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Finanz-Reformen der UEFAWeitere Schwächungen der Bundesliga? Die DFL in Alarmbereitschaft

Das UEFA Logo ist am 20.09.2017 in Nyon unter dem Schild „kein Zutritt“ zu sehen, der, vor einer Pressekonferenz nach einer Sitzung des Exekutivkomitees der Europäischen Fußball-Union (UEFA), nur UEFA-Mitarbeitern gestattet ist.

Die UEFA plant weitreichende Finanz-Reformen. Unter anderem soll das Financial Fairplay abgeschafft und durch ein neues System ersetzt werden. Das Symbolfoto entstand im September 2017.

Die UEFA plant weitreichende Reformen zur Finanzierung der Klubs. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) ist alarmiert.

Köln. In der Zentrale der DFL schrillen die Alarmglocken. Die geplanten Reformen der Europäischen Fußball-Union (UEFA) zur Finanzierung der Klubs und deren Kontrolle dürften auch weitreichende Folgen für die deutschen Vereine haben – und diese könnten äußerst unangenehm werden.

DFL zu den UEFA-Reformen: „Lehnen wir strikt ab“

„Die neuen Ideen sehen unlimitierte Gesamtkosten vor, solange sie durch Investorengelder gedeckt sind. Das lehnen wir strikt ab“, wird Marc Lenz im „kicker“ zitiert. Lenz arbeitete mehr als fünf Jahre lang bei der UEFA, seit 2019 verantwortet er bei der DFL die Bereiche Unternehmensstrategie und Internationale Angelegenheiten – und da kommt viel Arbeit auf ihn zu.

Das Financial Fair Play (FFP) soll abgeschafft und durch ein neues Finanzkontrollsystem ersetzt werden. Unter anderem ist eine Luxussteuer für Klubs im Gespräch, die dagegen verstoßen, dass sie nur noch maximal 70 Prozent ihrer Einkünfte für Spielergehälter ausgeben dürfen. Über diese neue Obergrenze denkt die UEFA zumindest nach.

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So soll es Vereinen auch ermöglicht werden, ihre Schulden über einen Zeitraum von fünf bis sieben Jahren zu besonders günstigen Zinsen abzubauen.

UEFA-Veranstaltung „Zur Zukunft des europäischen Fußballs“

Wesentlich beunruhigender ist die Idee einer Deregulierung von Investorengeldern. Die DFL lehnt in einem Positionspapier „Vorschläge zur Deregulierung/Liberalisierung von Investorengeldern ab“.

Wie die UEFA am Dienstag (24. August) mitteilte, wird es am 9./10. September in Nyon eine Convention unter dem Titel „Zur Zukunft des europäischen Fußballs“ geben. Dort wird unter anderem auch über das FFP diskutiert. Erste Entscheidungen könnten dann am 15. Dezember auf der Exko-Sitzung in Montreux fallen.

Bestrebungen zu einer Deregulierung gab es offenbar schon im vergangenen Jahr. „Wir haben das nie so offen kommuniziert, aber 2020 waren wir federführend daran beteiligt, dass es das FFP im aktuellen Status quo überhaupt noch gibt“, sagte Lenz. Es habe „klare Intentionen“ gegeben, „die Regularien auszusetzen – mit der aus unserer Sicht opportunistischen Begründung der Pandemie und Liquiditätsschwierigkeiten“.

England-Investoren sorgen für Schwächung der Bundesliga

Eine zentrale Frage lautet: Welche Erwartungen haben die Investoren? „Investoren mit Rendite-Erwartung – vielfach in England – präferieren eine Kostenregulierung, denn deren Taschen sind nicht unendlich. Sie möchten wettbewerbsfähig sein, aber in einem vernünftigen Rahmen“, sagte Lenz und ergänzte: „Es gibt aber auch Investoren ohne Rendite-Erwartung. Deren Interesse ist es, aktuell limitierende Regularien aufzuweichen oder abzuschaffen.“ Dies würde die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga weiter schwächen.

Nach den aktuellen Bestimmungen dürfen bei einer Investorensumme von 100 Millionen Euro innerhalb von drei Jahren nur 25 Millionen für Spieler und Transferkosten genutzt werden. „Die restlichen 75 Millionen Euro fließen in die Jugendentwicklung, Infrastruktur oder andere förderungswürdige Projekte“, betonte Lenz.

Champions-League-Reformen noch nicht endgültig geklärt

Vor der Auslosung der europäischen Wettbewerbe am Donnerstag und Freitag in Istanbul sind aber auch noch andere Zukunftsfragen offen. Der Modus der reformierten Königsklasse ab 2024 ist immer noch nicht abschließend geklärt.

Angeblich denkt die UEFA darüber nach, die zwei angedachten Plätze für nicht qualifizierte Klubs aufgrund früherer Erfolge wieder zu streichen. Diese Regelung war bei den Fans und vielen Vereinen ohnehin auf massiven Widerstand gestoßen.

UEFA-Vertreter gehen über das Dortmunder Spielfeld, während ein Banner mit der Aufschrift „Stop UCL Reforms“ vor dem Spiel auf einer Tribüne zu sehen ist.

Wegen der geplanten Reform der europäischen Klubwettbewerbe stoß die UEFA auf viel Gegenwind, wie hier im März im Dortmunder Signal-Iduna-Park.

Es wird darüber spekuliert, dass es zu dem Sinneswandel durch das gescheiterte Super-League-Projekt gekommen ist. Die UEFA fühlte sich hintergangen und könnte nun den Top-Klubs diese Bevorzugung entziehen.