Die Bläck Fööss haben wieder mit Schülerinnen und Schülern im Kölner Rathaus Weihnachtslieder gesungen. Zudem hat die Band das Programm ihrer Revue „Usjebomb & Opjebaut“ vorgestellt.
Zwei besondere Abende80 Jahre nach Kriegsende: Bläck Fööss tauchen in Kölns Stadtgeschichte ein
Sie sind nicht ohne Grund das musikalische Gewissen unserer Stadt. Die Bläck Fööss, die Mutter aller Kölsch-Bands, kümmert sich regelmäßig um die Zukunft der Sproch und um die Vergangenheit ihrer Heimatstadt.
Unter dem Titel „Wenn mir Kölsche singe zor Weihnachtszick“ fand am Montag (2. Dezember 2024) zunächst wieder das traditionelle Schülersingen im historischen Rathaus statt. 600 Pänz aus 25 Schulklassen stimmten mit den Fööss die Lieder an.
Bläck Fööss sangen mit 600 Pänz im Rathaus Weihnachtslieder
Die Schülerinnen und Schüler hatten in den letzten Monaten zehn kölsche Advents- und Weihnachtslieder eingeübt, darunter „Äppel, Nöss und Marzipan“, „Schöne Bescherung“, „Kölner Leechter“ und „Kutt jot heim“.
Musikalisch begleitet wurden die Pänz von den beiden Ex-Fööss-Mitgliedern Kafi Biermann und Bömmel Lückerath. Aber auch die neuen Fööss waren mit Mirko Bäumer, Christoph Granderath, Pit Hupperten, Hanz Thodam und Alexander Vesper dabei.
Unterstützt wird das Singen von den Freunden und Förderern des Kölnischen Brauchtums. „So werden die Pänz für die kölsche Sprache und das Brauchtum begeistert. Ebenso schön ist, dass die Kinder, egal welches Alters oder Schulform, zusammen auf der Bühne stehen und Spaß haben“, betonte der Vorsitzende Bernhard Conin. „Bei dieser Veranstaltung steht das Miteinander im Fokus.“
Anschließend ging es für die Band weiter zur Pressekonferenz im Dachsalon der Flora. 80 Jahre nach Kriegsende erinnert die Gruppe im kommenden Jahr dort mit der Zeitrevue „Usjebomb & Opjebaut“ daran, wie die Menschen in der Stadt mit den Problemen des Kriegs fertiggeworden sind. Am 8. und 9. Mai 2025 werden die Bläck Fööss tief in die Kölner Stadtgeschichte eintauchen.
„Es wird nicht nur gesungen, sondern auch Wortbeiträge von unseren Moderatoren geben“, kündigte Sänger Mirko Bäumer an. Wolfgang Oelsner, Monika Salchert und Stephan Henseler werden durch den Abend führen. „Kriege sind nicht vorbei, wenn sie zu Ende sind“, sagte Oelsner. Salchert versprach einen „mal nachdenklichen, mal witzigen Abend“. Henseler ergänzte: „Unsere Generation kann sich das ganze Geschehen gar nicht vorstellen. Um so wichtiger ist es, dass die Geschichte nicht in Vergessenheit gerät“.
In wohl keiner anderen deutschsprachigen Stadt sind so viele Lieder über die Nachkriegszeit entstanden wie in Köln. Zwar dünnt sich die Zahl der Zeitzeugen langsam aus, doch die Lieder jener Jahre, unter anderem von Jupp Schmitz, August Schnorrenberg und Gerd Jussenhoven, machen das damalige Lebensgefühl nach Kriegsende spürbar.
„Es wird bekannte Lieder geben, die es bereits in anderen Revuen zu hören gab. Dazu kommen neue Fööss-Titel und auch Songs von kölschen Kollegen“, sagte Andreas Wegener. „Es werden auch wieder Gäste und kölsche Originale sowie Zeitzeugen dabei sein“, verriet Hupperten. „Ebenso ist es uns enorm wichtig, den Bezug zum Krieg in der Ukraine und zum verstärkten Rechtsruck in Deutschland und der Welt darzustellen.“
Bläck Fööss: Revue soll auch Bezug zum Krieg in der Ukraine darstellen
Dem konnte Frontmann Bäumer nur beipflichten. „Wenn man heute die Bilder aus der Ukraine sieht, fragt man sich, ob die Menschen wirklich nichts dazugelernt haben. Daher ist es uns sehr wichtig, dass nichts in Vergessenheit gerät.“
Der Vorverkauf zu den beiden Abenden ist gestartet. Abgerundet werden die Veranstaltungen von einer Fotoausstellung im Foyer der Flora. „Hier wird viel gefeiert, aber es ist auch ein geschichtsträchtiger Ort, wo auch erinnert werden soll. Daher freuen wir uns sehr auf diese besondere Veranstaltung“, merkte Koelncongress-Geschäftsführer Ralf Nüsser an.