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Mit Funkel-Fußball vorne dabeiFC-Coach Struber hat seinen Weg verlassen, um in die Spur zu finden

Gerhard Struber (1. FC Köln) im Gespräch mit Friedhelm Funkel.

FC-Trainer Gerhard Struber mit einem seiner Vorgänger, Friedhelm Funkel (r.) am 4. September 2024 bei der 60-Jahr-Feier von EXPRESS im Consilium.

Mit einem Dreier nach dem anderen klettert der 1. FC Köln Richtung Aufstiegsränge. Dabei hat Trainer Gerhard Struber seinen Weg verlassen, um in die Spur zu finden. Ein Kommentar.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Den Namen Gerhard Struber (47) hatten in Deutschland nicht viele Fußball-Fans auf dem Radar. Als der österreichische Trainer im Sommer beim 1. FC Köln übernahm, herrschte gespannte Erwartung gepaart mit einer gehörigen Portion Skepsis.

Nach den ersten Pflichtspielen staunten viele Fans nicht schlecht: Die Kölner zauberten mit einer jungen und wilden Mannschaft Hurra-Fußball auf den Rasen, den man lange nicht gesehen hatte.

1. FC Köln: Struber erst Hurra-Fußball, jetzt Minimalist

Auch Friedhelm Funkel (70) war ganz angetan, als er Struber bei der 60-Jahr-Feier des EXPRESS erstmals traf. Obwohl da zwischen den beiden Coaches, was die Philosophie anging, noch Welten lagen.

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Auf der einen Seite des Biertischs der abgeklärte Funkel, der mit Minimalisten-Fußball seine Ziele erreicht – auf der anderen Seite der Coach aus dem RB-Kosmos, der gefühlt mit zehn Spielern schon am gegnerischen Strafraum mit dem Pressing beginnt.

Aus Strubers Hurra-Plänen wurde im Saisonverlauf allerdings immer mehr ein Harakiri-Fußball. Vorne blieb die Kaltschnäuzigkeit aus und hinten war der FC offen wie ein Scheunentor. Hinter den Kulissen drohte kurzzeitig sogar der Total-Zusammenbruch, inklusive personellem Kahlschlag.

Dann passierte Erstaunliches, was so nicht viele Trainer hinbekommen: Struber hat seinen Weg verlassen, um in die Spur zu finden. Zuletzt gab es drei 1:0-Siege in Serie in der 2. Liga. Die Minimalisten vom Rhein blasen zur Aufstiegs-Attacke – und Struber heimst mit Funkel-Fußball plötzlich die Erfolge ein.

Der Coach weiß, dass er zu Beginn der Saison fast nur die offensiven Abläufe im Fokus hatte („Wir haben da viel reingetankt“). Jetzt wirkt alles ausgewogener, stabiler und reifer.

Natürlich erkennt der Österreicher auch, dass die Attraktivität im Spiel verloren ging. Doch allen in der FC-Familie, egal ob Fans oder FC-Bosse, sind Siege für das große Ziel Wiederaufstieg viel lieber als schöner Hurra-Fußball ohne Ertrag.

Wenn die Kölner so weiter spielen und kräftig Selbstvertrauen tanken, dann kann der Coach auch sukzessive wieder an der Schönheit des Spiels basteln. Struber muss also künftig kein Funkel bleiben – er sollte nur nicht wieder die eingeschlagene Spur verlassen. Dann wird es auch was mit dem ersehnten Aufstieg. Letztlich ist es egal wie – Hauptsache rauf!