Er wurde für die Problem-Position Rechtsverteidiger zum 1. FC Köln geholt. Doch aktuell kämpft Neuzugang Jusuf Gazibegovic noch mit Anpassungsproblemen. Im Derby soll nun endlich der Funke überspringen.
„Habe ich mir leichter vorgestellt“FC-Königstransfer gibt Startschwierigkeiten zu – Dosenöffner im Derby?
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Jusuf Gazibegovic (hier im Gespräch mit Dejan Ljubicic am 9. Februar 2025) kam im Winter als Königstransfer zum 1. FC Köln.
Er kam im Winter als Königstransfer zum 1. FC Köln. Den Verantwortlichen um Christian Keller (46) war es gelungen, mit Jusuf Gazibegovic (24) einen Spieler aus der Champions League in die 2. Liga zu locken. Der Erwartungen an den bosnischen Nationalspieler waren und sind dementsprechend hoch.
Bislang konnte der Rechtsverteidiger diese noch nicht erfüllen, der Neuzugang aus Graz hat noch sichtlich Probleme mit der Umstellung auf den deutschen Fußball und speziell auf das System beim FC. „Die Umstellung auf die Dreierkette habe ich mir ehrlicherweise ein bisschen leichter vorgestellt“, sagt Gazibegovic im Interview mit dem „Geissblog“.
Jusuf Gazibegovic wartet auf seinen ersten Erfolgsmoment
Bei seiner Premiere in Hamburg sah er – wohl auch aus Übereifer – gleich bei seiner ersten Aktion in der 6. Minute die erste Verwarnung und musste dann nach 57 Minuten gelb-rot-gefährdet vom Platz. „Damit habe ich mich direkt angemeldet in der Liga“, scherzt Gazibegovic.
Doch in den Spielen danach wurde es deutlich ruhiger um den neuen Mann. Offensiv bleibt er bislang vieles schuldig, was ihn in Graz ausgezeichnet hat – kein Verteidiger in Österreich kreierte mehr Torchancen als der Neu-Kölner. Auch von seinen in Österreich gefürchteten Flanken gab es, wenn überhaupt, mal einzelne Kostproben.
„Ich brauche noch meinen Erfolgsmoment, der mich richtig nach vorne peitscht. Ich will so schnell wie möglich auf mein Niveau kommen, denn ich weiß, auf welches Level ich kommen kann. Jetzt fehlt nur noch der Funke, der überspringt.“
Der sollte allerdings nicht mehr allzu lang auf sich warten lassen, denn Konkurrent Jan Thielmann (22) sitzt dem Neuen im Nacken. Das Eigengewächs nutzte seine Bewährungschance im Pokal gegen Leverkusen und durfte dann erstmals im neuen Jahr auch in Magdeburg von Beginn an ran. Dort empfahl er sich durchaus für einen Startplatz gegen Düsseldorf, wenn da nicht die dämliche fünfte Gelbe wegen Meckerns gewesen wäre.
Das bringt nun wieder Gazibegovic ins Spiel, der aber nicht nur offensiv, sondern auch defensiv eine Schippe drauflegen muss. Denn ein „Abwehrverhalten“ wie vor dem 0:2, als Gegenspieler Loric lediglich Begleitschutz leistete, reicht nicht für den Aufstiegskampf der 2. Liga.
Doch vielleicht platzt ja ausgerechnet im Derby der lang ersehnte Knoten. „In meinem letzten Derby habe ich aus 30 Metern per Freistoß getroffen. Es wäre schön, wenn mir das wieder gelingt. Das wäre der perfekte Dosenöffner“, sagt Gazibegovic.