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Doppel-Rot bei Pokal-AusBetzenberg wird zur Kölle-Hölle – FC-Aufholjagd kommt zu spät

Platzverweis für Florian Kainz.

Sven Jablonski (li.) zeigt Florian Kainz die Rote Karte,

Der 1. FC Köln hat am Dienstagabend den Einzug in das Achtelfinale des DFB-Pokals verpasst. Nach 0:3-Rückstand kam die Aufholjagd zu spät. Der FC verlor mit 2:3.

von Jürgen Kemper  (kem)

Saures statt Süßes!

Der 1. FC Köln hat an Halloween (31. Oktober 2023) eine bittere Pokal-Pleite bei den „Roten Teufeln“ kassiert. Nach dem Erstrunden-Erfolg beim VfL Osnabrück ist nach der 2:3-Pleite beim 1. FC Kaiserslautern Schluss in Runde zwei. Steffen Baumgarts Traum vom Berlin ist erneut frühzeitig ausgeträumt! Es war der nächste harte Nackenschlag nach dem üblen 0:6-Debakel am Wochenende.

1. FC Köln mit schwacher erster Halbzeit

Der FC-Coach veränderte seine Elf im Vergleich zum Leipzig-Spiel nur auf einer Position. Für den erkrankten Rasmus Carstensen rückte Benno Schmitz wieder rechts hinten in die Viererkette. Für die anderen zehn sollte der Pokal-Fight auf dem Betzenberg zum Charakter-Test werden. Mit einem regelrechten Wut-Ausbruch hatte der FC-Coach seine Verlierer nach dem blutleeren Auftritt in der Bundesliga angezählt und eine deutliche Reaktion verlangt.

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Die blieb jedoch erstmal aus. Die Verunsicherung steckte der Mannschaft von Beginn an in den Knochen. Und sie wurde noch größer, als der Gastgeber auf dem bebenden Betzenberg in Führung ging. Nach einem Verstolperer von Selke schaltete Lautern schnell um. Tachie kam zum Abschluss und Hübers fälschte das Ding unhaltbar für Schwäbe ab – 0:1 (20.).

Der FC war danach völlig von der Rolle und bekam im ersten Durchgang kein Bein mehr auf den Boden. Im Gegenteil: Wie schon in Leipzig schlich sich der Fehler-Teufel vorne wie hinten ein. Ljubicic hatte Glück, dass FCK-Stürmer Boyd einen Querpass vor dem Tor ungestraft ließ. Diese individuellen Aussetzer hatten Baumgart schon am Samstag zur Weißglut gebracht, in der Kabine dürfte es ähnlich laut geworden sein wie beim Debakel in Leipzig.

Der FC-Coach reagierte und beorderte Kainz auf die Sechs. Ljubicic sollte im zweiten Durchgang für Tempo auf rechts sorgen, Maina wechselte auf links. Es braucht dringend diesen einen Wachrüttler!

Den gab’s aber nicht, stattdessen die eiskalte Dusche unmittelbar nach dem Wechsel. Nachdem drei Kölner am Mittelkreis nicht in den Zweikampf kamen, bediente Ritter seelenruhig den freistehenden Redondo. Der Lauterer lief alleine auf das Tor zu und schloss trocken zum 2:0 ab.

Und die Abteilung Attacke? Blieb bis zur 50. Minute völlig unsichtbar. Die beiden Ex-Kölner Nikola Soldo und Keeper Julian Krahl verlebten bis dahin einen ruhigen Abend, bis es plötzlich knallte. Maina zog von der Strafraumkante ab, traf dabei aber nur die Unterkante der Latte. Da fehlten Zentimeter zum Anschluss.

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Vorne knapp vorbei, hinten mitten ins Herz. Nach einem Foul an der Strafraum-Kante von Hübers an Tachie schnappte sich Ritter den Ball. Baumgarts Schützling aus Paderborner Zeiten guckte Schwäbe aus und versenkte den Ball im Torwart-Eck. Die nächste Schmach kündigte sich!

Immerhin gab es in der 70. Minute endlich mal einen Lichtblick an diesem ansonsten trostlosen Abend. Jan Thielmann gab sein lang ersehntes Comeback nach langer Verletzung. Und das war noch nicht alles: Der Joker war gerade mal 89 Sekunden auf dem Platz, da war er am Anschlusstreffer beteiligt. Nur noch 1:3, die leise Hoffnung kehrte zurück.

Dann wurde es aber erstmal kurios: Nachdem Eric Martel bereits ausgewechselt war, trat er eine Trinkflasche aufs Spielfeld und sah dafür auf der Bank Gelb-Rot von Schiedsrichter Sven Jablonski. Auf dem Spielfeld war dann die Hoffnung plötzlich gar nicht mehr so leise. Denn nach feiner Flanke von Schmitz nickte Uth unbedrängt ein – nur noch 2:3!

Der Beginn einer heißen Schlussphase, die Kainz aus den Katakomben verfolgen musste. Der Kapitän holte Tomiak im Mittelfeld von hinten von den Beinen und bekam dafür die Rote Karte.

Es lief bereits die Nachspielzeit, als der FC die letzte Chance auf den Ausgleich hatte. Doch die Ecke von Uth wurde am ersten Pfosten geklärt. Ende, aus, raus!