Florian Kainz spricht vor dem Bundesliga-Endspurt mit dem 1. FC Köln über die Gründe für seine Vertragsverlängerung und die Chancen auf den Europapokal.
„Es hat Interessenten gegeben“Kainz über harten FC-Poker, Europa und besondere Union-Erinnerung
Köln-Zukunft trotz weniger Kohle – mit Florian Kainz‘ Vertragsverlängerung hat der FC vor den letzten Liga-Wochen ein starkes Zeichen gesetzt! Jetzt erklärt der Österreicher, warum er am Geißbockheim bleibt.
Kainz muss nach zwei Jahren Pandemie Abstriche machen, hat seinen auslaufenden Kontrakt aber dennoch bis 2024 verlängert: „Es waren schon harte Verhandlungen, weil die Entscheidung für mich und meine Familie wichtig war. Gerade in meinem Alter. Deswegen haben wir uns Zeit gelassen“, berichtet der Offensivmann.
Florian Kainz: „Es hat Interessenten gegeben“
Der Zukunfts-Poker dauerte länger als bei FC-Kollege Benno Schmitz (27), der ebenfalls bis 2024 unterschrieben hat – Kainz musste sich das Köln-Angebot gründlich durch den Kopf gehen lassen: „Man hat schon gemerkt, dass man sich auf die finanzielle Situation einstellen muss. Bei mir sind auch noch andere Fragen dazugekommen, ob ich in dem Alter nach mal was Neues machen will. Da waren gewisse Gedankengänge vorhanden. Es hat Interessenten gegeben, aber der FC ist sportlich und privat die beste Option. Ich kann mich hier noch entwickeln.“
Seit vergangener Woche ist alles in trockenen Tüchern, und Kainz happy: „Im Endeffekt haben wir uns gut geeinigt und darüber bin ich froh. Meine Familie und ich fühlen uns hier in der Stadt sehr wohl. Es haben sehr viele Gründe dafür gesprochen, zu bleiben.“
Seine Verlängerung zeigt, dass der FC auch ohne prall gefüllte Kassen attraktiv ist. Das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall, doch Steffen Baumgart (50) gibt einen Weg vor, den viele Jungs mitgehen wollen.
Florian Kainz: Gute Gespräche mit Steffen Baumgart
Kainz sagt: „Ich hatte auch persönlich mit dem Trainer gute Gespräche. Sportlich macht es derzeit riesig viel Spaß. Wir haben eine super Mannschaft und ein super Trainerteam, spielen eine erfolgreiche Saison. Das können wir fortführen.“
Er selbst trägt als Leistungsträger viel dazu bei, ist mit drei Toren und fünf Vorlagen Kölns zweitbester Scorer nach Anthony Modeste (33). „Mit meinen Einsatzzeiten bin ich auf jeden Fall zufrieden. Wichtiger ist aber, dass wir als Team funktionieren. Das macht uns stark, nur so können wir erfolgreich sein. Wir haben uns alle weiterentwickelt“, so der Offensivmann.
Mit neuem Vertrag im Gepäck geht Kainz beflügelt in den Sieben-Spiele-Endspurt der Bundesliga, wo der FC mindestens seinen siebten Platz verteidigen will – dieser könnte für die Teilnahme an der Conference League reichen. „Das sind immer schwierige Fragen mit Europa. Wir sollten nicht zu große Töne spucken, aber natürlich sind wir alle ehrgeizig und motiviert. Von außen her ist das Ziel gefühlt fixiert. Wir bleiben dabei, dass wir auf die Spiele schauen, und vielleicht kommt dann intern auch noch mal etwas Neues“, meint der Familienvater.
Florian Kainz: „Das predigt uns der Trainer jeden Tag“
Baumgart sorgt schon dafür, dass seine Jungs nach Erreichen der 40-Punkte-Marke weiterhin Vollgas geben. Kainz: „Man sieht im Training, dass wir nicht nachlassen. Das predigt uns der Trainer auch jeden Tag. Wir gehen in jedes Spiel so rein, dass wir es gewinnen wollen. Damit wollen wir Freitag in Berlin anfangen.“ Dann ist der FC (20.30 Uhr, live auf DAZN und im EXPRESS.de-Ticker) bei Union zu Gast, die in der Tabelle nur zwei Zähler hintendran sind. Köln kann die Eisernen auf Distanz halten.
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An der Alten Försterei soll der erste Bundesliga-Sieg überhaupt gegen Union her. „Wir wissen natürlich, dass es sehr hart wird. Wir müssen unser Spiel durchziehen und gehen mit Selbstvertrauen rein. Wir geben Vollgas, um die drei Punkte mitzunehmen“, verspricht Kainz.
Für den Ösi ist der Abend in Köpenick eine Reise zurück zu seinem Köln-Start: „Dort habe ich mein erstes Spiel für den FC gemacht, in der zweiten Liga.“ Nach seiner Verlängerung bis 2024 werden noch viele Einsätze dazukommen! „Ich bin voller Tatendrang.“
Über den FC will sich Kainz auch wieder ins Nationalteam kämpfen. Unter Franco Foda (55), der nach der verpassten WM-Quali seinen Rücktritt angekündigt hat, wurde er zuletzt mehrfach nicht berücksichtigt. „Schauen wir mal, wer Trainer wird“, sagt der Grazer: „Gerade ist das für mich zweitrangig. Wichtig ist, dass wir mit dem FC weiterhin erfolgreich sind.“ Denn auch mit den Geißböcken könnte er bald international spielen...