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Kölner Wut nach 1:1 in WolfsburgSchiri Storks bringt Kessler auf 180: „Verstehe ich nicht“

Faride Alidou, Florian Kainz (beide 1. FC Köln) diskutieren in Wolfsburg mit Schiedsrichter Sören Storks.

Schiedsrichter Sören Storks redet am 27. Januar 2024 mit Faride Alidou und Florian Kainz vom 1. FC Köln. Ein Schuss von Kainz war im Wolfsburger Strafraum mit der Hand geblockt worden.

Kölner Wut im Abstiegskampf. Vor allem eine Szene sorgte nach dem 1:1 beim VfL Wolfsburg für Diskussionen.

Der 1. FC Köln konnte sich erneut nicht mit einem Dreier belohnen. Am Samstag (27. Januar 2024) gab es zwar eine der besten Leistungen der Saison, aber nur einen Punkt beim 1:1 in Wolfsburg.

Dabei hätten die Kölner natürlich gerne drei Punkte gegen den VfL geholt – Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler (38) sagte nach der Partie, dass das durchaus verdient gewesen wäre.

Thomas Kessler schimpft Richtung Schiedsrichter

Der frühere FC-Keeper haderte gewaltig. Vor allem eine Szene machte ihn so richtig wütend! Dabei ging es um den Unparteiischen.

Alles zum Thema Florian Kainz

Schiedsrichter der Partie war Sören Storks (35), der FC hatte bisher alle sechs Bundesliga-Spiele unter seiner Leitung verloren. Diesmal gab es für den FC zwar einen Punkt, aber noch immer nichts zu lachen.

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte blockte Wolfsburgs Moritz Jenz einen Schuss von Kölns Kapitän Florian Kainz teilweise mit dem Arm, der Elfmeterpfiff blieb jedoch aus. Dabei hätte sich niemand bei den Gastgebern über einen Strafstoß beschweren können. Das tat dagegen Kessler, der sich so sehr aufregte, dass es von Storks die Gelbe Karte gab.

Der verletzte Mark Uth (32), der das Spiel vor dem Fernseher verfolgt hatte, war ähnlich frustriert. Er schrieb in seiner Instagram-Story: „Auch ohne die FC-Brille ist das für mich ein glasklarer Elfmeter.“

Moritz Jenz hat bei einem Schuss die Hand am Ball.

Für diese Szene forderte Thomas Kessler einen FC-Elfmeter: Moritz Jenz hat beim Schuss von Kainz die Hand am Ball.

Kessler tobte nach dem Spiel weiter Richtung Storks, fing zunächst noch moderat an: „Ich war heute mit einigen Situationen nicht ganz zufrieden. Wir bekommen einen Freistoß an der eigenen Strafraumgrenze gegen uns gepfiffen, in einer ähnlichen Situation kriegen wir den Freistoß auf der anderen Seite nicht. Als Ljubicic das in der Spielunterbrechung hinterfragen möchte, bekommt er gleich Gelb.“

Kessler redete sich in Rage: „Der Gipfel bei den Entscheidungen war dann in der 45.+12. Ich würde darum bitten, dass da einige Leute nochmal draufschauen. Gerade in der Situation, in der wir gerade stecken. In der letzten Woche bekamen wir einen Elfmeter gegen uns, der uns beim 0:2 gegen Dortmund den Stecker zog. Wenn man dann am Ende 0:4 verliert, braucht man sich auch nicht mehr darüber äußern, ob das ein Elfmeter war oder nicht. Aber wenn du hier 1:1 spielst im Kampf um den Klassenerhalt, wo es so wichtig ist, dass auch bei Kleinigkeiten genau geschaut wird, dann verstehe ich nicht, dass es hier keinen Handelfmeter gibt.“

Die Tirade war damit aber längst nicht vorbei: „Als Schiri muss ich ihn pfeifen. Ich weiß auch nicht, warum er es nicht sieht. Ich habe es aus 50 Metern Entfernung gesehen, er steht 20 Meter daneben. Dass dann auch kein Signal aus Köln kommt: Schau es dir zumindest nochmal an.“

Für Kessler war die Sache eindeutig: „Man sieht klar, dass der Abwehrspieler versucht, den Ball zu köpfen, bekommt ihn aber nicht. Deswegen ist sein Arm vom Körper weg. Das ist ein klares Handspiel. Das wäre heute das 2:1 gewesen. Und in der tabellarischen Situation hätten wir gerne die drei Punkte mitgenommen. Die hätten wir auch verdient. Das war eine klare Fehlentscheidung, die uns sehr weh tut.“

Was Kessler zudem noch weiter aufregte: In der Halbzeit hatten die Kölner versucht, mit Storks über die Szene zu sprechen. Kessler: „Seine Antwort war, dass er nicht wüsste, was wir meinen. Er fragte: 'Welches Handspiel?' In so einer Situation einfach drüber hinwegzugehen, das macht mich extrem sauer.“

Doch in Sachen Videobeweis lag Kessler wohl falsch, wie Storks nach dem Spiel aufklärte. Der Schiedsrichter sagte zum vermeintlichen Handelfmeter und dem aufgebrachten Kölner Lizenzbereich-Leiter: „Das kann ich verstehen. Aber es ist schnell gecheckt worden in Köln. Wenn es klar und offensichtlich falsch ist, gehe ich raus und schaue es mir nochmal an. In dem Fall kam aber schnell die Bestätigung, dass es sich nicht um ein strafbares Handspiel handelt. Dem vertraue ich dann auch.“

Nur ein Punkt in Wolfsburg und Wut über einen nicht gegebenen Handelfmeter – doch es kam sogar noch dicker für Kessler. Die Gelbe Karte war seine vierte – er ist damit fürs Heimspiel am kommenden Samstag (3. Februar, 18.30 Uhr) gegen Eintracht Frankfurt gesperrt.

Immerhin: als Kessler darüber sprach, reagierte er mit Humor und hatte sein Lächeln wiedergefunden: „Ich gehe davon aus, dass ich neben meiner Frau auf der Tribüne sitzen werde. Ob das für sie gut ist, weiß ich nicht.“