Leart Pacarada kann auf eine überzeugende Hinrunde mit dem 1. FC Köln zurückblicken. Dennoch hat der Linksverteidiger das Gefühl, dass er im Umfeld negativ wahrgenommen wird. Die Kritik will er nicht an sich heranlassen.
„Werde eher negativ gesehen“Pacarada hadert mit Kritik und witzelt über FC-Neuzugang
Er gehörte in der Hinserie zu den Dauerbrennern beim 1. FC Köln. Leart Pacarada ist unumstrittener Stammspieler unter Gerhard Struber (47). Der Linksverteidiger glänzte dabei vor allem offensiv und stellte sogar einen Rekord auf. Beim wilden 4:4 gegen den Karlsruher SC lieferte er vier Vorlagen in einer Halbzeit, das war zuvor noch niemandem in der 2. Liga gelungen.
Im Trainingslager im spanischen Estepona spricht „Paca“ über die System-Frage, Neuzugang Jusuf Gazibegovic (24) und Kritik an seiner Person.
Leart Pacarada: „Wir rücken noch näher zusammen“
Leart Pacarada über …
... die Stimmung im Team: „Die Stimmung wäre auch unabhängig des ersten Tabellenplatzes ziemlich gut gewesen. Die Mannschaft ist intakt, wir haben viel Spaß, sind aber trotzdem fokussiert. Es macht Laune momentan.“
... die Vorzüge eines Trainingslagers: „Zum einen haben wir hier viel mehr Zeit, als Team in die Kommunikation und ins Detail zu gehen. Wir können mehr Dinge besprechen. Bekanntlich ist auch nicht immer alles gut, nur weil es läuft. Es gibt Dinge, bei denen wir uns verbessern müssen. Auch außerhalb nehmen wir uns die Zeit, abends in der Lobby zusammenzusitzen und über Themen zu reden, über die man sonst nicht so viel redet. Wir rücken auf jeden Fall noch näher zusammen.“
... Verbesserungspotenzial: „Wenn wir an nichts mehr arbeiten müssten, hätten wir die volle Punktzahl geholt. Es sind Themen, die jede Mannschaft auch hat. Wir wissen intern, worum es geht. Wir versuchen uns zu verbessern und sind dabei auf einem guten Weg.“
... Neuzugang Jusuf Gazibegovic: „Gazi ist ein offener Typ, er schaut sich gerade alles an. Man merkt aber, dass es bei ihm innerlich ein bisschen kribbelt. Er möchte gerne aufblühen, das kommt, glaube ich, die nächsten Tage. Er ist ein angenehmer Typ, kommunikativ und sehr offen – aber jetzt auch nicht vogelwild. Ich habe in der Zeitung gelesen, dass er gut schießen kann. Bislang hat er aber alles an den Zaun gehauen. Da war ich ein bisschen enttäuscht (Pacarada schmunzelt). Er bringt einiges mit, hat eine gute Dynamik, Zielstrebigkeit und ist sehr griffig im Zweikampf.“
... sein favorisiertes System: „Grundsätzlich machen mir beide Systeme viel Spaß. Auch die Viererkette, selbst wenn mir medial vor allem die Defensivarbeit an den Kopf geworfen wird. Mir macht die Viererkette trotzdem auch Spaß. Die Dreierkette hat aber auch ihre Vorteile. Beide Systeme bringen auch für meinen Spielertypen einiges mit. In den letzten Wochen haben wir das auch defensiv sehr gut gemacht, wir haben wenig zugelassen. Jetzt müssen wir mal schauen. Die Mannschaft hat beide Systeme im Köcher, wir sind nicht festgefahren. Ich weiß nicht, wie die Planungen sind.“
... seine persönlichen Ziele: „Ich würde gerne ein Tor machen, denke aber das wird mit der Zeit und den Abschlüssen kommen. Ich will weiter an mir arbeiten und an den Leistungen der Hinrunde anknüpfen. Ich will mental stark bleiben, weil ich jemand bin, der im Umfeld eher negativ gesehen wird. Das will ich nicht an mich heranlassen. Und ich möchte natürlich weiter auf dem Platz stehen.“
... die Rückkehr nach Hamburg: „Es ist immer noch besonders für mich. Es ist ein anderes Kribbeln, in Hamburg gegen den HSV zu spielen. Ich freue mich riesig auf die Partie.“