser Lösung, bescheinigte Thielmann auch schon gegen den HSV eine „sehr, sehr gute Leistung“: „Er hat investiert ohne Ende. Er hat unglaublich viel für unser Spiel nach vorne getan und auf dem rechten Flügel viele Impulse gesetzt. Er wird auch noch lernen müssen, aber das kommt mit dem Spiel“, zeigt sich Struber zuversichtlich.