Florian Wirtz sorgt bei Grün-Weiß Brauweiler für einen Geldsegen. Der Landesligist aus dem Rhein-Erft-Kreis erhält 8000 Euro aus der Ausbildungshonorierung der Deutschen Fußball Liga (DFL).
8000 Euro für PapaHätten Sie ihn erkannt? Nationalspieler macht rheinischen Dorfklub froh
Brauweiler. Warmer Geldregen für Grün-Weiß Brauweiler: Der Landesligist aus dem Rhein-Erft-Kreis erhält 8000 Euro aus der Ausbildungsförderung der DFL an die Amateurklubs.
Die Liga entschädigt den Dorfverein damit für die Ausbildung von Florian Wirtz (18) – und treibt dessen Vater ein seliges Lächeln ins Gesicht. Hans-Joachim Wirtz ist nämlich Vorsitzender des Dorfklubs. Sein mittlerweile für Deutschland spielender Sohn schnürte in Brauweiler zwischen 2008 und 2010 die damals noch kleinen Stollenschuhe. Wirtz trifft am Sonntag (24. Oktober 2021) mit Bayer 04 Leverkusen auf seinen Ex-Klub 1. FC Köln. Zuvor spielte er in Brauweiler.
Florian Wirtz: Von Brauweiler ins Nationalteam
Wirtz Senior trainierte ihn bei Grün-Weiß damals sogar selbst und wurde nun vom Geldregen überrascht: „Dass es so etwas gibt, das war uns bekannt. Aber wir haben uns nicht weiter drum gekümmert. Wir haben den Segen einfach kommen lassen.“ Vom DFL-Geld kaufte der Klub vier neue Jugendtore. „Das war sehr hilfreich für uns“, kommentiert der Klub-Chef.
Der Spross ist dem Jugendklub trotz Senkrechtstart natürlich verbunden geblieben. Er schaut immer wieder am Sportplatz vorbei, jongliert Bälle, wenn „er Lust und Laune hat“, wie der Vater verrät. Und: „Er wird die Tore mit einem Torschuss einweihen.“ Wenn das kein Glück bringt für kommende Nachwuchs-Generationen in Brauweiler.
1. FC Köln: Wechsel von Florian Wirtz sorgte für Ärger
Die Grün-Weißen profitieren nicht zum ersten Mal von der Ausbildungsrunde. Ex-FC-Keeper und Lizenzspieler-Leiter Thomas Kessler (35) hat ebenfalls Brauweiler-Vergangenheit. „Der hat uns auch schon mal glücklich gemacht“, erinnert sich Hans Wirtz.
Im Ort erfreut man sich nach dessen Einschätzung aber nicht erst seit der DFL-Ausschüttung über die steile Karriere von Florian Wirtz. „Man hat den Eindruck, dass Groß und Klein sich freut, dass ein Junge hier aus Brauweiler das geschafft hat“, berichtet der Vereinsboss „Selbst Menschen, die ein bisschen mit dem 1. FC Köln sympathisieren, freuen sich.“
Der Wechsel des Wunderkinds zum rheinischen Rivalen nach Leverkusen vor anderthalb Jahren hatte im Effzeh-Lager für Riesen-Zoff gesorgt. Jugendspieler abzuwerben, war bis dahin zwischen den Bundesliga-Klubs in der Region ein absolutes Tabu gewesen.
Florian Wirtz trifft mit Bayer Leverkusen auf 1. FC Köln
Dennoch blickt Papa Wirtz ohne Sorge auf das anstehende Derby im Rhein-Energie-Stadion (Sonntag, 24. Oktober 2021, 15.30 Uhr/DAZN). „Florian hat keinem was Böses getan. Er hat sich, glaub ich, nichts zu Schulden kommen lassen“, so Wirtz Senior. „Er hat immer sein Allerbestes gegeben – von der ersten Mannschaft, wo er gespielt, hat bis zur letzten.“
Bleibt nur zu hoffen, dass das auch die Fans im Stadion so sehen. Beim ersten Auftritt im FC-Stadion hatte Wirtz dem Ex-Klub prompt ein Tor eingeschenkt. Immerhin: Auch der 1. FC Köln kassierte für Wirtz bereits eine Ausbildungsentschädigung. Die floss in die Ablösesumme ein, die Bayer dem FC 2020 für den heutigen Shootingstar überwies: Insgesamt rund 200.000 Euro. Davon kann man zwar einige Jugendtore kaufen. Als Segen dürfte das in Müngersdorf aber kaum einer empfunden haben.