FC-Profi zum DFB-Team?Baumgart hat Tipp: „Bin gespannt, ob an ihm vorbeigeschaut wird“

Steffen Baumgart dirigiert beim Heimspiel des 1. FC Köln gegen Hertha BSC.

Trainer Steffen Baumgart beim Heimspiel des 1. FC Köln gegen Hertha BSC am 12.05.2023

In einem Jahr will Deutschland bei der Heim-Europameisterschaft um den Titel spielen. Mit einem Profi des 1. FC Köln? Trainer Steffen Baumgart nennt sogar zwei Namen.

von Martin Zenge  (mze)

Seinen Platz in den Fan-Herzen hat Davie Selke (28) spätestens seit seinem Derby-Doppelpack gegen Bayer Leverkusen sicher. Schießt er sich als Nächstes ins Notizbuch von Bundestrainer Hansi Flick (58)? Für Steffen Baumgart (51) durchaus vorstellbar!

Beim „Loss mer schwade“-Talk wurde der Köln-Coach am Montagabend (22. Mai 2023) gefragt, welchem seiner Jungs er am ehesten den Sprung ins DFB-Team zutraut. Schließlich wartet in einem Jahr die Heim-EM.

Baumgart über Kölner Nationalspieler: „Wenn Davie so weitermacht...“

„Wenn ich jetzt einen Namen nenne, halten mich alle für wahnsinnig“, begann Baumgart seine Antwort und nannte dann gleich zwei: „Also, wenn Davie so weitermacht… Wir haben nur zwei Mittelstürmer: Füllkrug und Selke. Ich bin gespannt, ob komplett an ihm vorbeigeschaut wird, wenn er gesund bleibt und wenn das weiter so klappt, wie jetzt gerade angedeutet. Ich würde es ihm zutrauen und glaube, dass wir noch den einen oder anderen haben. Wie Marvin Schwäbe, wenn er sich weiterentwickelt – vielleicht nicht gleich als Nummer eins.“

Alles zum Thema Steffen Baumgart

Auf der Torwartposition ist die Konkurrenz riesig, doch in der Offensive wird händeringend nach groß gewachsenen Angreifern für die Nationalmannschaft gesucht. Baumgart hatte in den vergangenen Wochen schon häufiger erklärt, dass Bremen-Star Niclas Füllkrug (30) und Kölns Winter-Zugang Selke für ihn die einzigen noch klassisch ausgebildeten deutschen Mittelstürmer sind.

Der FC-Trainer zuletzt auf EXPRESS.de-Nachfrage: „Füllkrug ist im Technischen etwas besser, auch wenn er kein Filigraner ist. Aber was Kopfbälle und Zweikämpfe angeht, muss ich sagen, nehmen sich die beiden nicht viel.“

Sie haben sogar ähnliche Karrierewege hinter sich, wurden zwischenzeitlich von Verletzungen ausgebremst und stiegen 2021 gemeinsam mit Werder ab. Füllkrug blühte im Anschluss im Unterhaus auf und ist aktuell mit 16 Saisontreffern auf dem besten Weg, sich die Torjägerkanone der Bundesliga zu schnappen.

Steffen Baumgart verrät, welcher FC-Sieg ihm am meisten bedeutet hat

In der Nationalmannschaft debütierte er mit 29 Jahren und neun Monaten. Dafür hat Selke (kam im Winter ablösefrei von Hertha BSC nach Köln) noch fast eineinhalb Jahre Zeit …

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„Momentan ist es nur dummes Gequatsche“

Die besten Sprüche von Steffen Baumgart

Trainer Steffen Baumgart von FC Koeln brüllt während des Spiels am Spielfeldrand.

„Ein Spiel ist erst vorbei, wenn der Schiedsrichter pfeift und ich nicht mehr brülle.“ Baumgart über die zu geringe Laufbereitschaft seines Ex-Stürmers Anthony Modeste. Der Spruch wurde zum Fußballspruch des Jahres 2021 gekürt. Das Bild zeigt den Coach am 12. November 2022 in Berlin. Weitere seiner Sprüche liest du in dieser Bildergalerie.

Steffen Baumgart gibt beim Training Anweisungen.

„Ich weiß, es ist anstrengend. Aber es muss keiner zeigen, dass er kaputt ist. Das ist mir klar. Interessiert’s einen? Nein!“ Steffen Baumgart, hier am 17. Januar 2023, im September 2021 während einer intensiven Trainingseinheit am Geißbockheim.

Kevin McKenna (re.) und Steffen Baumgart (beide Cottbus) gönnen sich während der Aufstiegsfeier 2006 eine Zigarre.

„Wenn ein Spieler meint, er müsse nach dem Spiel hinten in der Ecke in der Kabine eine rauchen, gehe ich nicht hin und mache einen Lauten.“ Baumgart über den Umgang mit seinen Spielern in einem Interview vor Saisonbeginn 2021/22. Das Foto zeigt den FC-Trainer mit Co-Trainer Kevin McKenna als Spieler von Energie Cottbus nach dem Aufstieg am 14. Mai 2006.

Steffen Baumgart spricht auf der Pressekonferenz im Geißbockheim.

„Wenn ich mit Leuten über den FC gesprochen habe, hieß es immer: ‚Geiler Verein. Geile Stimmung. Geiles Stadion.‘ Und dann Platz 15? Finde den Fehler.“ Baumgart auf seiner ersten Pressekonferenz am 1. Juli 2021 über seine Ziele mit dem FC vor seiner ersten Saison mit dem 1. FC Köln.

Steffen Baumgart spricht auf der Pressekonferenz in der Allianz-Arena.

„Ich finde es einfach frech! (…) Mich stören (…) die Jungs, die dann draußen pfeifen. Und wenn wir uns die dann teilweise angucken, können die nicht drei Meter geradeaus laufen.“ Baumgart, hier am 24. Januar 2023, über die Pfiffe einiger Bayern-Fans beim Spiel gegen den 1. FC Köln.

Steffen Baumgart sitzt an einem Tisch und gestikuliert.

„Fußball. Das kann ich. Wenn ich über Fußball spreche, hören mir die Leute zu.“ Baumgart, hier am 17. Januar 2022, in einem Interview auf die Frage, was er am besten kann.

Steffen Baumgart steht vor dem Rheinenergie-Stadion und blickt in die Kamera.

„Es knallt an allen Ecken und Kanten.“ Baumgarts Reaktion auf die Schlagzeilen über seinen neuen Job als Trainer des 1. FC Köln. Das Foto stammt von seinem ersten Tag als FC-Trainer am 1. Juli 2021.

Trainer Steffen Baumgart Köln mit seiner kultigen Schiebermütze.

„Gehen wir in ein anderes Thema als meine Optik. Ich glaube, da gibt es viele Menschen, die schöner sind.“ Baumgarts Reaktion darauf, dass sich die Schiebermütze als sein Markenzeichen durchgesetzt hat. Das Foto zeigt den FC-Trainer am 24. Januar 2023 in der Allianz-Arena.

 Steffen Baumgart und Christian Streich stehen am Spielfeldrand.

„Vielleicht komme ich da auch noch hin.“ Steffen Baumgart, hier am 6. November 2022, reagiert auf die Aussage von Freiburg-Trainer Christian Streich, dass er während der Spiele schon wesentlich ruhiger geworden sei.

Steffen Baumgart grinst vor der Pressekonferenz des 1. FC Köln.

„Ich hatte noch nie so schnell mein Gehalt in der Zeitung stehen, wie diesmal.“ Steffen Baumgart, hier am 6. August 2021, nach seiner Ankunft als Trainer beim 1. FC Köln.

Steffen Baumgart benutzt einen gerollten Zettel als Fernrohr.

„Momentan ist es nur dummes Gequatsche und das geht mir irgendwann auf die Eier. Ich gehe jetzt nicht hinter den Busch und gucke, ob da jemand steht.“ Steffen Baumgart auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Schalke über einen möglichen Abgang von Ellyes Skhiri. Das Foto stammt vom 2. Februar 2023.

Steffen Baumgart spricht auf der Pressekonferenz.

„Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch! Ist noch ein bisschen früh, oder?“ Steffen Baumgart nach der Pressekonferenz am 11. November 2022 vor dem letzten Spiel des Jahres 2022.

Steffen Baumgart grinst in die Kamera.

„Die Ente ist am Ende fett.“ Der FC-Trainer wird vor dem Spiel gegen Mainz 05 mit einer Statistik konfrontiert, die den Coach nervt. Doch der 50-Jährige findet seine eigene Antwort darauf. Das Bild zeigt Baumgart am 19. Dezember 2022 im EXPRESS.de-Interview.

1.FC Köln vs. Borussia Dortmund, 8. Spieltag, 01.10.2022, 15.30 Uhr, von links: Steffen Baumgart (1. FC Köln), Edin Terzic (BVB), Bild: Herbert Bucco

„Ich bin kein guter Poker-Spieler. Bei All-in bin ich meistens raus.“ BVB-Trainer Edin Terzic´ bezeichnete die Spielweise des 1. FC Köln vor dem Aufeinandertreffen in der Bundesliga als „All-in-Fußball“. Steffen Baumgart war leicht ratlos, was sein Trainerkollege damit gemeint haben könnte. Das Foto stammt vom 1. Oktober 2022.

Steffen Baumgart grinst beim FC-Training.

„Wir sollten aufhören, darüber zu weinen und unseren Weg gehen.“ Steffen Baumgart über den Abgang von Youngster Florian Wirtz zu Bayer Leverkusen. Das Foto zeigt den Trainer am 25. Januar 2023.

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Nach einigen Krisen-Saisons zeigte der FC-Stürmer zuletzt, was in ihm steckt. Bei seinen jüngsten vier Startelf-Einsätzen traf Selke viermal, schwärmte zudem: „Ich habe hier eine neue Heimat gefunden. Der Verein passt einfach, mit der Emotionalität und mit Steffen Baumgart.“

Der bisherige Höhepunkt war sein Doppelpack zum 2:1-Erfolg in Leverkusen. Übrigens auch für Trainer Baumgart, der in der Talk-Runde mit „Wilde Horde“-Vorsänger Stephan Schell (43) und Moderator Martin Schlüter verriet: „Der Sieg, der mir am meisten bedeutet hat, in der ganzen Zeit, war der letzte in Leverkusen. Das war ein ganz besonderer.“ Kein Wunder, nach der nervigen Vorgeschichte um die Spielverlegung hinter dem FC-Rücken.