Dicke Luft beim FCSchwäbe über lange Krisensitzung: „Nur so kann man gewisse Themen auch ändern“

Der 1. FC Köln will schnell wieder in die Erfolgsspur finden. Vor dem Auswärtsspiel in Ulm sprach Keeper Marvin Schwäbe über die Situation und eine teaminterne Krisensitzung.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Dicke Luft am Geißbockheim! Nach zuletzt drei Spielen ohne Sieg ist der 1. FC Köln auf Platz fünf der Tabelle abgerutscht. Die Situation in der Tabelle ist zwar noch nicht bedrohlich – mit 41 Punkten liegt Köln nur einen Zähler hinter Spitzenreiter HSV – aber die Formkurve zeigt nach unten.

Grund genug für eine teaminterne Krisensitzung am Mittwoch (5. März 2025). Das FC-Training begann mit einer rund einstündigen Verspätung erst um 11.30 Uhr. Hinter verschlossenen Türen dürfte es zuvor ordentlich gerappelt haben.

Schwäbe spricht über Team-Besprechung zum Kölner Formtief

Torhüter Marvin Schwäbe (29) sagte im Anschluss an die Trainingseinheit: „Es ist alles sehr eng, dass wir unseren Vorsprung nicht ausbauen konnten, ist natürlich schade. Aber die Spitze ist trotzdem in greifbarer Nähe, wenn wir am Wochenende die Punkte holen, sieht es schon wieder ganz anders aus.“

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Schwäbe bleibt gewohnt cool, auch wenn der Ärger über die liegengelassenen Chancen schwer an den Spielern nagt. Der Keeper verrät: „Das Klima in der Mannschaft ist gut, wir sind da ganz offen und ehrlich miteinander und wissen, dass es nicht super gelaufen ist in den letzten Spielen. Wir versuchen, uns nach vorne zu treiben und die Leistung wieder ein bisschen besser zu machen, um uns auf die nächsten drei Punkte einzustimmen.“

Wie nötig war es da, hinter verschlossenen Türen ein reinigendes Gewitter durchziehen zu lassen? Schwäbe erklärt: „Egal in welchem Unternehmen oder in welcher Mannschaft ist es immer ganz gut, wenn man auch mal rückblickend darauf eingeht, was war und wie der Ist-Zustand ist. Da werden wir unsere Lehren draus ziehen und gucken, wie wir dann die nächsten Spiele angehen.“

In der Kabine haben sich offenbar nicht nur die Führungsspieler an der Diskussion beteiligt. „Da sollte jeder mündig sein und jeder seinen Teil zu beitragen – egal ob er 200 Spiele oder erst fünf hat. Wenn einem was auffällt, sollte man das ansprechen. Nur so kann man gewisse Themen auch ändern oder besser machen.“

So richtig ins Detail wollte Schwäbe aber nicht gehen, als es darum ging Kernthemen zu benennen, die geändert werden müssten: „Das sind Interna“, sagte er zunächst, um dann doch ein paar Punkte anzusprechen: „Wir wollen den vollen Fokus aufs Wochenende legen und drei Punkte holen sowie eine bessere Leistung zeigen. Das ist die Kernbotschaft.“

Schwäbe erwartet zähes FC-Gastspiel in Ulm

Der Schlussmann weiß, was besser werden muss: „Was fehlt, müssen wir genau analysieren. Da kommt es auch auf jeden Gegner individuell an, welche Positionierung wir haben, wie wir das Übergangsspiel lösen oder wie wir im letzten Drittel agieren. Defensiv stehen wir sehr gut. Nichtsdestotrotz müssen wir vorne ein, zwei Törchen machen, um das Spiel auf unsere Seite zu ziehen.“

Schwäbe hat in dieser Saison 14 Spiele für die Kölner absolviert und dabei zehn Gegentreffer kassiert. Mit ihm im Tor ging es nach dem Wechsel mit Jonas Urbig (21, jetzt FC Bayern München) an die Tabellenspitze. Die wurde zuletzt allerdings wieder verdaddelt. An Schwäbe lag es freilich nicht – er parierte 75 Prozent der Schüsse auf sein Tor.

Nun erwartet er ein hartes Auswärtsspiel in Ulm (8. März, 13 Uhr, Sky und Liveticker auf EXPRESS.de) beim 17. der Tabelle. „Das wird bestimmt wieder kein schönes Spiel. Das wird ein Kampf und es wird eine hitzige Stimmung herrschen. Da müssen wir uns drauf einstellen.“ Das reinigende Kabinengewitter kann da im Vorfeld nur gutgetan haben, um alle Aufstiegs-Sinne zu schärfen.