Florian Kainz überzeugte beim Debüt von Timo Schultz mit einer starken Leistung. Der Österreicher übernahm Verantwortung, wurde dann aber jäh ausgebremst.
„Eines seiner besten Spiele“Schultz-Lob für FC-Anführer – darum musste Kainz so früh raus
Timo Schultz (46) hat seinen perfekten Einstand als Trainer des 1. FC Köln verpasst. Seine Mannschaft kam zu Hause gegen Aufsteiger Heidenheim nicht über ein 1:1 hinaus. Immerhin ein Punkt im Kampf um den Klassenerhalt, unter dem Strich aber ein ernüchterndes Ergebnis.
Der neue Coach nahm dennoch einige positive Aspekte aus seinem Bundesliga-Debüt mit. Grund zur Hoffnung macht vor allem der Kapitän. Denn die Leistung von Florian Kainz (31) erinnerte an erfolgreiche Tage. „Das war eines seiner besten Spiele, das ich von ihm in dieser Saison gesehen habe. Er hat ein richtig gutes Spiel gemacht und war Dreh- und Angelpunkt“, sagte Schultz.
Florian Kainz: „Freigeist“ im FC-Spiel
Kein Zufall, dass er auch beim einzigen Kölner Treffer des Nachmittags seine Füße im Spiel hatte. Es war eine Augenweide, wie er Gegenspieler Eren Dinkci vor der Flanke zum 1:0 mit einem Hackentrick vernaschte. „Er ist immer wieder in die Zwischenräume gekommen und bereitet so auch über Außen das Tor vor“, sagte Torschütze Davie Selke über seinen Mitspieler.
Dabei fand sich Kainz eigentlich in ungewohnter Rolle wieder. Denn ursprünglich hatte Schultz angekündigt, Kainz wieder vermehrt über den linken Flügel kommen zu lassen, gegen Heidenheim gab er aber nominell eher die zweite Spitze neben Selke. Schultz beschrieb die Rolle auf EXPRESS.de-Nachfrage hinterher so: „Er war heute mehr oder weniger ein Freigeist um Davie herum, sollte aber auch immer wieder die Position mit den Flügeln tauschen.“
Nach kurzer Eingewöhnungsphase übernahm der Anführer dann auch immer mehr das Kommando im Kölner Spiel. Es gab kaum einen Kölner Angriff, bei dem Kainz seine Füße nicht im Spiel hatte. „Er war einen tick hinter mir und hat die Rolle sehr gut interpretiert. Es war eine gute Leistung von ihm“, sagte Selke über seinen Sturmpartner.
Auch in der zweiten Hälfe kurbelte Kainz unermüdlich an, bis plötzlich zur Überraschung aller seine Nummer auf der Auswechseltafel aufleuchtete. Bis dahin war er Kölns Bester.
Das sah auch Schultz so, der seinen Schützling nicht aus taktischen Gründen oder wegen der Leistung rausnehmen musste. „Er hat einen Schlag auf den Oberschenkel abbekommen und hat von sich aus gesagt, dass es keinen Sinn mehr macht. Dementsprechend habe ich ihn heruntergenommen“, sagte der FC-Coach.
Kainz saß anschließend mit dicker Bandage um den rechten Oberschenkel auf der Bank. Bleibt zu hoffen, dass es nichts allzu Gravierendes ist und Kainz bis kommenden Samstag wieder fit ist.