Fortuna Düsseldorf ist in der 2. Bundesliga gegen Kellerkind 1. FC Nürnberg gefordert. Vor der Partie sprach Coach Daniel Thioune über die Ausgangslage bei den Rot-Weißen.
Fortuna vor Nürnberg-DuellThioune muss Routinier ersetzen – Personal-Überraschung im Sturm?
Jetzt wird's so richtig kribbelig! Mit dem Heimspiel gegen Kellerkind 1. FC Nürnberg brechen am Freitagabend (3. Mai, 18.30 Uhr) die alles entscheidenden Zweitliga-Wochen für Fortuna Düsseldorf an.
Daniel Thioune (49) und sein Team haben die Relegationsteilnahme weiter in eigener Hand, wollen Rang drei mit einem Dreier in eigener Arena festigen. Und natürlich die Hoffnung auf den ganz großen Coup – den direkten Aufstieg – weiter am Leben erhalten ...
2. Bundesliga: Fortuna Düsseldorf empfängt 1. FC Nürnberg
Keine Frage: Die nunmehr seit elf Partien ungeschlagene Fortuna ist vor heimischem Publikum der klare Favorit. Doch die Gäste um Coach Cristian Fiél (44), die nur drei ihrer 14 Rückrunden-Partien gewonnen haben und zuletzt viermal in Folge als Verlierer vom Platz gingen, werden die Punkte nicht kampflos in Düsseldorf lassen.
Dann auch für die Franken steht noch einiges auf dem Spiel: Nur noch fünf Punkte rangiert der „Club“ vor dem Abstiegsrelegationsplatz, ist drei Spieltage vor Schluss rechnerisch also noch nicht gerettet. Schon am Mittwochnachmittag (1. Mai) hatte sich der Nürnberg-Tross auf den Weg ins Team-Quartier nach Duisburg gemacht, Fiél will sein Team durch die Maßnahme auf das wichtige Auswärts-Duell einschwören.
„Nürnberg versucht, sich ein wenig abzuschotten. Weil die Ergebnisse gerade nicht so da sind und es ein bisschen lauter um den Verein geworden ist“, meinte Thioune, der direkt jedoch vor dem Gegner warnte: „Sie wollen sicherlich bei uns auch Fußball spielen.“
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Fakt ist: Jeder Ausrutscher im Saison-Endspurt kann jetzt richtig wehtun! Dennoch sieht Thioune seine Truppe auch mental im Vorteil: „Mehr als die Hälfte der Liga hat Druck. Der positive Druck ist bei den Mannschaften, die etwas gewinnen können. Ich würde meine Mannschaft dazuzählen.“ Nach Einschätzung des Fortuna-Trainers sieht die Lage bei den Nürnbergern etwas anders aus: „Negativer Druck kann etwas hemmen. Ich weiß selber aus Erfahrung, dass der Rucksack etwas schwerer ist, wenn man unten steht. Ich glaube, die Last könnte bei unserem Gegner schon ein bisschen größer sein.“
Ohnehin hat Thioune nach einer intensiven Trainingswoche ein gutes Gefühl, was seine Mannschaft anbelangt. „Man sieht, dass die Jungs die Antennen anhaben und Bock auf den Saison-Endspurt haben. Da ist noch keiner im Urlaubs-Modus, dafür geht es noch um viel zu viel. Ich freue mich, dass die Mannschaft alles dem großen Ziel unterordnet.“ Und genau dieses Ziel formulierte Thioune dann auch ganz konkret: „Wir wollen aus den kommenden drei Spielen neun Punkte holen. Und dann schauen wir, wozu das reicht.“
In Sachen Personal kann Thioune am Freitagabend nahezu aus dem Vollen schöpfen. „Es gibt wenig zu klagen“, erklärte Thioune. Dem Düsseldorfer Trainer fehlen lediglich Flügel-Routinier Felix Klaus (31), der eine Gelbsperre absitzen muss, und Außenverteidiger Takashi Uchino (23), der noch mit der japanischen U23-Nationalmannschaft beim Asien-Cup weilt.
Ein Fragezeichen steht noch hinter einem Einsatz Marlon Mustaphas (22). „Er hat über muskuläre Beschwerden geklagt. Da müssen wir schauen, wie er sich fühlt“, berichtete Thioune zum Zustand des Angreifers. „Wir brauchen für das Spiel hundertprozentig fitte Spieler“, betonte der Fortuna-Coach weiter.
Fortuna Düsseldorf: Jona Niemiec gegen Nürnberg wieder Joker?
Erster Kandidat für die Klaus-Vertretung auf rechts ist Jona Niemiec (22). Wenngleich Thioune seine Startelf-Gedanken verständlicherweise noch nicht preisgeben wollte. „Ein Eins-zu eins-Wechsel ist definitiv möglich. Aber es kann sich auch anders gestalten. Dafür habe ich gerade einfach zu viele Optionen“, meinte der Düsseldorfer Trainer, der jedoch nachschob: „Jona kann ein Faktor sein, in diesem Spiel.“
Möglich aber auch, dass Thioune sich gegen wohl eher kompakt und defensiv auftretende Gäste anders entscheidet – und Shinta Appelkamp (23) aus dem Zentrum nach rechts zieht. Dann nämlich könnte Japan-Star Ao Tanaka (25) in der Mittelfeldzentrale sein Startelf-Comeback feiern. Niemiec bliebe dann wieder die Joker-Rolle – die er im Hinspiel (2. Dezember 2023) allerdings glänzend ausgefüllt hatte: Seinerzeit traf der Youngster nach Einwechslung zum 5:0-Endstand.
Zudem dürfte Jamil Siebert (22) nach abgebrummter Gelb-Sperre wieder in die Anfangsformation rücken – nicht zuletzt, um mit seiner Wucht und Dynamik die Kreise des Nürnberger Top-Torschützen Can Uzun (18/15 Zweitliga-Treffer) einzuengen. Dafür müsste entweder Tim Oberdorf (27) oder Jordy de Wijs (29) auf die Bank. Vorne drin wäre zudem noch eine Stürmer-Überraschung möglich: Christoph Daferner (26), bekanntlich vom „Club“ ausgeliehen und sicherlich heiß auf das Duell mit dem Stammverein, könnte für Vincent Vermeij (29) beginnen.
So könnte Fortuna Düsseldorf gegen den 1. FC Nürnberg spielen: Kastenmeier – Zimmermann, Siebert, de Wijs, Iyoha – Engelhardt – Appelkamp, Tanaka, Johannesson, Tzolis – Daferner.