50 Jahre Bläck FöössSänger Pit Hupperten hat echtes kölsches Mädchen als Vorbild
Köln – Diese Stimme! Diese unsagbar tiefe Stimme. Obwohl Pit Hupperten (46) erst seit April 2017 bei den Bläck Fööss dabei ist, hat er sich schon jetzt ein unverwechselbares Markenzeichen erarbeitet. „Das Tiefe kam erst relativ spät. Ich kann auch sehr hoch, da bin ich variabel“, lacht der Musiker.
Bläck Fööss: Sänger Pit Hupperten lernte bei Tommy Engel
Es war tatsächlich Tommy Engel, der ihn ein wenig zur tieferen Stimme animierte. „Ich war vorher sieben Jahre bei Tommy Engel in der Band. Da musste ich das Genre bedienen, bei Songs wie 'Katrin' zum Beispiel. Das war eine gute Schule, dieses Register mal zu singen.“
Die kölsche Musik ist auch Pit Hupperten in die Wiege gelegt worden. In Schlebusch geboren und in Opladen aufgewachsen, konnte er sich das Ganze aber ein wenig aus der Ferne anschauen. Er schmunzelt:
„Irgendwie habe ich den Sprung nie geschafft, nach Köln zu ziehen. Aber ich habe viel in Köln gearbeitet und bin oft ausgegangen. Wir sind so nah aneinander, das bisschen Wasser kann uns nicht wirklich trennen.“ Überhaupt empfindet er die Kölner Bucht als eine Region. „Ich habe da nie etwas Trennendes gesehen oder empfunden.“
Bläck Fööss: Sänger hat Trude Herr als Vorbild
Fööss-Songs waren bei Pit immer Thema, von frühester Kindheit an. „Durch die Fööss war das Kölsch immer da.“ Dass er selbst einmal an Songs für seine neue Band mitarbeitet, ist für Pit großartig und zur Leidenschaft geworden. Deshalb hat er sich auch das Lied „Mädcher“ ausgesucht.
„Es ist eine Ode an die Mädcher der Stadt. Das sind nicht nur junge Frauen, sondern Mädcher jeden Alters“, erzählt Pit. „Auf der anderen Seite werden so manche Herren damit veräppelt, die mit dieser Schönheit überfordert sind und sich mit ihrer Plumpheit etwas lächerlich machen.“
Hat Pit ein kölsches Mädchen als Vorbild?
„Auf jeden Fall Trude Herr. Sie war taff, schlagfertig und lustig. Damals standen Frauen nicht wirklich für Humor. Ihre Gestalt war einfach Wahnsinn.“ Aber auch Marie-Luise Nikuta, Gaby Köster oder Carolin Kebekus könnte Hupperten sich zum Vorbild nehmen. „Frauen, besonders in Köln, haben einen gewissen Schlag. Und es wird immer mehr, das finde ich gut. Sie bringen es auf den Punkt.“
Die Dinge auf den Punkt bringen – das sieht Hupperten auch als Aufgabe für die Zukunft der Band an. „Etwas Neues zu wagen ohne die Tradition aufzugeben“, beschreibt er seine Idee von den „modernen“ Fööss. „Die Fööss haben immer neue Trends gesetzt, waren auch mal rockig. Der beste Fall ist es, zeitlos zu sein und trotzdem modern.“