Vincent Vermeij erlebte bei Fortuna Düsseldorf eine monatelange Durststrecke. Im Spiel gegen die SpVgg Greuther Fürth platzte nun der Tor-Knoten beim Niederländer.
Sturm-Riese beendet Fortuna-DurststreckeVermeij glückt kuriose Tor-Erlösung: „Gutes Timing“
Was war das für ein Jubel-Lauf! 69 Minuten standen am Samstagnachmittag (20. April 2024) auf der Anzeigetafel der Düsseldorfer Merkur-Spiel-Arena, als Vincent Vermeij (29) den Ball perfekt von Teamkollege Shinta Appelkamp (23) zugespitzelt bekam. Der Niederländer drang in den Strafraum ein – und versenkte das Spielgerät mit rechts eiskalt zum 1:0 für die Fortuna in den Maschen.
Dann Emotionen pur: Vermeij drehte nach seinem Treffer in Richtung Südkurve ab, brüllte seine Freude heraus. Mit viel Anlauf ging es vor den Fans auf die Knie. Keine Frage: Da hatte sich beim Holland-Hünen ordentlich was angestaut!
Fortuna Düsseldorf: Vincent Vermeij gelingt erlösender Treffer
Wenig verwunderlich: Denn für Fortunas Holland-Knipser war eine lange Durststrecke zu Ende gegangen. Denn nachdem Vermeij in der Hinrunde noch starke neun Tore in 15 Partien erzielt hatte, drückte im neuen Fußball-Jahr plötzlich der Schuh. Lediglich ein Törchen gelang dem Sturm-Schlaks (im Pokal auf St. Pauli am 30. Januar).
In der Liga herrschte dagegen Flaute. Zwischenzeitlich war Vermeij sogar Bankdrücker, schmorte dann beim 2:0 gegen den Hamburger SV (8. März) sogar die komplette Spieldauer draußen.
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Fortuna-Coach Daniel Thioune (49) ließ seinen Angreifer aber nicht fallen. Im Gegenteil: Zuletzt durfte der Niederländer wieder von Beginn an ran, und im dritten Anlauf klappte es nun: Vermeijs umjubelter Treffer machte gegen freche Fürther am Ende den Unterschied. „Man hat gesehen, dass da ein bisschen was aus mir rauskam“, sagte Vermeij über seinen ausgelassenen Jubel.
In den vergangenen Monaten habe er versucht, seine Durststrecke nicht zu sehr in seinen Kopf zu lassen, wie Vermeij erklärte. „Man kann selber entscheiden, wie viel Druck man sich auferlegt. Ich habe probiert, mich nicht so viel damit zu beschäftigen“, so der Niederländer. Dass natürlich trotzdem eine große Last vom Stürmer abfiel, wollte er nicht verneinen. „Weil die vergangenen Wochen bei mir immer ein paar Zentimeter gefehlt haben“, meinte Vermeij.
Diesmal nicht! Vielmehr knipste Vermeij die Fortuna zum nächsten Dreier im Aufstiegskampf. „Es war ein sehr wichtiges Tor. Weil ich wusste: Der, der hier das erste Tor macht, geht als Sieger vom Platz“, erklärte der Stürmer, der trotz seiner Tor-Flaute immer die Rückendeckung der Kollegen verspürt hat. „Ich kriege von der Mannschaft immer den vollen Support. Die Jungs und auch der Trainer haben mir in den vergangenen Wochen das Gefühl gegeben, dass mein Tor wiederkommt, wenn ich einfach weiterarbeite. Das war heute der Fall.“
Kuriose Randnotiz: Vermeijs Sturm-Konkurrent Christoph Daferner (26) stand an der Seitenlinie schon zur Einwechslung bereit. Weil das Spiel aber für einige Zeit nicht unterbrochen wurde, musste sich der Joker gedulden – und sah von draußen, wie Vermeij seinen Treffer erzielte. „Der Coach meinte hinterher nur zu mir: Gutes Timing“, berichtete Vermeij mit einem dicken Grinsen.
Am Ende waren die drei Punkte im Sack. Auch, wenn an diesem Samstagnachmittag nicht alles Feinschmecker-Kost war, was die Fortuna den mehr als 35.000 Fans in der Merkur-Spiel-Arena aufgetischt hatte. „Heute haben wir mal einen dreckigen Sieg geholt. Ich freue mich für die Mannschaft. Und wenn ich dann das einzige Tor machen darf, dann ist das für einen Stürmer natürlich immer geil“, meinte Vermeij.
Auch im kommenden Auswärts-Kracher beim FC Schalke 04 (Samstag, 27. April, 20.30 Uhr) wird der Holland-Hüne wohl wieder von Beginn an stürmen. Und an die Gelsenkirchener hat er gute Erinnerungen: Beim 5:3-Heimsieg in der Hinrunde (25. November 2023) traf der Niederländer doppelt. Vermeij meinte jedoch: „Es ist mir eigentlich egal, wer die Tore in den nächsten Spielen schießt. Hauptsache, wir gewinnen.“