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„Hätte mich in den Schatten gestellt“Hübers adelt FC-Kollege – und nennt Schlüssel für Trendwende

Testspiel im Franz-Kremer-Stadion, 1. FC Köln gegen FC Groningen, Mitte: Timo Hübers (1. FC Köln).

Timo Hübers (Mitte) und Elias Bakatukanda (beide 1. FC Köln) im Testspiel im Franz-Kremer-Stadion am 14. November 2024 gegen den FC Groningen (1:1).

Er gilt als einer der reflektiertesten Profis im Kölner Kader. Kapitän Timo Hübers versucht den FC, mit Gelassenheit und Ehrgeiz zurück in die 1. Liga zu führen. So denkt er über die Lage.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Als Kapitän hat er gute Spiele absolviert, haderte aber zeitweise auch mit seiner Leistung. Timo Hübers (28) versucht nun, mit der Mannschaft immer stabiler zu werden.

Der Kölner Abwehrchef sprach Mitte November 2024 im klubeigenen Interview über die Situation. Hübers über …

Timo Hübers über seinen Führungsstil: Kein Schreihals

... die Erfolge zuletzt: „Wir hatten eine schwierige Phase, als wir aus der letzten Länderspielpause gekommen sind. In der Zwischenzeit haben wir drei Spiele am Stück gewonnen, dreimal zu null gespielt und sind im Pokal eine Runde weiter. Der Trend ist auf jeden Fall positiv und wir waren alle gut gelaunt nach dem Last-Minute-Sieg gegen Fürth.

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... den Schlüssel für die Trendwende: „Zu einem gewissen Teil hat es mit der Systemumstellung zu tun, dass wir mit einem etwas defensiveren Grundgerüst spielen. Durch die Dreierkette haben wir einen defensiv denkenden Spieler mehr auf dem Platz. Dazu haben wir auch innerhalb der Mannschaft ein anderes Bewusstsein dafür entwickelt, dass wir auch hinten Spiele gewinnen können. Vorne haben wir gezeigt, dass wir unberechenbar sein können und immer in der Lage sind, ein Tor zu machen. Aber die Defensive war unsere Achillesferse.“

... die größten Learnings nach dem Saisonstart: „Dass wir eine gesunde Balance in unser Spiel bringen und das defensive Bewusstsein wieder stärken. Das fängt vorne an und geht bis zum Torhüter in der letzten Reihe. Da hatten wir definitiv ein Learning. Wohlwissend, dass wir vorne jederzeit gefährlich werden können. Wenn wir hinten kein Gegentor kassieren, sind wir auf einem guten Weg.“

... Gerhard Struber und sein Trainerteam: „Es ist ein sehr akribisches Trainerteam. Sie sprechen viele Dinge direkt an und machen sich viele Gedanken. Beispielsweise bei Standards oder nach der Phase mit den vielen Gegentoren, wie wir die defensive Kompaktheit wieder reinbekommen. Da haben sie gute Antworten gefunden. Darüber hinaus kommen sie mit ihrem österreichischen Charme gut an, sind durchweg sympathische und positive Menschen.“

… sein Kapitänsamt: „Wenn mir Dinge auffallen, spreche ich sie an und weise darauf hin, wenn etwas nicht läuft. Dabei bleibe ich aber in meiner Art und Weise. Ich bin sicher kein Schreihals, sondern versuchte die Inhalte auf meine Art zu platzieren. Über allem steht, dass man authentisch bleibt, sonst ist man nicht glaubwürdig und kommt in der Mannschaft nicht an. Neben mir gibt es noch einige andere Jungs, die als Persönlichkeiten vorangehen und die sich einbringen. Der Trend geht mehr zu flachen Hierarchien und es ist jeder eingeladen, seine Meinung zu sagen.“

... Emotionen rund um den Klub: „Ich bin jetzt in meinem vierten Jahr beim FC. Ich habe hier Europapokalzeiten mitgemacht, aber auch den Abstieg und weiß die Emotionen vielleicht in gewisser Weise besser einzuschätzen als manch junger Spieler. Auf der anderen Seite ist man auch selbst mittendrin in diesem Negativstrudel. Deshalb galt es für mich, eine gute Balance zu finden, um einerseits auf mich zu schauen, aber auch die Mannschaft im Innersten zusammenzuhalten und uns nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Die letzten drei Spiele geben uns in gewisser Weise recht, dass wir ganz gut damit umgegangen sind.“

Hier seht ihr, wie lange die Verträge der FC-Profis noch laufen:

... junge Talente generell und Julian Pauli im Speziellen: „Es macht viel Spaß, mit den Talenten und jungen Spielern zusammenzuarbeiten. Die Motivation im Training ist immer groß, auch wenn es mal etwas wilder zugeht. Aber genau darum geht es – dass sie dazulernen. Julian macht es richtig gut. Er hat eine unglaubliche Präsenz und bringt für sein Alter schon eine richtig gute Körperlichkeit mit. Er hätte mich im gleichen Alter ganz schön in den Schatten gestellt (lacht). Darüber hinaus hat er die richtige Einstellung und ist keiner, bei dem man Sorgen haben muss, dass er abhebt.“

... die Aufgaben in den kommenden Wochen: „Wichtig ist, dass wir nicht auf eine Art betriebsblind werden. Denn ich finde, dass es trotz der zuletzt positiven Ergebnisse noch viele Aspekte gibt, an denen wir arbeiten müssen. Wir haben beispielsweise sehr kurzfristig auf die Dreier- beziehungsweise Fünferkette umgestellt. Da müssen wir die Zeit nutzen, um weiter akribisch an den Abläufen zu arbeiten. Wir haben gesehen, wie beflügelnd Siege sein können und dass es sich lohnt, alles dafür zu investieren.“