Beim umjubelten Derby-Sieg des 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach hat es am Bundesliga-Samstag gleich mehrere Aufreger gegeben.
Bahn demoliert, vier Verletzte & Masken-VerstößeFan-Ärger bei Kölner Derby-Party gegen Gladbach
Brisante Stimmung im Rheinland-Derby! Beim umjubelten 4:1-Erfolg des 1. FC Köln gegen Erzrivale Borussia Mönchengladbach hat es am Samstagnachmittag (27. November 2021) gleich diverse Aufreger gegeben.
Der erste Schock-Moment: Während der ersten Halbzeit detonierten nach etwa einer halben Stunde in der Nordkurve, wo auch die rund 5000 Gladbach-Anhänger standen, plötzlich zwei Böller. Wer die Feuerwerkskörper gezündet hatte, war zunächst unklar. Augenzeugen zufolge sollen sie aus dem Gäste-Block in Richtung FC-Anhang geflogen sein. Bestätigt ist das allerdings nicht.
1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach: Fan-Ärger bei Rheinland-Derby
Nach dem Vorfall kam es dann kurzzeitig zu Auseinandersetzungen an der Abgrenzung zwischen Heim- und Gäste-Anhängern. Von welcher Seite die Aggressionen ausgingen, ist ebenfalls unklar. Ein Gladbach-Anhänger behauptete auf Twitter, Kölner Fans hätten versucht, den Zaun im Oberrang niederzureißen.
Zwei Dutzend Polizisten und Ordner konnten die Lage schnell unter Kontrolle bringen. Später teilte die Polizei mit: Bei den Auseinandersetzungen erlitten vier Gladbacher Ordner leichte Verletzungen. Es seien entsprechende Strafanzeigen gefertigt worden.
Danach blieb es vorerst ruhig im Stadion – wie auch nach dem Spiel. Nach Polizei-Angaben verlief die Abreise der Anhänger ohne weitere Zwischenfälle. Allerdings seien vor dem Spiel ein Zug sowie eine Straßenbahn von Anhängern beschädigt worden. Mehr als 1000 Beamte seien rund um das Derby im Einsatz gewesen.
Maskenpflicht bei Rheinland-Derby: Viele Stadionbesucher missachten Verbot
Doch es gab noch mehr Wirbel. Anderthalb Stunden vor dem Spiel hatte der FC alle Stadionbesucher darauf hingewiesen, dass während der Partie eine Maskenpflicht im gesamten Stadion gilt. Grund war eine „kurzfristige Anweisung“ des Kölner Gesundheitsamtes, welches für das Derby eine Vollauslastung trotz dramatischer Corona-Zahlen genehmigt hatte. Es galt zudem die 2G-Regel.
Allerdings: Tausende der 50.000 Besucher ignorierten die Anordnung. Das belegten Szenen aus dem Live-TV und Bilder aus dem Stadion mehrfach deutlich. Nach dem Kölner Führungstreffer durch Dejan Ljubicic (24) in der 57. Minute dann in der Südkurve ein Bild, als hätte es die Corona-Pandemie nie gegeben: Fans lagen sich in den Armen und jubelten eng an eng und ausgelassen – der Großteil ohne Maske oder aber mit völlig verrutschtem Mundschutz.
Ähnliche Szenen dann beim Ausgleich von Borussia Mönchengladbach: Nach dem Treffer von Jonas Hofmann (29) nach 74 Minuten eskalierte der Jubel im Gladbacher Block ebenfalls. Nur Minuten später knipsten Mark Uth (30) und Ondrej Duda (26) den FC wieder in Front. Und wieder gab's die große Sause auf den Rängen – wie beim 4:1-Schlusspunkt durch Sebastian Andersson (30).
Allerdings: Die Szenen dürften Wasser auf die Mühlen vieler Kritiker gewesen sein, welche die Vollauslastung im Vorfeld angesichts der dramatisch steigenden Corona-Zahlen in Deutschland scharf kritisiert hatten. Der FC wiederum verwies auf die Tragfähigkeit seines 2G-Konzepts. (kos)