Mit dem Sieg beim Hamburger SV krönte Werder Bremen den Aufschwung der letzten Wochen. Dass Derbysiege besonders süß sind, weiß Werder-Profi Leonardo Bittencourt schon aus seiner Zeit beim 1. FC Köln.
„Aus Köln weiß ich, wie gut Derbysiege tun“Bittencourt feiert mit Werder den Sprung an die Spitze
Nach dem Abpfiff wurde es für die Spieler des SV Werder Bremen zu einer rauschenden Party. Schon im Stadion des Erzrivalen Hamburger SV feierten die in den letzten Wochen so erfolgsverwöhnten Profis den Triumph noch einmal auf besondere Weise. Mittendrin: Ex-FC-Profi Leonardo Bittencourt (28).
„Aus meiner Zeit in Köln weiß ich, wie schön Derbysiege sind“, sagt der Mittelfeldspieler, der unter dem neuen Coach Ole Werner (33) noch einmal so richtig aufblüht – und dem gleich zu Beginn beinahe sogar ein Kopfball-Tor gelungen wäre, doch er stand Zentimeter im Abseits.
Leonardo Bittencourt: „Niveau war im Ansatz schon Bundesliga“
Trotzdem siegte Werder am Ende mit 3:2. „Am Sonntag hat eigentlich alles gepasst. Das Niveau war schon ansatzweise Bundesliga. In der ersten Halbzeit hat der Hamburger SV nicht so stabil gewirkt, vielleicht kamen sie mit dem Druck nicht klar. Da hätten wir schon 3:0 führen müssen“, sagt Leonardo Bittencourt. „In der zweiten Halbzeit haben sie es deutlich besser gemacht. Aber wir haben dagegengehalten.“
Und damit baute der SV Werder Bremen nicht nur seine unglaubliche Erfolgsserie seit dem Aus von Ex-FC-Coach Markus Anfang (47) aus. Sie sprangen mit dem Sieg sogar auf Platz eins der Tabelle und haben nun den direkten Wiederaufstieg klar im Visier.
„Das war ein perfekter Tag, wir haben nach Spielschluss so richtig die Sau rausgelassen. Im Stadion mit unseren 1400 Fans, die jede Minute versucht haben, gegen die 24000 Hamburger anzukämpfen. Und dann in Bremen mit den Ultras ging es dann nochmal richtig rund.“
Am Weserstadion stieg bei der Ankunft eine richtige Party – und die grün-weißen klauten sich bei ihren nordirischen „Farb-Vettern“ den Kult-Song „Will Grigg’s on fire“, den die bei der EM 2016 berühmt gemacht hatten. Die Bremer münzten ihn auf Doppeltorschütze Marvin Ducksch um, tanzten mit den Spielern zu „Duckschi on fire“.
Werder-Profis haben Wiederaufstieg im Visier
Bittencourt: „Den Moment haben wir genossen. Doch heute geht der Blick schon vor. Wir haben zwar frei, aber alle sind da, lassen sich pflegen, regenerieren. Wir sind heiß. Wir haben von den letzten neun Spielen acht gewonnen und eins unentschieden gespielt. Aber es sind noch zehn Spiele. Und die anderen können auch eine Serie starten.“
Deshalb soll die Bremer Erfolgsstory auch am nächsten Wochenende gegen Dynamo Dresden weitergehen. Auch aus seiner Kölner Zeit, als er am 19. September 2015 mit dem FC gegen Borussia Mönchengladbach durch ein Tor von Kumpel Anthony Modeste (33) gewann, weiß er, wie viel Schub so ein Derby geben kann.