Bayer ist wieder Bayern-Jäger Nummer eins! Und nach dem eigenen 4:0-Sieg in Bielefeld und der Münchener 1:2-Niederlage gegen Frankfurt reift unterm Bayer-Kreuz sogar ein zarter Titeltraum.
Bayer als Bayern-JägerHradecky-Ansage vor Liga-Gipfel: „Keine Bremse mehr!“
Leverkusen. Die Werkself schwimmt auf der Erfolgswelle! Nach dem furiosen 4:0 bei Arminia Bielefeld am Sonntag (3. Oktober 2021) ist Bayer Leverkusen in der Bundesliga-Tabelle punktgleich mit Spitzenreiter FC Bayern, der beim 1:2 gegen Frankfurt patzte.
In zwei Wochen (Sonntag, 17. Oktober, 15.30 Uhr) kommt es nun in Leverkusen zum Liga-Gipfel! „Man kann stolz sein. Im Moment macht es schon sehr viel Spaß, für Bayer zu spielen“, sagte Lukas Hradecky (31).
Lukas Hradecky tönt vor Liga-Gipfel: „Keine Bremse mehr“
Und der Torwart tönte schon 13 Tage vor dem Spitzenspiel gegen die Bayern: „Nach der Länderspielpause müssen wir aufpassen und Bayer richtig repräsentieren. Wir hoffen, dass alle gesund zurückkehren. Dann gibt es keine Bremse mehr.“
Ist Bayer endlich reif für den ersten Titel seit 1993? Bei der Frage nach der Wachablösung an der Spitze am 17. Oktober trat Trainer Gerardo Seoane (42) trotz des begeisternden Spiels auf der Alm noch auf die Bremse. „Das Bayern-Spiel ist noch weit weg. Wir haben noch genug Zeit, uns damit zu beschäftigen“, sagte der Schweizer. „Abgesehen davon hat jeder hat schon mal ein Spiel von Bayern München gesehen.“
Bayer Leverkusen fordert FC Bayern zum Liga-Gipfel
Noch kann Seoane auf die Länderspielpause verweisen, doch wenn seine 15 Nationalspieler zurückkehren, wird das Top-Spiel der punktgleichen Spitzenteams Gesprächsthema Nummer eins sein. Für seine junge Mannschaft wird das Duell mit dem Tabellenführer in jedem Fall zur Reifeprüfung.
Gut gespielt hatten die Bayer-Boys schon oft in den vergangenen Jahren. Doch genauso konstant, wie die Trainer junge Talente an die Hand bekamen, folgte nach starken Hinrunden der Einbruch. So war es zuletzt auch unter Seoane-Vorgänger Peter Bosz (57).
Doch beim beeindruckenden Spiel auf der Alm reifte eine wesentliche Erkenntnis: Bayer hat mehr zu bieten als den unwiderstehlichen Nationalspieler Florian Wirtz (18), den geschmeidigen 1:0-Schützen Moussa Diaby (22), den gleich zweimal erfolgreichen Torjäger Patrik Schick (25) oder Taktgeber Kerem Demirbay (28), der per Foulelfmeter den Endstand markierte.
Bayer Leverkusen: Endlich reif für die Bundesliga-Meisterschaft?
„Alle fühlen sich als Teil der Mannschaft, alle bekommen Spielanteile. Wir sind in der Kabine noch ein Stück näher zusammengerückt“, erklärt Hradecky.
Bayer hat in der Breite einen herausragend besetzten Kader. Schick ist im Sturmzentrum auch wegen seiner bereits sechs Saisontore gesetzt. Wird der Tscheche geschont, ersetzt ihn der argentinische Nationalstürmer Lucas Alario (28) nahezu gleichwertig. Braucht Wunderkind Wirtz eine Verschnaufpause, stehen Karim Bellarabi (31), Paulinho (21) oder Nadiem Amiri (24) als namhafte Alternativen zur Wahl.
In zwei Wochen begegnet Bayer also wieder Bayern auf Augenhöhe. Lange zurückblättern muss man, um die letzte derartige Konstellation zu finden. Vor mehr als 21 Jahren, am 9. Februar 2000, reiste Bayer am 19. Spieltag punktgleich (37 Zähler) als Zweiter zum Spitzenreiter nach München. Stefan Effenberg, Mehmet Scholl und Co. fertigten die Werkself mit Michael Ballack, Bernd Schneider und Ulf Kirsten 4:1 ab. Die Saison endete für Bayer mit dem Ballacks Eigentor-Drama in Unterhaching. Doch bis zu so einem Finale müssen es Seoanes Bayer-Boys erstmal schaffen. (reu)