Beim Training des 1. FC Köln schaute ein Besucher am Sonntag ganz genau hin: Josef Hickersberger besuchte seinen Sohn bei der Arbeit auf dem Trainingsplatz.
Er spielte einst beim Rhein-RivalenFußball-Legende besucht Sohn bei FC-Training: „Schon etwas Besonderes“
Prominenter Zaungast beim Training des 1. FC Köln. Bei der Einheit am Sonntag (5. Januar 2024) schaute Josef Hickersberger (76) am Estepona Football Center vorbei.
Die österreichische Fußball-Legende war gekommen, um Sohnemann Thomas Hickersberger bei der Trainingsarbeit über die Schulter zu schauen. Der 51-Jährige ist Co-Trainer unter Gerhard Struber (47) und für die Positionierung, Ballbesitz und maßgeblich auch für die Standardsituationen verantwortlich.
Josef Hickersberger schaut FC-Co-Trainer über die Schulter
Dass der Sohn nun bei einem deutschen Traditionsverein wie dem 1. FC Köln unter Vertrag steht, erfüllt Hickersberger Senior mit Stolz. „Als Ex-Düsseldorfer, muss ich sagen, ist Köln schon etwas Besonderes“, gesteht er lachend: „Köln hat noch eine große Strahlkraft.“
„Pepi“ Hickersberger spielte in den 70er-Jahren in Deutschland unter anderem für den Rhein-Rivalen und die Kickers Offenbach. 1978 erlebte er bei der WM in Argentinien das „Wunder von Córdoba“, den legendären 3:2-Sieg Österreichs über den amtierenden Weltmeister Deutschland. Eine fußballhistorische Sensation, die in Österreich noch heute unvergessen ist.
Nach seiner Spieler-Karriere schlug er eine erfolgreiche Trainer-Laufbahn ein, war unter anderem zwei Mal österreichischer Nationaltrainer. Dabei erlebte er neben dem Highlight Heim-EM 2008 aber auch eine seiner dunkelsten Stunden.
Beim 0:1 am 12. September 1990 in der EM-Quali gegen die Faröer Inseln hatte er die vielleicht größte Blamage des österreichischen Fußballs zu verantworten. In der Heimat bekam er daraufhin den unrühmlichen Spitznamen: „Faröer Pepi“.
Das alles hat er längst hinter sich gelassen. Mittlerweile pendelt er zwischen Wien und Marbella, wo er regelmäßig den Winter mit einer Frau verbringt. Daher traf es sich gut, dass der Sohn nun zufällig in der Nähe ist.
„A bissl juckt’s schon“, sagte er mit Blick auf den Trainingsplatz. „Man muss aber loslassen können. Das war mein Leben. Es war wunderschön. Aber diese Zeit ist jetzt abgeschlossen.“
Nun tritt Thomas in die Fußstapfen des berühmten Vaters – aktuell an der Seite von Gerhard Struber. „Ich habe ihn noch nie getroffen, aber USA, England, Köln – das ist schon etwas Besonderes“, blickte Hickersberger auf die Vita des Cheftrainers, der ihn später herzlich begrüßte. Für ihn ist klar, der FC gehört zurück so schnell wie möglich zurück in die Bundesliga.