„Wenn irgendjemand glaubt ...“FC-Boss erhöht Druck auf Profis und spricht deutliche Warnung aus

Mitte von links: Denis Huseinbasic und Leart Pacarada (1. FC Köln) nach dem Sieg gegen Fürth.

Die Spieler des 1. FC Köln nach dem knappen Sieg gegen Greuther Fürth am 9. November 2024 im Rhein-Energie-Stadion.

Nach zwei Siegen in Serie in der 2. Liga bereutet der Blick auf die Tabelle beim 1. FC Köln wieder etwas mehr Freude. Doch Sportboss Thomas Kessler ist noch gar nicht zufrieden. Er warnt seine Spieler.

Drei Punkte in Berlin, drei Punkte gegen Fürth – der 1. FC Köln hat zurück in die Erfolgsspur gefunden, zumindest was die Ergebnisse angeht. Sportliche Glanzleistungen wurden allerdings nicht verbracht.

Thomas Kessler (38), Leiter Lizenz beim FC, grätscht nach den Erfolgen auch gleich dazwischen und warnt seine Profis: „Es sollte kein Spieler auf die Tabelle schauen, weil das völlig irrelevant ist. Wir sind in der Situation, wo wir von Woche zu Woche schauen sollten. Wir hatten eine schwierige Phase, jetzt hatten wir zwei wichtige Siege gelandet.“ Darauf könne sich keiner ausruhen, schließlich ist noch nichts erreicht.

1. FC Köln: Kessler warnt vor Spiel in Münster

In der Tabelle gab es den Sprung auf Rang acht. Mit 18 Punkten liegt der FC nur drei Zähler hinter Platz 2 – aber eben auch nur sieben Punkte auf Rang 16, den Abstiegsrelegationsplatz. Den hat aktuell der nächste Gegner, Preußen Münster, inne.

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Kessler fordert, dass sich nun kein Kölner zurücklehnt oder gar ausruht: „In der Länderspielpause sind ein paar Jungs unterwegs, die anderen können vielleicht mal ein, zwei Tage mehr durchschnaufen als in einer normalen Woche. Dann müssen wir uns auf Münster vorbereiten.“

Am Freitag, 22. November 2024 (18.30, Sky und Liveticker auf EXPRESS.de) muss der FC in Münster antreten – und das mit Schaum vor dem Mund, wenn es nach Kessler geht: „Wenn irgendjemand glaubt, dass er nach zwei Siegen in Berlin und gegen Fürth nur einen Meter weniger gehen muss in Münster, der wird ein böses Erwachen haben. Das wird ein deutlich schwierigeres Spiel als gegen Fürth. Weil die Atmosphäre in Münster sehr gut ist.“

Hinzu kommt, dass Köln als Favorit ins Rennen geht und der Außenseiter riesige Motivation hat, dem großen FC ein Beinchen zu stellen. „Das ist eine Mannschaft, die logischerweise von außen als Underdog wahrgenommen. Da wird es für uns nötig sein, dass wir nochmal mehr Intensität draufpacken als gegen Fürth“, so Kessler.

Trainer Gerhard Struber sagt: „Wir sind voll angekommen in der Liga, wissen, wie eng alles ist. Bis zum zwölften Platz ist alles ganz dicht beieinander. Wir müssen jetzt jedes Spiel extrem in den Fokus bekommen. Jeder Einzelne braucht seinen persönlichen Motivationskick, um als Team Energie zu entwickeln. Und dann kann es in eine gute Richtung gehen.“

Vor allem weil die Liga so unberechenbar ist, auch nach zwölf Spieltagen hat sich kein klarer Favorit heraus kristallisiert. Am vergangenen Wochenende wurde beim Spiel von Underdog Elversberg gegen den Tabellenführer Hannover nicht zum ersten Mal deutlich, dass im Prinzip jeder jeden schlagen kann.

Struber sagt: „Man sieht, dass sich die Mannschaften in der Liga schwertun, die Stabilität hinzubekommen. Die namhafteren Klubs straucheln gegen die namhaft eher überschaubaren Klubs. Es ist eine sehr ausgeglichene Liga, man muss extrem auf der Hut sein und jeden Gegner extrem auf das Podest bekommen und sich gut vorbereiten. Es ist ein Ritt auf der Rasierklinge.“