Leart Pacarada hat durch die Verletzung von Max Finkgräfe eine unverhoffte Chance beim 1. FC Köln bekommen. Diese will er nun nutzen und mehr sein als ein Platzhalter auf Zeit.
„Geschichte des Fußballs“FC-Jubilar will unverhoffte Chance nutzen – aufrichtiger Wunsch für Finkgräfe
Er kommt so langsam wieder in Gang und stellt allmählich unter Beweis, warum Christian Keller (45) ihn im vergangenen Sommer ans Geißbockheim geholt hat. Von dem einst angepriesenen „besten Linksverteidiger der 2. Liga“ ist er zwar noch ein ganzes Stück entfernt, aber die Formkurve bei Leart Pacarada (29) zeigt in die richtige Richtung.
Denn gegen Braunschweig war „Paca“ defensiv hellwach und überzeugte mit klugem Stellungsspiel. Es war eine überzeugende Vorstellung zum Jubiläum, denn es war sein 250. Zweitligaspiel. Das bewies er in seinen 250. Zweitliga-Spiel. „Das ist tatsächlich eine Wahnsinnsnummer. Ich bin schon stolz darauf. Das ist eine Sache, die mir in früheren Tagen nicht jeder zugetraut hat.“
Leart Pacarada will mehr als Platzhalter für Max Finkgräfe sein
Einzig nach vorne könnte er sich noch mehr trauen, zumal es seine offensiven Flankenläufe waren, die ihn einst so begehrt gemacht haben.
Daran muss er weiter arbeiten, will er nicht nur Platzhalter für den verletzten Max Finkgräfe (20/Knieverletzung) sein. „Für mich geht es jetzt darum, in Form zu kommen, zu zeigen, was ich drauf und die letzten Jahre auch unter Beweis gestellt habe“, sagt Pacarada.
Davon war nicht mehr viel übrig, nachdem die vergangene Saison gewiss nicht nach Pacaradas Vorstellungen gelaufen und er nicht so eingeschlagen ist, wie viele es sich erhofft hatten.
Daher nimmt er nun den zweiten Anlauf und bekommt aufgrund von Finkgräfes Verletzung früh die erhoffte Chance. „Das ist leider die Geschichte des Fußballs: Der eine verletzt sich und der andere bekommt die Chance. Und umgekehrt“, sagt Pacarada.
Nachdem er in der Vorbereitung von einer hartnäckigen Krankheit zurückgeworfen wurde, hatte er im Prinzip nur wenig Zeit, um auf Betriebstemperatur zu kommen.
Keine leichte Aufgabe, zumal er keinen geringeren als den Senkrechtstarter der vergangenen Saison ersetzen und für die Zeit der Verletzung vergessen machen soll. „Ich will mir das Selbstvertrauen erarbeiten, wovon ich auch lebe. In den Wochen, in denen ich spiele, versuche ich der Mannschaft zu helfen“, sagt der kosovarische Nationalspieler.
Sportlicher Ehrgeiz auf der einen Seite, aber auch die nötige Menschlichkeit auf der anderen. Denn seinem Kontrahenten Finkgräfe, der laut Gerhard Struber (47) „sehr, sehr gute Fortschritte macht“, wünscht er, dass er „hoffentlich schnellstmöglich zurückkommt“.
Bis zur Rückkehr des Youngster will er abliefern, um seinem Trainer dann die Entscheidung zwischen beiden auf der Linksverteidiger-Position so schwer wie möglich zu machen. Er sagt: „Ich fühle mich sehr gut, so gut wie lange nicht mehr. Vor allem körperlich bin ich sehr fit, fühle mich auch mental momentan sehr stark.“