Schon wieder Elfmeter-Wut beim 1. FC Köln! Nach dem 0:1 gegen Werder Bremen erhitzte eine Strafraumszene die Gemüter.
Elfmeter-Wut in KölnSchon wieder Siebert: DFB äußert sich zur umstrittenen Szene
Der 1. FC Köln hat im Abstiegskampf eine bittere Niederlage gegen Werder Bremen schlucken müssen. Am Freitagabend (16. Februar 2024) hieß es nach 90 Minuten plus Nachspielzeit 1:0 für die Gäste.
Die Kölner waren erneut wütend, weil es keinen Elfmeter gab. Wie schon beim 1:1 in Wolfsburg am 27. Januar, als Moritz Jenz (24) im VfL-Strafraum einen Ball mit dem Kopf klären wollte, ihn aber an den ausgestreckten rechten Arm bekam. Der FC forderte damals Elfmeter, Schiedsrichter Sören Storks (35) pfiff jedoch nicht. Videoassistent Daniel Siebert (39) hatte im Kölner Keller die Situation schnell überprüft und als nicht falsch bewertet.
DFB: Darum griff der VAR beim Foul an Kilian nicht ein
Diesmal war Siebert erneut beteiligt, am Freitag leitete er auf dem Feld die Partie der Kölner gegen Bremen. Als Bremens Keeper Michael Zetterer (28) den Kölner Luca Kilian (24) mit dem Knie umrammte und dabei den Ball nicht spielte, gab es keinen Pfiff. Sehr zum Entsetzen der Kölner.
FC-Kapitän Florian Kainz (31) tobte: „Für mich ein ganz klarer Elfmeter. Vollkommen unverständlich, wie man sich das nicht anschauen kann. Aber die dürfen ja machen, was sie wollen. Zetterer trifft den Ball nicht und geht mit dem Knie hinten in Kilian rein, das ist Elfmeter. Wir haben gegen Wolfsburg schon keinen Elfmeter bekommen. Es wird noch nicht mal geprüft, das verstehe ich nicht, in so einer Situation. Da muss ich aufpassen, was ich sage.“
Die Wut von Kainz ist verständlich, doch geprüft wurden beide Szenen sehr wohl, wie der DFB betont. Auf Nachfrage von EXPRESS.de nimmt Alexander Feuerherdt (54), Leiter Kommunikation der DFB-Schiedsrichter, Stellung zur Szene um Zetterer und Kilian: „Für einen Strafstoß spricht in dieser Situation, dass der Torwart zwar zum Ball orientiert ist, den Ball aber nicht spielt und es in der Sprungbewegung zu einem Kontakt mit seinem Knie am Rücken von Kilian kommt. Im Schiedsrichterteam auf dem Feld ist dieser Kontakt wahrgenommen worden, dem Unparteiischen Daniel Siebert hat er aber nicht ausgereicht, um auf Strafstoß zu entscheiden. So hat er es auch über das Headset kommuniziert.“
Im Kölner Keller wurde die Szene dann auch während der Partie schnell gecheckt. Eingegriffen wurde aber nicht, weil es eben keine krasse Fehlentscheidung war. Feuerherdt erklärt: „Aus Sicht des Video-Assistenten Benjamin Cortus fehlte in dieser Situation die Klarheit für einen Eingriff. Denn er hatte Zweifel, ob der Impuls unmittelbar ursächlich und ausschlaggebend dafür war, dass Kilian zu Boden ging. Die Aktion des Torwarts war aus seiner Sicht kein klassisches Ins-Kreuz-Springen mit weit vorgestrecktem Knie, kein Über-den-Haufen-Rennen.“
Zudem befand sich Kilian mit dem Rücken zum Tor und unternahm keinen Versuch, zum Ball zu kommen. So fehlte es „dem VAR an der letzten Überzeugung, dass hier eine Intervention zwingend geboten ist, zumal eine Wahrnehmung und Bewertung durch den Schiedsrichter auf dem Feld gegeben war.“
Nochmal zum Grundsatz des VAR: er schreitet nur ein, wenn eine Entscheidung des Schiedsrichters auf dem Feld als klar und offensichtlich falsch bewertet wird.
Feuerherdt hätte aber in der betreffenden Szene zwischen Zetterer und Kainz auch einen Elfmeterpfiff verstanden: „Für den VAR war hier – auch wenn die Feldentscheidung Strafstoß die bessere gewesen wäre – die Eingriffsschwelle ‚klar und offensichtlich falsch‘ noch nicht überschritten.“
Zurück bleiben Kölner, die sich erneut um einen Strafstoß betrogen fühlen. Keeper Marvin Schwäbe (28) weiß aber auch: „Ich glaube, es wird immer eine Diskussion geben. Mehr brauche ich dazu nicht zu sagen.“
Und Trainer Timo Schultz (46) meinte abschließend: „Ich kümmere mich lieber darum, dass wir besser Fußball spielen und ich bin nicht da, um die Schiedsrichter-Entscheidungen zu bewerten. Wenn er gepfiffen worden wäre, hätte sich keiner beschweren können, das hat er nicht gemacht – dementsprechend müssen wir da jetzt mit leben.“