Das war ein Thriller auf der Piste! Die deutschen Alpinen verlassen die Olympischen Winterspiele in Peking mit einem Erfolgserlebnis.
Erste Alpin-Medaille seit acht JahrenDeutsche Ski-Asse im Thriller-Finale nur knapp geschlagen
Am Ende fehlte nur ein Wimpernschlag zu Gold. Die bislang so glücklosen deutschen Skirennfahrer haben am Schlusstag der Olympischen Winterspiele in China Silber im Mixed-Teamwettbewerb am Sonntag (20. Februar 2022) gewonnen.
Im Finale verloren sie beim Stand von 2:2 in der Addition der besten Laufzeiten um 0,19 Sekunden gegen Österreich. Emma Aicher, Lena Dürr, Alexander Schmid, Linus Straßer und Julian Rauchfuss holten damit die erste alpine Medaille für Deutschland bei Olympia seit acht Jahren.
Zuletzt hatten Viktoria Rebensburg und Maria Höfl-Riesch in Sotschi 2014 Medaillen in den alpinen Disziplinen für den DSV gewonnen.
„Dass wir motiviert waren, das hat außer Frage gestanden. Die Medaille tut uns extrem gut“, sagte Sportdirektor Wolfgang Maier in der ARD. „Wir hatten aus meiner Sicht ja gute Vorleistungen gebracht, wir waren öfters knapp daneben. Das hat eine gewisse Bitternis für alle, speziell für die Sportler, wenn du Vierter und Fünfter wirst und nur zusehen kannst, wie die Medaillen an andere vergeben werden“, bilanzierte er.
Der Wettbewerb war wegen Windes um einen Tag verschoben worden. Doch auch am Sonntag wehten teils heftige Böen am Xiaohaituo Mountain. Nach einem souveränen 3:1 zum Auftakt gegen Schweden bezwangen die Deutschen im Viertelfinale Olympiasieger Schweiz. Aicher und Straßer kamen dabei zwar nicht ins Ziel, die Addition der Einzelzeiten des besten Manns und der besten Frau gab beim Stand von 2:2 aber den Ausschlag zugunsten des Teams des Deutschen Skiverbandes (DSV).
Halbfinalsieg der deutschen Mannschaft gegen die USA
Im Halbfinale bezwang dieses dann die USA um Ausnahmefahrerin Mikaela Shiffrin mit 3:1, die mit ihrem Team nur Vierte wurde und somit ohne Medaille bei den Peking-Spielen blieb. Im Finale verzichtete Straßer zugunsten von Rauchfuss dann auf seinen Einsatz, weil er sich nach eigener Aussage mit dem niedrigen Tempo und der drehenden Kurssetzung schwer getan hatte.
„Ich glaube, dass der Event gezeigt hat, dass er eine gewisse Klasse hat, dass er extrem spannend ist. Das Hundertstel-Thema verfolgt uns. Aber wir sind extrem happy, dass wir nicht ohne Medaille nach Hause fahren und auch unseren Beitrag für das Team D leisten konnten“, befand Sportdirektor Maier.
Zuvor waren die besten Ergebnisse der deutschen Alpinen bei den Spielen in China die vierten Plätze von Dürr im Slalom und Kira Weidle in der Abfahrt gewesen. Wie schon 2018 in Pyeongchang drohten sie komplett leer auszugehen. 2014 in Sotschi hatte es noch drei Medaillen für die deutsche Alpin-Riege gegeben. Maria Höfl-Riesch gewann damals Gold in der Kombination und Silber im Super-G, Viktoria Rebensburg holte Bronze im Riesenslalom. (dpa)