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„Familiedaach“ im TanzbrunnenPremiere für die Bläck Fööss: Sänger holt Tochter mit auf Bühne

Mirko Bäumer mit Tochter Luisa.

Mirko Bäumer sang beim Konzert der Bläck Fööss am Samstag (17. August 2024) zusammen mit seiner Tochter Luisa.

Die Bläck Fööss haben ihr traditionelles Konzert im Tanzbrunnen gefeiert. Dabei kamen nicht nur frühere Mitglieder der Kult-Band mit auf die Bühne.

von Marcel Schwamborn  (msw)Daniela Decker  (dd)

Auch wenn Petrus die Textzeile „Oh, leever Jott, jevv uns Wasser“ am Samstagabend (17. August 2024) vom Himmel ein wenig zu wörtlich genommen hat, sorgten die Bläck Fööss mit ihrem traditionellen Konzert im Tanzbrunnen für einen erneuten Höhepunkt.

Bereits zum 48. Mal gastierte die Band in ihrem liebevoll genannten „Wohnzimmer“. Unter dem Motto „Family and Friends“ boten die Fööss, die in diesem Jahr ihren 54. Geburtstag feiern, ein Fest für die ganze Familie.

Bläck Fööss spielten wieder drei Stunden ohne Pause

Für das einzige Konzert im Jahr, wo die Fööss drei Stunden ohne Pause auf der Bühne stehen, hatte die Band nach alten Schätzchen wie „Indianer kriesche nit“, „MS Monika“ oder „Maach ens blau“ gesucht.

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Pit Hupperten: „Uns macht es großen Spaß, alten Songs, die wir langen nicht mehr gespielt haben und die vielleicht bei den Leuten schon in Vergessenheit geraten sind, quasi neues Leben einzuhauchen.“

Bassist Hanz Thodam (55) fehlte beim Heimspiel. Der „Heimat-Rocker“ hatte sich bei einem Fahrradunfall eine Hand- und Rippenprellung zugezogen. „Ich hatte mich so auf das Konzert gefreut, aber leider geht es nicht“, sagte er zu EXPRESS.de. „Auf meiner Setliste steht jetzt Schonung, damit ich so bald wie möglich wieder zusammen mit den Fööss auf der Bühne stehen kann.“ Mit Helmuth Fass wurde kurzfristig ein exzellenter Ersatz gefunden.

Helmuth Fass bei den Bläck Fööss.

Helmuth Fass sprang kurzfristig für Fööss-Bassist Hanz Thodam ein.

Passend zum Motto „Familiedaach“ gaben sich auch die Ur-Fööss Erry Stoklosa („Bickendorfer Büdche“) und Bömmel Lückerath („Moni hat geweint“) die Ehre. Ebenfalls mit dabei, der Mann, der 30 Jahre bei den Fööss den Takt angegeben hat: Ex-Schlagzeuger Gus Gusovius („Mir Kölsche“).

Alle drei wurden so von den über 3000 Fans gefeiert, als wären sie nie weg gewesen. Ebenso bejubelt wurde Mo-Torres (35) für seinen Song „All die Leeder“.

Der Sänger ist nicht nur ein Freund der Band, sondern auch einer der Co-Autoren der neuen Fööss-Ballade „Du kriss Kölle nit us mir“. Mit der Rockballade beschreibt Pit Hupperten ausdrucksstark und mit viel Gefühl, dass sich die eigenen Wurzeln niemals verleugnen lassen.

Bömmel Lückerath und Erry Stoklosa zusammen mit Mo-Torres.

Zu den Gästen des Abends zählten unter anderem die Fööss Urgesteine Bömmel Lückerath (l.) und Erry Stoklosa (r.). Zusammen mit Mo-Torres fachsimpelten sie hinter der Bühne über Musik.

Für das Highlight des Abends sorgte Mirko Bäumer zusammen mit seiner Tochter Luisa. Die Idee dazu lieferten Keyboarder Andreas Wegener und Schlagzeuger Alex Vesper: „Da unser Konzert unter dem Motto ‚Familiedaach‘ steht, meinten die beiden, ich sollte doch mal meine älteste Tochter fragen, ob sie nicht zusammen mit uns singen möchte. Ich hatte zwar anfangs etwas Bedenken wegen der kölschen Sproch, aber die zwei ließen nicht locker“, erzählte Papa Mirko im EXPRESS.de-Gespräch.

Zusammen erarbeiteten Vater und Tochter eine Fortsetzung des Songs „Dä Labbes“. „Mit dem Song habe ich meine damaligen Gefühle verarbeitet, als zum ersten Mal der Freund meiner Tochter vor der Tür stand und mir klar wurde, dass ich nicht mehr der wichtigste Mann in Luisas Leben bin. Was damals Luisa empfunden hat, erzählen wir mit der neuen Strophe.“

Gus Gusovius mit den Bläck Fööss.

Auch der ehemalige Fööss-Schlagzeuger Gus Gusovius (r.) war beim Konzert im Tanzbrunnen noch einmal dabei.

Die 22-Jährige singt nach eigenen Aussagen bereits, seit sie sprechen kann. Das konnte der 55-jährige Papa nur bestätigen: „Als Kind war sie kaum abzustellen, auch dann nicht, wenn ich mal in Ruhe Sportschau schauen wollte.“

Und auch mit Kritik hielt die damals Zehnjährige nicht hinter dem Berg. „Als mein Papa in einer Coverband sang, habe ich es gewagt, ihm zu sagen, dass er aber ein bisschen mehr üben müsste, schließlich kannte ich die Songs etwas anders aus dem Radio.“

Heute sieht die 22-Jährige das natürlich ganz anders: „Mit meinem Papa und den Fööss zusammen im Tanzbrunnen singen zu dürfen, war ein ganz besonderer Moment für mich. Wenn die Leute einem zuhören und anschließen applaudieren, da versteht man total, warum mein Vater so leidenschaftlich gerne mit den Fööss auf der Bühne steht. Ich habe die Emotionen auf der Bühne gespürt und bin mega zufrieden. Ich bin stolz, dass es geklappt hat und habe gesehen, dass der Papa stolz war. Somit ist der ‚Familiedaach‘ gelungen.“