Folgenschwerer FehlschussFortuna-Unglücksrabe Uchino nach Tränen-Abgang: „Es tut mir leid“

Fortuna Düsseldorfs Takashi Uchino läuft nach dem Relegations-Rückspiel gegen den VfL Bochum traurig über den Platz und vergräbt sein Gesicht im Trikot.

Untröstlich: Fortuna Düsseldorfs Takashi Uchino vergab am Montagabend (27. Mai 2024) im Relegations-Rückspiel gegen den VfL Bochum den entscheidenden Versuch im Elfmeterschießen.

Fortuna Düsseldorf hat den Aufstieg in die Bundesliga in einem dramatischen Relegations-Rückspiel gegen den VfL Bochum verpasst. Abwehrmann Takashi Uchino wurde dabei zur tragischen Figur.

von Anton Kostudis  (kos)

Auch am Tag nach dem großen Relegations-Drama herrscht bei Fortuna Düsseldorf weiter Fassungslosigkeit pur. Statt den ersehnten siebten Bundesliga-Aufstieg zu feiern, scheiterten die Rot-Weißen im zweiten Aufstiegs-Duell mit dem VfL Bochum auf denkbar bittere Weise.

Nachdem die Gäste in den regulären 90 Minuten zunächst den 0:3-Rückstand aus dem Hinspiel egalisiert hatten, ging es am späten Montagabend (27. Mai 2024) nach torloser Verlängerung ins Elfmeterschießen. Dort behielt dann der Bundesligist die Oberhand – und feierte damit den Klassenerhalt.

Fortuna Düsseldorf: Riesige Enttäuschung nach Relegations-Aus

Entsetzen, Enttäuschung und jede Menge Frust dagegen in Rot-Weiß: Mit Tränen in den Augen standen die Fortuna-Profis nach dem Schlusspfiff vor der Kurve, wurden von den Fans noch minutenlang für eine tolle Saison gefeiert. Für Daniel Thioune (49) und sein Team war es im Moment der größten Enttäuschung nur ein schwacher Trost.

Alles zum Thema 2. Fußball-Bundesliga

„Der Sport kann brutal sein“, meinte Fortunas Vorstandsboss Alexander Jobst (50) nach dem Spiel. Kapitän Andre Hoffmann (31), der den ersten Düsseldorfer Elfer vergeben hatte, meinte: „Dass der Fußball hart sein kann, war mir bewusst, aber das heute übertrifft meine Vorstellungskraft.“

Vor allem ein Fortuna-Kicker war untröstlich: Takashi Uchino (23). Der junge Japaner war als siebter Düsseldorfer Schütze zum Punkt geschritten, setzte die Kugel aus elf Metern aber deutlich über den Kasten. Es war die Entscheidung zugunsten der Bochumer.

Binnen Bruchteilen von Sekunden realisierte Uchino die Tragweite seines Fehlschusses, sackte sofort am Elfmeterpunkt auf den Rasen und vergrub das Gesicht unter den Armen. Schnell eilte unter anderem Keeper Florian Kastenmeier (26) herbei, um den Außenverteidiger aufzurichten, zunächst vergebens. Von Tränenkrämpfen geschüttelt und gestützt von den Kollegen schleppte sich Uchino später schließlich in die Kabine. Was für eine traurige Szene!

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

Auch Fortuna-Trainer Thioune hatte zu später Stunde sichtlich Mühe, Fassung zu wahren. Den Coach hatte das dramatische Aufstiegs-Aus natürlich ebenfalls sichtlich mitgenommen. Und: Thioune fühlte natürlich auch mit seinem japanischen Elfer-Fehlschützen: „Den kleinen Takashi Uchino da oben so sitzen zu sehen, das zerreißt einen“, meinte der Düsseldorf-Trainer mit feuchten Augen.

Hier gibt es die Fortuna-Noten zum Relegations-Aus gegen Bochum:

Am Tag nach dem bitteren Bochum-Spiel meldete sich auch Uchino selbst zu Wort. „Liebe Fans, vielen Dank für eure unfassbare Unterstützung. Es tut mir leid, dass ich nach dem Spiel nicht zu euch gehen konnte. Ich bin sehr dankbar für eure Nachrichten“, schrieb der Japaner auf Instagram. „Wir werden stärker zurückkommen“, versprach er weiter.

Uchinos Fehlschuss hatte unterdessen Erinnerungen an einen anderen dramatischen Fortuna-Moment aus der jüngeren Vergangenheit geweckt: Am 8. Februar vergangenen Jahres feierte Jona Niemiec (22) sein Profi-Debüt für die Fortuna – im Pokal-Achtelfinale beim 1. FC Nürnberg.

Auch dort ging es ins Elfmeterschießen. Und der junge Stürmer vergab den entscheidenden Versuch. Doch Niemiec kämpfte sich anschließend aus dem emotionalen Tief – und gehörte nun am Montagabend zu jenen Fortunen, die ihren Strafstoß souverän verwandelten.

Klar ist dennoch: Sein folgenschwerer Fehlschuss wird Uchino wohl noch einige Zeit beschäftigen. Von seinen Kollegen wird der Japaner daher in den kommenden Tagen sicherlich einiges an Zuspruch brauchen. „Wir stehen zusammen“, kündigte Klub-Boss Jobst an.