Grund ist die PolizeiFans von FC-Konkurrent vor Auswärtsreise am Wochenende gewarnt

Ein Polizist behält bei einem Spiel von Jahn Regensburg den Gästeblock im Blick. (Foto: 17. Januar 2025)

Ein Polizist behält bei einem Spiel von Jahn Regensburg den Gästeblock im Blick. (Foto: 17. Januar 2025)

Am Sonntag geht es für Schalke 04 zu Jahn Regensburg. 2500 Gäste-Fans werden erwartet, für sie hat die „Königsblaue Hilfe“ jetzt eine Warnung ausgesprochen.

von Béla Csányi  (bc)

Auch am 29. Spieltag der 2. Bundesliga werden von den Fans der neun Auswärts-Mannschaften wieder Hunderte von Kilometern abgespult. Sicherheitshinweise der jeweiligen Fan-Hilfen gehören bei Auftritten in der Fremde zum Alltag. Doch diese Warnung gibt es so nur ganz, ganz selten.

Wenn die rund 2500 Anhängerinnen und Anhänger von Schalke 04 am Sonntag (13. April 2025) die 600 Kilometer lange Reise zum Spiel bei Jahn Regensburg auf sich nehmen, droht ihnen vor Ort womöglich Ungemach. Das zumindest befürchtet die „Königsblaue Hilfe“.

Fanhilfe mit Aufkleber-Warnung an Schalke-Fans

In ihren Vorab-Informationen schrieb die Fanhilfe der Knappen: „Wir rufen alle Schalker am kommenden Sonntag zu Umsicht und Besonnenheit auf!“ Bezogen war das auf das konsequente Vorgehen der Regensburger Polizei im vorigen Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg (2:1).

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Demnach sei dort der Gästeblock für die gesamte Dauer des Spiels gefilmt worden. Fans, die Sticker im Auswärts-Bereich angeklebt hatten, wurden laut Fanhilfe zur Aufnahme der Personalien „aus der Menge herausgezogen“.

Eine Eskalation, etwa durch die mögliche Solidarisierung anderer Fans, sei dabei „seitens der Polizei bewusst in Kauf genommen“ worden. Entsprechende Maßnahmen in Fanbereichen erfolgen in aller Regel tatsächlich vor allem dann, wenn schwere Straftaten vorliegen oder die sichere Durchführung der Spiele gefährdet ist.

Das Ankleben von Stickern könnte allerdings „kaum in ein Verhältnis“ zu den möglichen Folgen der polizeilichen Maßnahmen gesetzt werden, gab die Schalker Fanhilfe zu bedenken. In diesem Wissen solle der Polizei daher „keine Angriffsfläche“ durch Fehlverhalten geboten werden.

Gleichzeitig appellierte die Königsblaue Hilfe „an die Polizei in Regensburg, die Verhältnismäßigkeit solcher Einsätze zu hinterfragen.“

Auf Schalke hatte es 2013 einmal einen viel kritisierten Polizeieinsatz in der Heim-Kurve gegeben, als in der Qualifikation zur Champions League gegen PAOK Saloniki aus Griechenland Banner des nordmazedonischen Klubs Vardar Skopje die Gäste provozieren sollten.

Die Einsatzkräfte versuchten die Fahnen im vollen Stehplatz-Block zu beschlagnahmen und trafen auf massiven Widerstand. Beim Einsatz mit Schlagstöcken und Pfefferspray wurden 30 Menschen verletzt.

Damals wehrte sich die Polizei gegen die Welle der öffentlichen Kritik. Durch den im Gästeblock angedrohten Platzsturm wären „Leib und Leben zahlreicher, auch unbeteiligter Zuschauer gefährdet geworden“, hieß es in der Begründung für den aus dem Ruder gelaufenen Einsatz.